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Zum 70. To<strong>de</strong>stag<br />

Die Legen<strong>de</strong> vom heiligen Trinker<br />

von Joseph Roth<br />

Bearbeitung: Theodor Fischer<br />

Regie:<br />

Raoul Wolfgang Schnell<br />

Produktion:<br />

wdr 1960/mono/54’<br />

30. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

Andreas, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>n<br />

Seinebrücken von Paris<br />

nächtigt, begegnet an<br />

einem Frühlingsabend<br />

<strong>de</strong>s Jahres 1934 das<br />

„Wun<strong>de</strong>r“ in Gestalt<br />

eines älteren, gut geklei<strong>de</strong>ten<br />

Herrn, <strong>de</strong>r ihm<br />

200 Francs schenkt und<br />

daran die Bedingung<br />

knüpft, er solle sie <strong>de</strong>r<br />

heiligen Therese von<br />

Lisieux in <strong>de</strong>r Kapelle Sainte-Marie <strong>de</strong>s Batignolles<br />

zurückgeben. Mit diesem Wun<strong>de</strong>r gerät Andreas in einen<br />

Wirbel glücklicher und glückloser Begebenheiten.<br />

Seine redliche Absicht, das Geld vollzählig zurückzuerstatten,<br />

wird immer wie<strong>de</strong>r von seiner einfältigen<br />

Leichtlebigkeit und Achtlosigkeit durchkreuzt. Doch<br />

je<strong>de</strong>s Mal, wenn das Geld zur Neige geht, wird es durch<br />

Zufall wie<strong>de</strong>r aufgefüllt. Schließlich aber scheitert sein<br />

letzter Versuch, sein Versprechen zu halten. In einem<br />

Bistro gegenüber <strong>de</strong>r Kapelle vertrinkt er mit einem<br />

Kumpanen das Geld. Er bricht zusammen, wird in die<br />

Kapelle gebracht und stirbt, um Vergebung bittend, in<br />

<strong>de</strong>n Armen eines frem<strong>de</strong>n Mädchens, das <strong>de</strong>n Namen<br />

<strong>de</strong>r Heiligen trägt und in <strong>de</strong>r er in seiner trunkenen<br />

Einfalt diese zu erkennen glaubt.<br />

Der österreichische Dichter und Publizist Joseph Roth<br />

(1894-1939) zählt zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Erzählern <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Roth wur<strong>de</strong> im<br />

galizischen Brody bei Lemberg (Lwow) geboren und<br />

starb im Pariser Exil an <strong>de</strong>n Folgen seiner schweren<br />

Alkoholsucht. Als sein wichtigster und bekanntester, vom<br />

Realismus geprägter Gesellschaftsroman, gilt „Ra<strong>de</strong>tzkymarsch“<br />

(1932).<br />

Foto: Mauritius<br />

Mischpoche<br />

o<strong>de</strong>r Wer ist eigentlich Schapiro?<br />

von Hansgeorg Koch<br />

Regie: Thomas Leutzbach<br />

Produktion: wdr 2004/ca. 54’<br />

6. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />

Dr. Walter Men<strong>de</strong>l kann<br />

von sich sagen, dass er<br />

zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres<br />

1912 in <strong>de</strong>r jüdischen<br />

Gesellschaft Berlins<br />

einen hohen Rang<br />

einnimmt. Er gilt als <strong>de</strong>r<br />

beste Rechtsanwalt und<br />

lässt sich seine Dienste teuer bezahlen. Dabei sind es nicht<br />

immer heikle und kaum lösbare Fälle, die er siegreich<br />

been<strong>de</strong>t, auch die kleineren Missgeschicke <strong>de</strong>s vornehmen<br />

Lebens wollen juristisch sauber abgewickelt sein. Rachel<br />

Weizmann, eine junge, äußerst bezaubern<strong>de</strong> Verkäuferin,<br />

sieht sich wegen gewisser amouröser Abenteuer ungerecht<br />

behan<strong>de</strong>lt. Zu ihren Liebhabern zählen nicht nur<br />

<strong>de</strong>r größte Makler Berlins, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r Kaufhausmagnat<br />

Wertheim, ebenso ein junger Commis-Volontär,<br />

<strong>de</strong>r erfolgreich mit <strong>de</strong>n älteren Herren im Kampf um die<br />

Gunst <strong>de</strong>r schönen Rachel konkurriert und darum seine<br />

Stellung bei Wertheim verlieren soll. Aber Ungerechtigkeit<br />

und Dummheit sind unerträglich für Walter Men<strong>de</strong>l.<br />

Darum nimmt er sich <strong>de</strong>r Sache an und re<strong>de</strong>t, in bester<br />

Woody-Allen-Manier, Tacheles. Am En<strong>de</strong> ist selbst <strong>de</strong>r<br />

Oberrabbiner bereit, großzügig über <strong>de</strong>n wenig koscheren<br />

Lebenswan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Rachel Weizmann hinwegzusehen und<br />

ihr einen Ehrenplatz in <strong>de</strong>r Synagoge zu überlassen.<br />

Hansgeorg Koch (1941-2005) studierte Musik und Philosophie<br />

in Köln und Salzburg. Er arbeitete als Komponist,<br />

Arrangeur und Autor mit renommierten Regisseuren wie<br />

Claus Peymann, Peter Palitzsch, Hans Neuenfels, Matthias<br />

Langhoff o<strong>de</strong>r George Tabori.<br />

Eine Perlenkette<br />

von Carole Fréchette<br />

aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Andreas Jandl<br />

Regie: Angeli Backhausen<br />

Produktion: wdr 2003/53’<br />

13. Juni Sa 15:05 wdr 3<br />

Hélène ist fremd in einer<br />

chaotischen, heißen Stadt.<br />

Mitten in <strong>de</strong>r Unübersichtlichkeit<br />

hat sie ihre<br />

Perlenkette verloren.<br />

Vollkommen verunsichert<br />

und traurig flüchtet<br />

sie sich in das Taxi von<br />

Nabil, <strong>de</strong>r kaum ein Wort<br />

ihrer Sprache versteht. Ohne genau zu wissen, weshalb<br />

gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verlust <strong>de</strong>r eigentlich wertlosen Kette sie so aus<br />

<strong>de</strong>m Gleichgewicht bringt, will sie mit Nabils Hilfe nach<br />

<strong>de</strong>m Schmuck suchen. Auf ihrer planlosen Fahrt durch<br />

die frem<strong>de</strong> Stadt wird Hélène mit Menschen und Schicksalen<br />

konfrontiert, die ihre Episo<strong>de</strong> relativieren. Verwirrt<br />

von diesen Begegnungen stran<strong>de</strong>t Hélène immer wie<strong>de</strong>r<br />

bei Nabil. Und plötzlich versteht sie seine Worte.<br />

Carole Fréchette ist Kanadierin und lebt in Quebec. Im<br />

Mai 2000 verbrachte sie einen Monat im Libanon. Während<br />

dieses Aufenthaltes schrieb sie das Theaterstück „Le<br />

collier d’Hélène“. Die französische Radiofassung war 2001<br />

eine <strong>de</strong>r Prix-Europa-Nominierungen von Radio France.<br />

wdr hörspielprogramm 53

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