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HÖRSPIELE - WDR.de

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Oblomov<br />

Der a<strong>de</strong>lige Gutsbesitzer<br />

Oblomov fin<strong>de</strong>t sich im<br />

von Iwan Gontscharow<br />

aufkeimen<strong>de</strong>n bürger-<br />

Bearbeitung und Übersetzung<br />

lichen Frühkapitalismus<br />

aus <strong>de</strong>m Russischen<br />

nicht mehr zurecht. Ohne<br />

von Helmut Peschina<br />

je<strong>de</strong>n Antrieb gelingt es<br />

Komposition: Henrik Albrecht<br />

ihm nicht mehr, in <strong>de</strong>r<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

jungen Industriegesell-<br />

Produktion: wdr 2003<br />

schaft einen Weg in das<br />

aktive Leben zu fin<strong>de</strong>n,<br />

Teil 1/54’<br />

bis er Olga kennenlernt.<br />

Er schöpft neuen Lebens-<br />

8. Februar So 15:05 wdr 5<br />

mut. Doch schon bald<br />

Teil 2/54’<br />

verfällt Oblomov wie<strong>de</strong>r<br />

in seine alte Trägheit.<br />

15. Februar So 15:05 wdr 5<br />

Olga muss ihr Scheitern<br />

Teil 3/54’<br />

erkennen und heiratet<br />

<strong>de</strong>n rastlosen Geschäfts-<br />

22. Februar So 15:05 wdr 5<br />

mann Stolz, Freund und<br />

Gegenpol Oblomovs.<br />

Iwan Gontscharow (1812-1891) zählt zu <strong>de</strong>n großen<br />

Realisten <strong>de</strong>r russischen Literatur <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Oblomov und seine Lebenshaltung wur<strong>de</strong>n zu einem<br />

Topos <strong>de</strong>r Weltliteratur.<br />

Gefangen im Packeis<br />

von Christa-Maria<br />

Zimmermann<br />

Bearbeitung: Heidi Knetsch<br />

und Stefan Richwien<br />

Komposition: Serge Weber<br />

Regie: Hans-Helge Ott<br />

Produktion: ndr/br 2004<br />

Teil 1/50’<br />

1. März So 15:05 wdr 5<br />

Teil 2/54’<br />

8. März So 15:05 wdr 5<br />

1914 brach Ernest<br />

Shackleton zu einer<br />

Expedition auf, sein Ziel:<br />

die „Landquerung“ <strong>de</strong>s<br />

Südpols. An Bord seines<br />

legendären Schiffes<br />

„Endurance“ befand sich<br />

ein 16-jähriger blin<strong>de</strong>r<br />

Passagier. Schon bald<br />

wird er ent<strong>de</strong>ckt, darf aber<br />

als Küchenjunge an dieser<br />

abenteuerlichen Reise teilnehmen.<br />

Schwierigkeiten<br />

und Gefahren lassen nicht<br />

lange auf sich warten.<br />

Allzu sorglos bugsiert <strong>de</strong>r<br />

erfolgsverwöhnte Shack-<br />

leton die Crew in eine schier ausweglose Situation.<br />

Als alter Mann erzählt <strong>de</strong>r Küchenjunge von diesem<br />

großen Abenteuer. Die Expedition misslang. Die „Endurance“<br />

blieb im vorgelagerten Packeis <strong>de</strong>r We<strong>de</strong>ll-<br />

See stecken und konnte nicht befreit wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n<br />

Eisschollen festgeklemmt, trieb sie im Winter 1915 Richtung<br />

Nor<strong>de</strong>n und brach schließlich unter <strong>de</strong>m Druck<br />

