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wdr 3 Hörspiel<br />
Freetown Nonstop<br />
Ein Verwirrspiel<br />
mit ungleichen Paaren<br />
von Ludwig Fels<br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2009/ca. 54’<br />
4. April Sa 15:05 wdr 3<br />
50 wdr hörspielprogramm<br />
„Darf man das Lächerliche<br />
ernst nehmen,<br />
ohne <strong>de</strong>n Ernst lächerlich<br />
zu machen? Darf<br />
man Liebe und Leid,<br />
diese siamesischen<br />
Zwillinge <strong>de</strong>r Gefühle,<br />
wie ein Wun<strong>de</strong>r betrachten<br />
o<strong>de</strong>r wie eine<br />
Krankheit?<br />
Tilla wartet sieben Jahre auf ihren Mann Danny, <strong>de</strong>n<br />
sie im Gefängnis geheiratet hat, und am Tag seiner<br />
Entlassung, an <strong>de</strong>m es das Wie<strong>de</strong>rsehen zu feiern<br />
gälte, kommen die Trauzeugen in die Wohnung, um<br />
festzustellen, dass sie just vor <strong>de</strong>r ‚Hochzeitsnacht‘ mit<br />
einem an<strong>de</strong>ren Mann geschlafen hat: vielleicht eine Art<br />
Notwehr gegen das Warten bis zum letzten Augenblick.<br />
Das ‚Verwirrspiel mit ungleichen Paaren‘ dreht sich um<br />
das letzte Körnchen Wahrheit: <strong>de</strong>n Verlust seiner selbst.<br />
Ein Vogel namens Pucki ist das Bin<strong>de</strong>glied zwischen<br />
Realität und Illusion, Sierra Leone eine Metapher für<br />
falsche Träume, Freetown die Fiktion einer heillosen<br />
Absurdität. Flieg, Vogel, flieg!“ (<strong>de</strong>r Autor)<br />
Ludwig Fels, geboren 1946 in Treuchtlingen, ist seit 1973 freier<br />
Autor. Er schreibt Romane, Theaterstücke und Hörspiele.<br />
Sein Werk wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,<br />
zuletzt mit <strong>de</strong>m Wolfgang-Koeppen-Preis (2004). Der wdr<br />
produzierte 2006 sein Hörspiel „Jack kommt dann vorbei,<br />
um uns zu fotografieren“. Ludwig Fels lebt seit 1983 in Wien.<br />
Karfreitag <strong>de</strong>r Henker<br />
von Susanne Krahe<br />
Komposition: Rainer Qua<strong>de</strong><br />
Regie: Jörg Schlüter<br />
Produktion: wdr 2005/46’<br />
11. April Sa 15:05 wdr 3<br />
„Wie ein Mensch stirbt,<br />
habe ich beobachtet. Aber<br />
wie man tötet ...“ Als gälte<br />
es, dieses Versäumnis<br />
aufzuarbeiten, reist eine<br />
Frau aus Deutschland<br />
nach Texas, um einen<br />
To<strong>de</strong>skandidaten aufzusuchen,<br />
mit <strong>de</strong>m sie in<br />
Briefkontakt steht. Es ist<br />
<strong>de</strong>r Versuch, zu verstehen und <strong>de</strong>r Atmosphäre nachzuspüren,<br />
die während <strong>de</strong>r letzten Tage <strong>de</strong>s Delinquenten<br />
im To<strong>de</strong>strakt herrscht. Wie fühlt sich <strong>de</strong>r Grenzbereich<br />
zwischen Leben und angeordnetem Tod an? Wer zieht die<br />
Grenze überhaupt? Und mit welcher Berechtigung, durch<br />
wen legitimiert? Und was geht in <strong>de</strong>n Menschen vor, <strong>de</strong>ren<br />
Hän<strong>de</strong> die Exekution umsetzen? Die Frau wird Zeugin <strong>de</strong>s<br />
To<strong>de</strong>svollzugs, und auf <strong>de</strong>m Rückflug nach Hause begegnen<br />
ihr Wärter und Henker noch einmal. Und <strong>de</strong>r ganze<br />
Medienrummel. Unweigerlich stellt sich eine Verbindung<br />
her zur berühmten Exekution, die vor gut 2 000 Jahren an<br />
einem Mann aus Nazareth verübt wur<strong>de</strong>.<br />
Susanne Krahe, 1959 geboren, hat evangelische Theologie<br />
studiert und in <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Bibelexegese<br />
gearbeitet. 1989 wur<strong>de</strong> sie durch eine plötzliche Erblindung<br />
aus <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen Leben gerissen. Seither lebt<br />
und arbeitet sie als freie Autorin von Hörspielen, Features,<br />
Erzählungen und Romanen sowie Texten zu theologischen<br />
und medizinethischen Themen in Unna. Der<br />
wdr produzierte von ihr zuletzt „Privatumsorgung. Ein<br />
Pflegedrama“ (2006).<br />
Zum 250. To<strong>de</strong>stag<br />
von Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l<br />
Möglichkeiten einer Sternstun<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Die Begegnung <strong>de</strong>r Herren<br />
Bach und Hän<strong>de</strong>l im Jahr 1747<br />
von Paul Barz<br />
Regie:<br />
Heinz Wilhelm Schwarz<br />
Produktion:<br />
wdr/br 1985/ca. 54’<br />
18. April Sa 15:05 wdr 3<br />
Bei<strong>de</strong> sind im Jahr 1685<br />
geboren, fast am gleichen<br />
Tag und Ort. Sie haben<br />
gleiche Freun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r eine<br />
bedient sich recht kräftig<br />
beim Werk <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren.<br />
Sie en<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> gleich: alt,<br />
blind und einsam. Aber<br />
sie sind sich nie begegnet:<br />
Leipzigs Thomas-Kantor<br />
Johann Sebastian Bach<br />
und Londons Superstar<br />
Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l,<br />
meist unverstan<strong>de</strong>ner<br />
Provinzkomponist <strong>de</strong>r<br />
eine, Karajan und Bernstein in einer Person <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re.<br />
Hätten sie sich etwas zu sagen gehabt? Wären sie Freun<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Fein<strong>de</strong> gewesen, o<strong>de</strong>r einfach Kollegen geblieben,<br />
je<strong>de</strong>r auf seine Art? Das Hörspiel „Möglichkeiten einer<br />
Sternstun<strong>de</strong>“ spielt die Begegnung durch, und versucht<br />
sich an einer Antwort auf die Frage, warum Bach die<br />
Begegnung mit <strong>de</strong>m ungleich berühmteren Hän<strong>de</strong>l stets<br />
gesucht, Hän<strong>de</strong>l sie stets vermie<strong>de</strong>n hat.<br />
Foto: Mauritius