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HÖRSPIELE - WDR.de

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wdr 3 Hörspiel<br />

Fast ein bisschen Frühling<br />

von Alex Capus<br />

Bearbeitung:<br />

Helmut Peschina<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: wdr 2003/54‘<br />

9. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

52 wdr hörspielprogramm<br />

Winter 1933/34, eine wahre<br />

Geschichte: Wal<strong>de</strong>mar<br />

Velte und Kurt Sandweg<br />

aus Wuppertal wollen weg.<br />

Weg aus Nazi-Deutschland,<br />

um in Indien ein<br />

neues und besseres Leben<br />

anzufangen. Das nötige<br />

Geld soll bei einer Bank in<br />

Stuttgart besorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Aktion for<strong>de</strong>rt – ein Versehen – <strong>de</strong>n ersten Toten. Die<br />

Flucht en<strong>de</strong>t bereits in Basel, wo die bei<strong>de</strong>n Männer in <strong>de</strong>r<br />

Aura <strong>de</strong>r Schallplattenverkäuferin Dorly stran<strong>de</strong>n. Indien<br />

ist vergessen. Statt<strong>de</strong>ssen kaufen die Freun<strong>de</strong> je<strong>de</strong>n Tag<br />

eine Tango-Platte und begleiten die Verkäuferin auf langen<br />

Spaziergängen. Das Geld wird knapp, und beim nächsten<br />

Banküberfall gibt es wie<strong>de</strong>r Tote. Aber auch diesmal<br />

scheitert die Flucht. Wal<strong>de</strong>mar und Kurt müssen an <strong>de</strong>r<br />

spanischen Grenze umkehren. Sie wollen zurück nach<br />

Basel, zurück zu Dorly. Doch die sieht die bei<strong>de</strong>n nicht mehr<br />

als die moralischen Hel<strong>de</strong>n, als die sie sich selbst empfin<strong>de</strong>n.<br />

Die Polizei hat ihre Schlingen längst ausgelegt.<br />

Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, studierte in<br />

Basel Geschichte und Philosophie und lebt heute in Olten,<br />

Schweiz. Die authentische Geschichte von Velte und Sandweg<br />

hat er anhand von Zeitungsberichten, Polizeiprotokollen,<br />

Briefen und Aussagen von beteiligten Personen<br />

rekonstruiert und zu einem Roman verarbeitet.<br />

Tantes Inferno<br />

Die betagte und gutsituierte<br />

Tante Lucie aus<br />

von Jens Sparschuh<br />

Berlin-Wilmersdorf hat<br />

Regie: Rainer Schwochow<br />

eine neue Herrenbe-<br />

Produktion: mdr 2008/ca. 54’<br />

kanntschaft gemacht<br />

16. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

und sich kurzerhand<br />

mit ihrem Verehrer zum<br />

Wan<strong>de</strong>rn in Köpenick<br />

verabre<strong>de</strong>t. Bei Horst, ihrem Neffen, klingeln da gleich<br />

die Alarmglocken: ein Erbschleicher, einer, <strong>de</strong>r es auf<br />

Wilmersdorfer Witwen abgesehen hat! Doch als Lucie<br />

tags darauf zum Ren<strong>de</strong>zvous erscheint, steht eine ganze<br />

Wan<strong>de</strong>rtruppe bereit – allesamt rüstige alte Herrschaften,<br />

von 80 an aufwärts. Lucie hatte sich einen<br />

romantischen Ausflug zwar an<strong>de</strong>rs vorgestellt, doch<br />

Leo besteht darauf und lässt nichts auf seine Gruppe<br />

kommen. „Wan<strong>de</strong>rer zwischen <strong>de</strong>n Welten“ seien sie.<br />

Und sind das nicht Verse aus Dantes „Göttlicher Komödie“,<br />

die Lucie dort durch <strong>de</strong>n Blätterwald plötzlich<br />

rauschen hört? Wo ist sie hier nur hineingeraten?<br />

Jens Sparschuh, geboren 1955 in Chemnitz, war wissenschaftlicher<br />

Assistent an <strong>de</strong>r Humboldt-Universität in<br />

Berlin. Er veröffentlicht Dramen, Gedichte, Features und<br />

Hörspiele. 1990 wur<strong>de</strong> er für „Ein Nebulo bist du“ mit <strong>de</strong>m<br />

Hörspielpreis <strong>de</strong>r Kriegsblin<strong>de</strong>n ausgezeichnet.<br />

60 Jahre Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland<br />

Deutschland 2<br />

Konzept und Material:<br />

Rimini Protokoll<br />

(Bernd Ernst, Helgard Haug,<br />

Stefan Kaegi, Daniel Wetzel)<br />

Realisation:<br />

Helgard Haug und<br />

Daniel Wetzel<br />

Produktion:<br />

wdr/Theater <strong>de</strong>r Welt<br />

2002/53’<br />

23. Mai Sa 15:05 wdr 3<br />

„Ich habe Frau Merkel<br />

meine Stimme gegeben,<br />

nun bin ich neugierig,<br />

wie es ist, sie von ihr für<br />

einen Tag zu leihen“,<br />

sagt Monika Clever, eine<br />

von 666 Teilnehmern<br />

und Teilnehmerinnen<br />

von „Deutschland 2“.<br />

Das Hörstück protokolliert<br />

die weltweit<br />

erste Parlaments<strong>de</strong>batte,<br />

die im Duett gehalten<br />

wur<strong>de</strong>: Parlamentarier<br />

und Wähler sprechen<br />

simultan dieselben<br />

Re<strong>de</strong>n – Gewählte in<br />

Berlin, Wähler in Bonn.<br />

Das gesamte akustische Geschehen im Bun<strong>de</strong>stag wird<br />

übersetzt in ein Plenum <strong>de</strong>r Bevölkerung, die es per<br />

Live-Schaltung ins eigene Ohr mit vollzieht – Re<strong>de</strong>n,<br />

Applaus, Zwischenrufe, Abstimmungen. Wo ereignet<br />

sich mehr ‚Theater‘ – beim Original o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Stimme,<br />

die versucht, ihm zu folgen? Die Repräsentation <strong>de</strong>r<br />

Repräsentation, Politik im zweiten Magen. Die Produktion<br />

„Deutschland 2“ bün<strong>de</strong>lt die Inszenierung vom Juni<br />

2002 im Rahmen <strong>de</strong>s Festivals „Theater <strong>de</strong>r Welt“ zu<br />

einem Hörspiel und versetzt sie mit O-Tönen aus <strong>de</strong>n<br />

Castingrun<strong>de</strong>n, mit Stammtischre<strong>de</strong>n und Expertenmeinungen<br />

zum Kopie-Komplex.<br />

Rimini Protokoll ist ein Regie-Kombinat, <strong>de</strong>ssen Mitglie<strong>de</strong>r<br />

in Gießen Angewandte Theaterwissenschaften studierten<br />

und von dort aus die Theaterszene aufrührten. Helgard<br />

Haug und Daniel Wetzel (geboren 1969) realisierten wie Stefan<br />

Kaegi (geboren 1972) auch mehrere Hörspiele. Für „Karl<br />

Marx: Das Kapital, Erster Band“ (dlf/wdr) wur<strong>de</strong>n sie 2008<br />

mit <strong>de</strong>m Hörspielpreis <strong>de</strong>r Kriegsblin<strong>de</strong>n ausgezeichnet.

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