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Jahrbuch 2010 - DWA

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Nachbarschaftsarbeit – ein wichtiger<br />

Beitrag zur Gewässergüte<br />

Die ordnungsgemäße fl ächendeckende Sammlung<br />

und Ableitung der Abwässer und deren Reinigung<br />

nach dem Stand der Technik und eine natürliche Morphologie<br />

des Gewässerbettes sind die grundlegenden<br />

Voraussetzungen, dass in unseren Bächen und Flüssen<br />

eine ausreichende Gewässergüte vorhanden ist.<br />

Für lebendige und artenreiche Gewässer sind neben<br />

sauberem Wasser auch andere biologische Faktoren<br />

von Bedeutung. Gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />

ist ebenfalls eine nachhaltige Bewirtschaftung der<br />

Gewässer erforderlich. In allen drei miteinander verbundenen<br />

Bereichen – Abwasserableitung, Abwasserreinigung<br />

und Gewässerinstandhaltung – leisten die<br />

<strong>DWA</strong>-Nachbarschaften wesentliche Beiträge.<br />

Die mit hohen fi nanziellen Aufwendungen errichteten<br />

Kanalisations- und Abwasserreinigungsanlagen und<br />

die fl ussbaulichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz<br />

und zur Gewässerökologisierung sind Grundvoraussetzungen<br />

für das Erreichen der vorgegebenen<br />

Ziele. Diese Investitionen werden aber erst durch die<br />

fachkundige Tätigkeit des eingesetzten Personals voll<br />

wirksam.<br />

Aufgabe der Nachbarschaften ist es, durch eine laufende<br />

Weiterbildung des Personals den Betrieb dieser<br />

Anlagen und Maßnahmen bestmöglich vornehmen<br />

zu können. Hier ist es einerseits erforderlich, Detailinformationen<br />

für einzelne Verfahren, Einrichtungen,<br />

Betriebs-, Wartungs- und Unterhaltsmaßnahmen<br />

weiterzugeben, andererseits aber auch die Zusammenhänge<br />

und Auswirkungen auf das Gesamtsystem<br />

„Gewässer“ aufzuzeigen.<br />

Gewässernachbarschaft – Einbau von Totholz<br />

Dies beginnt bereits an der Anfallstelle der Abwässer<br />

und setzt sich mit der Sammlung und Ableitung zur<br />

Kläranlage fort. Ein neuer Informationsschwerpunkt<br />

der Kanal-Nachbarschaften ist der ordnungsgemäße<br />

Betrieb und die Überprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

– es soll ja das anfallende Abwasser<br />

auch vollständig in die öffentliche Kanalisation<br />

gelangen, wobei Fremdwasser fernzuhalten ist.<br />

Der Demonstrationsanhänger „Grundstücksentwässerungsanlagen“<br />

des Landesverbandes Baden-Württemberg<br />

vermittelt hier anschaulich die rechtlichen<br />

und technischen Grundlagen bei der Inspektion und<br />

Wartung privater Kanäle. Auch in anderen Landesverbänden<br />

werden in diesem Bereich Aktivitäten gesetzt<br />

(Flyer, Vorträge, etc.).<br />

Der ordnungsgemäße Betrieb, die Wartung und Instandhaltung<br />

der Kanalisationsanlagen inklusive der Sonderbauwerke<br />

stellen bereits seit Jahren Schwerpunkte<br />

der Tätigkeit der Kanal-Nachbarschaften dar. Die Dichtheit<br />

der Anlagen ist Grundvoraussetzung für den Schutz<br />

des Grundwassers – die Werterhaltung und Sanierung<br />

sichert langfristig die Funktion dieser Anlagen.<br />

Im Hinblick auf den Schutz der Oberfl ächengewässer<br />

muss die Ableitung und die Behandlung der Abwässer<br />

in den Kläranlagen nach dem Stand der Technik<br />

und den Immissionsanforderungen (Problembereich<br />

sind hier z. B. Gewässer mit geringer Wasserführung)<br />

nicht nur bei Trockenwetter, sondern auch bei Niederschlagsereignissen<br />

erfolgen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

benötigen bei Mischwassersystemen die Sonderbauwerke<br />

(Pumpstationen, Regenüberläufe und<br />

Regenüberlaufbecken, Speicheranlagen, Düker, etc.).<br />

Bei den Auslaufbauwerken zum Oberfl ächengewässer<br />

wird der Zusammenhang Kanalisation – Gewässer<br />

sowohl im Normalbetrieb (Einleitung von Mischwässern,<br />

optische Belastungen im Uferbereich) als auch<br />

bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen im Einzugsbereich<br />

unmittelbar sichtbar. Der Austausch von<br />

Erfahrungen zur Optimierung des Betriebes und der<br />

Vermeidung von Belastungen gibt hier wesentliche<br />

Hilfestellungen für das Betriebspersonal.<br />

Zum ordnungsgemäßen Kanalbetrieb gehört auch eine<br />

Indirekteinleiterüberwachung. Durch eine konsequente<br />

Vorgehensweise ist es möglich, dass Schadstoffe<br />

von den Betrieben gar nicht in das Abwassersystem<br />

eingebracht, sondern durch betriebsinterne Maßnahmen<br />

vermieden bzw. vor Ort entfernt werden. Hier gibt<br />

es eine Vielzahl von branchenspezifi schen Erfahrungen,<br />

die im Rahmen des Erfahrungsaustausches der<br />

Nachbarschaften zugänglich gemacht werden. Man<br />

muss ja nicht immer alles neu erfi nden, man kann ja<br />

auch vom Nachbarn lernen (auch aus Fehlern!). In diesem<br />

Bereich können aus der Sicht des Gewässerschutzes<br />

große Vorteile erzielt werden.<br />

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