Medienstelle Eilenburg - Medienliste

dieses Ereignisses sein. Anschließend ging die Nachricht über den
Fund der Hitler-Tagebücher um die Welt. Kurz vor Kriegsende seien
die 62 geheimen Bände in einem abgestürzten Flugzeug entdeckt
worden. Tage später entpuppte sich die vermeintliche Sensation als
gigantischer Schwindel, der zum größten Flop der Mediengeschichte
wurde. Die Tagebücher hatte der Fälscher Konrad Kujau
geschrieben. Der Inhalt war frei erfunden. Der Stern entschuldigte
sich öffentlich dafür, dass man einem Betrug aufgesessen war. Die
gesamte Redaktionsspitze trat zurück und die Auflage der Zeitschrift
brach drastisch ein. Berühmt wurde allein der Fälscher Kujau, der für
mehrere Jahre ins Gefängnis musste.
2940679 ZeitZeichen 26. April 1888: Geburtstag der
Drehbuchautorin Anita Loos
Typ: 29 Länge: 14:19 min Produktionsjahr: 2008
Von ihr stammt die These, dass Gentlemen Blondinen bevorzugen -
und ihre berühmteste Heldin Lorelei Lee ist eine kurvenreiche
Blondine mit naivem Charme, die jeden Mann in einen balzenden
Trottel verwandelt. Dabei war die Autorin Anita Loos das genaue
Gegenteil: Nur 1,48 groß, zart und mit brünettem Pagenkopf, sah sie
nicht aus wie ein Vamp, sondern eher wie ein niedliches kleines
Mädchen. Doch auch sie konnte sich vor Verehrern kaum retten,
wenngleich sie die Herren eher durch ihren hellwachen Verstand und
ihren geistreichen Witz bezauberte - und manchmal auch wieder in
die Flucht schlug, weil sie jede romantische Szene durch ihr Kichern
verdarb. Die spöttische Kleine aus Kalifornien absolvierte eine
Bilderbuch-Karriere: Mit fünf spielte sie Theater, mit 17 schrieb sie
erste Drehbücher, mit 21 war sie eine der erfolgreichsten Autorinnen
des Stummfilms. Weltruhm erlangte Anita Loos 1926 durch ihren
Roman: "Gentlemen Prefer Blondes", der später mit Marilyn Monroe
verfilmt wurde.
2940680 ZeitZeichen 27. April 2003: Todestag der
Theologin und Schriftstellerin Dorothee Sölle
Typ: 29 Länge: 14:38 min Produktionsjahr: 2008
"Jeder theologische Satz muss auch ein politischer sein": mit diesem
radikal diesseitigen Religionsverständnis sorgte Dorothee Sölle seit
1968 für Aufsehen. "Veränderung" im Bewusstsein von Auschwitz
setzte sich die Feministin und Mitstreiterin der Friedensbewegung
zum Ziel. Für die evangelische Amtskirche wurde sie so zu einer
Dauerprovokation. Nicht einmal die Verweigerung eines Lehrstuhls in
Deutschland konnte Dorothee Sölle entmutigen. Im Gegenteil: zwölf
Jahre als Professorin für systematische Theologie in New York
brachten wichtige neue Impulse: bis hin zu ihrer Vorstellung von
Mystik als Widerstand.