Jahrbuch 2010 - DWA
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Energie in der<br />
Wasser- und Abfallwirtschaft<br />
Das Aufgabengebiet der <strong>DWA</strong> hat in den wasser- und<br />
abfallwirtschaftlichen Bereichen einen engen Bezug<br />
zu Energiefragen. Energie aus Biomasse, Wärme aus<br />
Abwasser oder die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung<br />
seien beispielhaft genannt. Um bislang<br />
bestehende Standpunkte und Sichtweisen zu erörtern<br />
sowie konkrete Hinweise zur zukünftigen Behandlung<br />
dieser Themen zu geben, widmet sich die <strong>DWA</strong> diesem<br />
Thema intensiv durch die <strong>DWA</strong>-Koordinierungsgruppe<br />
„Energie in der Wasser- und Abfallwirtschaft“ (KG Energie)<br />
unter dem Vorsitz von Prof. Markus Schröder.<br />
Zur Entwicklung einer Basis für einen geordneten Informationsaustausch<br />
zwischen den Fachausschüssen<br />
und zur Erarbeitung einer „Strategie Energie“ für die<br />
<strong>DWA</strong> hat die KG Energie in enger Rückkopplung mit<br />
dem Koordinierungskreis der Hauptausschuss-Vorsitzenden,<br />
den Obleuten der Fachausschüsse und den<br />
SprecherInnen der Arbeitsgruppen, ein <strong>DWA</strong>-Informationssystem<br />
Energie erarbeitet. Es soll <strong>2010</strong> offi ziell<br />
den Mitgliedern der <strong>DWA</strong> im Internet zur Verfügung<br />
gestellt werden. Fachgremien, die bereits Themen mit<br />
Bezug zur Energie bearbeiten oder planen, wurden in<br />
dieses Informationssystem aufgenommen. Das System<br />
dient neben dem Informationsaustausch als Grundlage<br />
zur Defi nition und Ermittlung von Schwerpunkten<br />
und auch als Basis zur Vorbereitung und Unterstützung<br />
einer strategischen Ausrichtung der <strong>DWA</strong> zum Thema<br />
„Energie in der Wasser- und Abfallwirtschaft“. Es wird<br />
weiter ausgebaut und soll langfristig als Informationssystem<br />
„Energie in der Wasser- und Abfallwirtschaft“<br />
für alle Akteure der Wasserwirtschaft dienen.<br />
Die <strong>DWA</strong>-Koordinierungsgruppe „Energie“ betreut seit<br />
Februar 2008 das durch die DBU geförderte Projekt<br />
„Energiepotenziale der deutschen Wasserwirtschaft“,<br />
das Anfang des Jahres <strong>2010</strong> mit der Veröffentlichung<br />
des Themenbandes „Energiepotenziale der deutschen<br />
Wasserwirtschaft“ abgeschlossen wurde. In dieser<br />
Veröffentlichung wird anschaulich aufgezeigt, welchen<br />
Beitrag die Wasserwirtschaft konkret zur Energieeinsparung,<br />
Erhöhung der Energieeffi zienz und ressourcenschonenden<br />
und nachhaltigen Energieversorgung<br />
bereits leistet und wie die noch nicht genutzten Ressourcen<br />
aktiviert werden können. Zielgruppe des <strong>DWA</strong>-<br />
Themenbandes sind die Betreiber wasserwirtschaftlicher<br />
Anlagen, bei denen die wachsenden Probleme<br />
aber auch die neuen Chancen der Energieversorgung<br />
vielfach noch nicht erkannt sind. Erwartet wird beim<br />
Energieverbrauch von Kläranlagen ein bundesweites<br />
Einsparpotenzial von bis zu 25 %.<br />
10<br />
Das Projekt wurde in drei Stufen durchgeführt:<br />
Zunächst wurde in Stufe 1 der Status Quo „Energie“<br />
im wasserwirtschaftlichen Bereich schwerpunktmäßig<br />
durch eine Literaturauswertung ermittelt.<br />
In Stufe 2 wurden durch eine Befragung von Betreibern<br />
abwassertechnischer Anlagen Wissenslücken<br />
geschlossen und beispielhafte Maßnahmen erkundet.<br />
In Stufe 3 wurden durch eine Detailauswertung der<br />
Befragungsergebnisse konkrete Ansätze zum ressourcenschonenden<br />
und nachhaltigen Umgang mit Energie<br />
erarbeitet, Beispiele mit Multiplikatoreffekten ermittelt<br />
und die Ergebnisse veröffentlicht.<br />
Die Ergebnisse des Projektes „Energiepotenziale in der<br />
deutschen Wasserwirtschaft“ wurden seit März 2008<br />
vielfältig präsentiert (Pressekonferenzen, Essener Tagung,<br />
IFAT, <strong>DWA</strong>-Energietage, KA 6/2008 sowie als Sonderdruck,<br />
Wasser Berlin 2009).<br />
Beispiele aus den Aktivitäten 2009<br />
Die KG Energie war maßgeblich an der Gestaltung der<br />
<strong>DWA</strong>-Energietage <strong>2010</strong> beteiligt.<br />
Die KG Energie erarbeitet derzeit Thesenpapiere zu<br />
folgenden Themen: Co-Vergärung, Treibhausgasemissionen,<br />
optimierter Gasanfall, Wärme, Klärschlammverbrennung<br />
und integrierte Konzepte. In den Thesenpapieren<br />
sollen der Status Quo dargestellt,<br />
Handlungsbedarf aufgezeigt und mögliche Aufgaben<br />
für die <strong>DWA</strong> entwickelt werden. Es ist geplant, die Ergebnisse<br />
zu veröffentlichen.<br />
Auf Anregung der KG Energie hat die <strong>DWA</strong> im neuen<br />
Kommentar zum Arbeitsblatt <strong>DWA</strong>-A 400 „Grundsätze<br />
für die Erarbeitung des <strong>DWA</strong>-Regelwerkes“ einen<br />
Passus aufgenommen, der verlangt, dass die energetischen<br />
Aspekte bei neuen Arbeits- und Merkblättern<br />
berücksichtigt werden (Seite 10, Absatz 3).<br />
Auch die Entwicklung des EEG (Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz) ist für die KG Energie ein wichtiges Thema.<br />
Seit dem 8. September 2009 ist die <strong>DWA</strong> in das Register<br />
akkreditierter Vereine der EEG-Clearingstelle<br />
aufgenommen. Die EEG-Clearingstelle ist eine neutrale<br />
Einrichtung zur Klärung von Streitigkeiten und Anwendungsfragen<br />
des EEG, errichtet durch das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
gemäß § 57 EEG 2009.<br />
Folge der Registrierung ist die Einbeziehung der Institution<br />
in die Empfehlungs- und Hinweisverfahren der<br />
Clearingstelle EEG; Vereine, Verbände und sonstige<br />
Interessengruppen können auch in die Votumsverfahren<br />
einbezogen werden. Die Internetseiten<br />
der Clearingstelle www.clearingstelle-eeg.de bieten<br />
auch Informationen zum aktuellen Recht der<br />
erneuerbaren Energien und dessen Fortentwicklung.