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Im Park<br />
von Cécile Wajsbrot<br />
aus <strong>de</strong>m Französischen<br />
von Holger Fock und<br />
Sabine Müller<br />
Regie: Stefan Dutt<br />
Produktion: sr 2007/54’<br />
21. April Di 20:05 wdr 5<br />
Chloe<br />
Fast täglich besuchen<br />
sie <strong>de</strong>nselben kleinen<br />
Park, sitzen einan<strong>de</strong>r<br />
gegenüber auf <strong>de</strong>r Bank<br />
und sprechen kein Wort<br />
miteinan<strong>de</strong>r. Die ältere<br />
Dame beäugt das junge<br />
Mädchen neugierig, als<br />
ahne sie, dass bei<strong>de</strong> sich<br />
gedanklich näher sind als<br />
<strong>de</strong>r Altersunterschied vermuten ließe. Das Mädchen: die<br />
Jugend, die Angst älter zu wer<strong>de</strong>n, erwachsen zu wer<strong>de</strong>n,<br />
die Angst vor einer unbekannten Welt, das Unbehagen, <strong>de</strong>r<br />
Rückzug ins Schweigen. Die ältere Dame: die Angst vor <strong>de</strong>r<br />
Vergreisung, vor <strong>de</strong>m Tod, die Einsamkeit; eingemauert in<br />
<strong>de</strong>r Stille. Noch verharren sie im selbst gewählten Stillstand,<br />
aber vielleicht wer<strong>de</strong>n sie miteinan<strong>de</strong>r sprechen, vielleicht<br />
wäre das ein Weg aus <strong>de</strong>r Angst, aus <strong>de</strong>r Einsamkeit?<br />
Cécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, studierte Literaturwissenschaften<br />
und arbeitete anschließend als Französischlehrerin<br />
und Rundfunkredakteurin.<br />
von Mike Stott<br />
aus <strong>de</strong>m Englischen<br />
von Karin Rausch<br />
Regie: Petra Feldhoff<br />
Produktion: wdr 2009/54’<br />
28. April Di 20:05 wdr 5<br />
Leichen pflastern Chloes<br />
Lebensweg. In ihrer Biografie<br />
gibt es überdurchschnittlich<br />
viele Tote,<br />
meist Folge von tragischabsur<strong>de</strong>n<br />
Ereignissen:<br />
Chloes Zwillingsschwester<br />
fällt mit vier Jahren<br />
über eine Balkonbrüs-<br />
tung, ihr Vater stürzt bei einer Reparatur von <strong>de</strong>r Leiter,<br />
ihre Mutter eine Klippe hinab, ihre späteren Ehemänner<br />
schon mal die Treppe hinunter … und keiner überlebt.<br />
Eine Häufung unglücklicher Zufälle? O<strong>de</strong>r ist Chloe etwa<br />
eine Mör<strong>de</strong>rin von Kindheit an? Inspektor McHugh glaubt<br />
fest an ihre Schuld und entwickelt einen perfi<strong>de</strong>n Plan:<br />
Wenn er Chloe ihre Taten nicht nachweisen kann, dann<br />
muss sie eben für einen nicht begangenen Mord verhaftet<br />
wer<strong>de</strong>n. Denn McHugh ist ohnehin <strong>de</strong>s Lebens mü<strong>de</strong> und<br />
durchaus bereit, sich für dieses große Ziel zu opfern …<br />
Mike Stott, geboren 1944 in Rochdale, England, ist Autor<br />
zahlreicher Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher.<br />
Verwunschene Fenster<br />
von Patricia Highsmith<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Melanie Walz<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Norbert Schaeffer<br />
Produktion: hr 2003/51’<br />
5. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
Der Pandora-Saal<br />
eines traditionsreichen<br />
New Yorker Hotels ist<br />
Zuflucht und Heimstatt<br />
für Oliver Hil<strong>de</strong>brandt,<br />
einen Mann mittleren<br />
Alters, <strong>de</strong>r dort seine<br />
Aben<strong>de</strong> damit verbringt,<br />
Brandy zu trinken und<br />
in <strong>de</strong>r Hoffnung auf das große Glück doch nur sein<br />
Leben vergeu<strong>de</strong>t. „Ich bin nicht unbedingt einsam,<br />
