HÖRSPIELE - WDR.de

Ingomar von Kieseritzky, geboren 1944 in Dresden, lebt seit
1971 als freier Schriftsteller in Berlin. Er veröffentlichte Romane
und zahlreiche Hörspiele (Hörspielpreis der Kriegsblinden
1996 für „Compagnons und Concurrenten oder Die wahren
Künste“). Der wdr sendete zuletzt von ihm „Der Grimroll
oder Aus dem Seelenleben höherer Tiere“ (Dkultur 2006)
Simone Weil 100
Schwerkraft und Licht
Hommage an Simone Weil
von Ronald Steckel
Realisation: der Autor
Produktion:
wdr/rbb 2007/52’
31. Januar Sa 15:05 wdr 3
Die französische Philosophin
Simone Weil
(3. Februar 1909 - 24.
August 1943) ist in der
geistigen Landschaft des
20. Jahrhunderts eine
erratische Erscheinung.
Die Tochter aus liberalem
jüdischem Hause
entwickelte sich im
Laufe ihres asketischen
Lebens zu einer christlichen Mystikerin, ohne jemals
Kirchenmitglied zu werden. Migränekrank seit ihrem
14. Lebensjahr, wurde sie von ununterbrochenen Kopfschmerzen
gequält. Sie war diplomierte Philosophin,
Lehrerin an Grund- und Arbeiterschulen, Gewerkschaftlerin,
Fabrikarbeiterin, Tagebuchschreiberin,
Dichterin und Verfasserin von Theaterstücken; eine
Ausnahmeerscheinung, ein abenteuerliches Herz. Sie
starb mit 34 Jahren im englischen Exil an Unterernährung
und Erschöpfung. Bekannt wurde sie erst durch
die postume Veröffentlichung ihrer Schriften, in denen
sie sich zu Gewerkschaftsfragen und Sozialreformen,
zu Philosophie und Kulturphilosophie, Theologie und
Mystik äußert.
„Schwerkraft und Licht“ nähert sich Simone Weil
und ihren Texten als „polyphoner Monolog“ an. Das
Hörstück ist komponiert für eine weibliche Stimme,
die in allen denkbaren Aggregatzuständen akustischer
Modulation erscheint.
Ronald Steckel, geboren 1945 auf Sylt, lebt als freier Schriftsteller,
Komponist und Regisseur in Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen
gehören Bücher, Essays, Hörstücke und Features,
Kompositionen für Theaterstücke, Klang-Installationen,
Konzert-Performances, Experimentalfilme und Theaterstücke.
Für den wdr realisierte er unter anderem das dreistündige
Hörstück „Auschwitz. Stimmen“ (2005).
Charles Darwin 200
Mister Darwin,
Kapitän Fitzroy ist tot
von John Gardner
aus dem Amerikanischen
von Robert Schnorr
Regie:
Heinz Wilhelm Schwarz
Produktion: wdr 1982/42’
7. Februar Sa 15:05 wdr 3
Der junge Charles Darwin
soll Kapitän Fitzroy, den
bibelfesten Aristokraten,
auf einer naturwissenschaftlichenSee-Expedition
begleiten, als Wissenschaftler
und auch als
Gesellschafter. Der selbstbewusste
Darwin und der
standesbewusste Fitzroy
kommen gut miteinander
aus, bis in ihren Diskussionen
ein strittiger Punkt
auftaucht: Fitzroy ist von einer gottgegebenen Weltordnung
überzeugt, in der alles seinen angestammten Platz hat und
die Überlegenheit der Adeligen über die Masse garantiert
ist. Darwins Forschungsergebnisse, die eine Evolution allen
Lebens nach dem Prinzip des Siegs der Stärkeren behaupten,
stehen dem entgegen. Fitzroy will nicht glauben, dass
er und seine Klasse in diesem Kampf unterliegen könnten
– auch nicht im Kampf dieser beiden Weltanschauungen,
die vor allem in den USA als Auseinandersetzung zwischen
bibelgläubigen Kreationisten und naturwissenschaftlichen
Darwinisten neue Aktualität erlangt hat.
John Champlin Gardner (1933-1982) war ein amerikanischer
Schriftsteller und Hochschullehrer. Er veröffentlichte 35 Bücher
(Romane, Kurzgeschichten und Essays) zu moralischen
und philosophischen Fragen, oft in provokanter Zuspitzung.
Foto: Mauritius
wdr hörspielprogramm 47