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HÖRSPIELE - WDR.de

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wdr 3 0pen: Studio Akustische Kunst/wdr 3 open: Hörspiel<br />

An<strong>de</strong>re Räume<br />

Requiem<br />

von Robert HP Platz<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1996/30’<br />

von Robert HP Platz<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: wdr 1984/15’<br />

10. April Fr 23:05 wdr 3<br />

42 wdr hörspielprogramm<br />

„Alles, was außerhalb<br />

geschieht, ist weit weg<br />

... irgendwo weit, weit<br />

weg.“ Diese Sehnsucht<br />

nach „an<strong>de</strong>ren Räumen“<br />

fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Kölner<br />

Komponist Robert HP<br />

Platz in einem Tagebuch,<br />

das ein Junge<br />

im eingeschlossenen<br />

Sarajewo führte: „Ich<br />

wünsche mir manchmal,<br />

es wür<strong>de</strong>n mir<br />

Flügel wachsen. Wir sind an verschie<strong>de</strong>nen En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Welt.“ Von <strong>de</strong>m Erlebnis dieser Enge in Kriegstagen<br />

ausgehend entwirft Platz mehrschichtige Klangräume,<br />

die zwar in sich geschlossen sind, dabei aber immer die<br />

Möglichkeit eröffnen, miteinan<strong>de</strong>r zu existieren – und<br />

sei es an verschie<strong>de</strong>nen Orten.<br />

„Was höre ich, wenn ich sterbe?“ Die ultimative<br />

Überwindung aller Grenzen im Tod formuliert Robert<br />

HP Platz in seinem Hörspiel „Requiem“. Der Impuls<br />

für dieses Stück kam aus Bernd Rauschenbachs Text<br />

„Erdgas für Ferdinand Waldmüller – ein Requiem für<br />

Konrad Bayer“. Der Selbstmord <strong>de</strong>s 31-jährigen Dichters<br />

Bayer im Jahr 1964 bringt Robert HP Platz dazu, das<br />

ritualisierte Trauern und Ge<strong>de</strong>nken zu hinterfragen.<br />

So wie das Leben ein stetes Ansingen gegen <strong>de</strong>n Tod ist,<br />

löst sich im Sterben <strong>de</strong>r Klang auf. Mit seiner Totenmesse<br />

folgt Platz dieser Loslösung und versucht auf<br />

kleinstem Raum, höchst mögliche kompositorische<br />

Dichte zu schaffen.<br />

Robert HP Platz, geboren 1951 in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n, studierte<br />

Komposition bei Wolfgang Fortner und Karlheinz Stockhausen,<br />

Dirigieren bei Francis Travis und Parapsychologie<br />

bei Hans Ben<strong>de</strong>r. 1980 Gründung <strong>de</strong>s „Ensemble Köln“.<br />

Als Komponist und Dirigent nahm er an internationalen<br />

Festivals teil und dirigierte über 200 Uraufführungen,<br />

u. a. von Bussotti, Kagel, Scelsi, Xenakis.<br />

Foto: Mauritius<br />

Jazvuk – Langsound<br />

von Andre Bartetzki<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: czcr 2007/20’<br />

Kdo to ud˘ elal? – Who’s done it?<br />

von Roman ˘St ĕtina<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />

Produktion: czcr 2007/20’<br />

17. April Fr 23:05 wdr 3<br />

„Jazvuk – Langsound“<br />

steht für die Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Begriffe<br />

„Language“ und<br />

„Sound“. Bartetzki<br />

geht von einem Konsonanten-Crash<br />

<strong>de</strong>r<br />

tschechischen Sprache<br />

aus: Der Zungenbrecher<br />

„Strč prst skrz<br />

krk“ („Steck dir <strong>de</strong>n<br />

Finger in <strong>de</strong>n Hals“),<br />

gesprochen von <strong>de</strong>r<br />

Musikerin Lenka Župková, ist das Basismaterial für<br />

sein Hörstück. Hinzu kommen Klänge, die Bartetzki<br />

in seinen Prager Lieblingsstraßen im März 2007<br />

dokumentiert hat. Die in ihre Einzelteile zerlegten<br />

Aufnahmen <strong>de</strong>r Stimme Župkovás vermengt er mit<br />

<strong>de</strong>m städtischen Sprachengewirr zu mitunter surreal<br />

anmuten<strong>de</strong>n Klangszenerien.<br />

Um <strong>de</strong>n Zustand zwischen Schlafen und Wachen kreist<br />

Roman Št ětina in seinem autobiografischen Hörstück<br />

„Kdo to ud ělal?–Who’s done it?“ Št ětina spricht im<br />

Schlaf und nimmt seine unbewussten Äußerungen<br />

auf. Unter an<strong>de</strong>rem hört er am nächsten Morgen seine<br />

Frage: „Wer hat das getan?“ Von diesem Klangmaterial<br />

ausgehend schafft Št ětina das subtile Stimmungsbild<br />

eines unruhigen Schlafes und zugleich einen Rückblick<br />

auf sein bisheriges Schaffen.<br />

Andre Bartetzki, 1962 in Berlin geboren, studierte Tonmeister<br />

an <strong>de</strong>r Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in<br />

Berlin. Er arbeitet als Klang- und Medienkünstler. Die<br />

von ihm entwickelte Software CMask für algorithmisches<br />

Komponieren wird von Komponisten weltweit benutzt.<br />

Roman Štětina, 1986 im tschechischen Kadan geboren,<br />

studierte vor seiner Ausbildung in Multimedia-Design<br />

zunächst Philosophie und Kunst. Er lebt und arbeitet als<br />

Multimediakünstler in Pilsen.

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