son<strong>de</strong>rn einfach schrecklich allein“, <strong>de</strong>nkt Hil<strong>de</strong>brandt,<br />
als eine Dame <strong>de</strong>n Saal betritt. Er macht ihre Bekanntschaft<br />
und plötzlich ist alles an<strong>de</strong>rs. Überzeugt davon,<br />
jeman<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n zu haben, mit <strong>de</strong>m er seiner Einsamkeit<br />
entrinnen kann, verabre<strong>de</strong>t er sich mit ihr für<br />
<strong>de</strong>n nächsten Abend. Er erzählt ihr seine Geschichte<br />
und erfährt, dass sie in New York ist, um sich schei<strong>de</strong>n<br />
zu lassen. Als die bei<strong>de</strong>n am nächsten Tag ins Museum<br />
gehen wollen, kommt sie nicht. Und beim Versuch, sie<br />
in ihrem Hotel aufzusuchen, muss Hil<strong>de</strong>brandt feststellen,<br />
dass er nicht einmal ihren Namen weiß.<br />
Patricia Highsmith, 1921 in Fort Worth (Texas) geboren,<br />
wur<strong>de</strong> vor allem mit ihrem ersten, von Hitchcock<br />
verfilmten Roman „Der Frem<strong>de</strong> im Zug“ (1950) bekannt,<br />
ebenso durch ihre Romanfigur Tom Ripley. Sie starb 1995<br />
in Locarno (Tessin).<br />
Das Peter-Prinzip<br />
nach Laurence J. Peter<br />
und Raymond Hull<br />
aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
von Michael Jungblut<br />
Komposition: Gerd Bessler<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Ulrich Gerhardt<br />
Produktion: hr 2008/50’<br />
12. Mai Di 20:05 wdr 5<br />
„Das Peter-Prinzip“ gehört<br />
zu <strong>de</strong>n Klassikern<br />
<strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Management-Literatur<br />
und basiert auf einem<br />
Lehrsatz von Laurence<br />
J. Peter. Er besagt, dass<br />
je<strong>de</strong>s Mitglied einer beruflichen<br />
Hierarchie so<br />
lange beför<strong>de</strong>rt wird, bis<br />
es das Maß seiner absoluten<br />
Unfähigkeit er-<br />
reicht hat. Peter und sein Kollege Raymond Hull gehen<br />
bei ihrer Analyse von <strong>de</strong>n alltäglichen Beobachtungen<br />
<strong>de</strong>r Unfähigkeit aus, die je<strong>de</strong>rmann kennt: <strong>de</strong>r Pfusch<br />
von Ärzten, Handwerkern und Managern entgeht <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Forschern ebenso wenig wie gelangweilte<br />
Beamte, verschlafene Lehrer und Hochschullehrer. Sie<br />
alle, o<strong>de</strong>r doch je<strong>de</strong>nfalls viele von ihnen, waren am<br />
Anfang ihrer Karrieren kompetent und engagiert, also<br />
reif für eine Beför<strong>de</strong>rung. Und zweifellos wird gera<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Fähige so lange aufsteigen, bis er eine Position<br />
erreicht, für die er sich als unfähig erweist. Und dort<br />
harrt er dann aus: Man sollte also, meinen Peter und<br />
Hull, seine Energie vielleicht sinnvoller auf die Vermeidung<br />
einer Karriere verwen<strong>de</strong>n.<br />
Laurence J. Peter (1919-1990) war Lehrer, Erziehungs- und<br />
Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor.<br />
Er wur<strong>de</strong> in Vancouver (Kanada) geboren<br />
und zog 1964 nach Kalifornien. 1969 wur<strong>de</strong> er durch die<br />
Veröffentlichung von „The Peter Principle“ weltbekannt.<br />
Raymond Hull (1919-1985) schrieb zunächst Drehbücher für<br />
die cbs nahm und leitete Schreibkurse, und veröffentlichte<br />
ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er-Jahre verstärkt sogenannte Ratgeber. „The<br />
Peter Principle“ zählt zu seinen be<strong>de</strong>utendsten Werken.<br />
wdr hörspielprogramm 63