zusammen. Die 28-köpfige Besatzung saß auf <strong>de</strong>m Eis<br />

fest und gelangte erst im Sommer <strong>de</strong>s Jahres 1916, nach<br />

unvorstellbaren Strapazen und Fehlschlägen, auf die<br />

Falkland Inseln. Nur die Zuversicht Shackletons half<br />

<strong>de</strong>r Mannschaft, genügend Mut und Willen aufzubringen,<br />

fast zwei Jahre im Eis zu überleben.<br />

Christa-Maria Zimmermann, geboren in Wels/Oberösterreich,<br />

wuchs in Düsseldorf auf, studierte Kunstgeschichte<br />

und Geschichte in Wien und arbeitete als Zeitungsredakteurin.<br />

Seit einigen Jahren ist sie freie Autorin und wur<strong>de</strong><br />

vor allem durch Kriminalromane und historische Kin<strong>de</strong>r-<br />

und Jugendbücher bekannt.<br />

60 Jahre Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland<br />

Tauben im Gras<br />

von Wolfgang Koeppen<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Leonhard Koppelmann<br />

Produktion:<br />

hr/wdr/swr 2009<br />

Teil 1/ca. 54’<br />

15. März So 15:05 wdr 5<br />

Teil 2/ca. 54’<br />

22. März So 15:05 wdr 5<br />

„Kahlschlag“, „Stun<strong>de</strong><br />

O“ – so lauteten die<br />

Schlagworte <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srepublikanischen<br />

Literatur ab 1945, die<br />

auf die Erfahrungen <strong>de</strong>s<br />

Zweiten Weltkriegs mit<br />

poetischer Einfachheit<br />

reagierte. Ihre Wege<br />

führten vielfach in die<br />

ästhetische Provinz. Wie<br />

aber mit <strong>de</strong>n Mitteln <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>rne die neuen <strong>de</strong>utschen<br />

Wirklichkeiten<br />

präzise und zugleich<br />

poetisch zu beschreiben<br />

sind, zeigte Wolfgang<br />

Koeppens Romantrilogie<br />

„Tauben im Gras“ (1951)<br />

„Das Treibhaus“ (1953),“Tod in Rom“ (1954).<br />

„Tauben im Gras“ spielt am 20. Februar 1951 in einer<br />

Großstadt <strong>de</strong>r US-amerikanischen Besatzungszone. Es<br />

könnte München sein. Das Wirtschaftswun<strong>de</strong>r zeigt<br />

seine ersten Früchte, die Faschisten und ihre Mitläufer<br />

spielen Demokratie, die Amerikaner glauben<br />

an eine humane Zukunft Deutschlands, <strong>de</strong>r „Kalte<br />

Krieg“ bedroht die Gegenwart. Über eine mosaikartige<br />

Szenenfolge gleiten zahlreiche Personen wie eine<br />

Taubenschar scheinbar zufällig durch <strong>de</strong>n Tag. Es sind<br />

die Lebenslinien eines melancholischen Schriftstellers,<br />

eines US-Soldaten und seiner <strong>de</strong>utschen Geliebten, die<br />

eines Schauspielers, eines Gepäckträgers und vieler<br />

an<strong>de</strong>rer, die sich hier knapp verpassen o<strong>de</strong>r begegnen.<br />

Sie mün<strong>de</strong>n am Abend im Amerikahaus und in einem<br />

Brauhaus, wo die alte Bereitschaft zu Rassismus und<br />

Gewalt wie<strong>de</strong>r aufflammt.<br />

Wolfgang Koeppen (1906-1996) schrieb seine ersten Romane<br />

in <strong>de</strong>n 30er-Jahren. Während <strong>de</strong>r Nazi-Diktatur hatte<br />

Koeppen Kontakt zu <strong>de</strong>utschen Exil-Autoren und lebte in<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, kehrte aber 1938 nach Berlin zurück,<br />

wo er als Drehbuchautor arbeitete. Dem Kriegsdienst entging<br />

er im Untergrund. Die Romane seiner Nachkriegstrilogie,<br />

die das restaurative Klima <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>nauer-Republik<br />

analysierten, irritierten durch ihre, wie es hieß, „unzeitgemäße“<br />

Hellsichtigkeit.<br />

(„Das Treibhaus“, 2 Teile, am 29. März und 5. April; siehe<br />

S. 78)<br />

(„Der Tod in Rom“, 2 Teile, am 7. und 11. Juni; siehe S. 80)<br />

wdr hörspielprogramm 77

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