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Medienstelle Eilenburg - Medienliste

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Georges Clemenceau bis heute als "Vater des Sieges" von 1918.<br />

Der gelernte Arzt hatte es, obwohl Antikolonialist und Atheist, bis<br />

zum Premier- und Kriegsminister gebracht. Doch war er bei allem<br />

Machtkalkül immer ein linker Intellektueller und Künstlerfreund<br />

geblieben. Wie viel Clemenceau zu bewegen vermochte, hatte er<br />

schon 1906 als Herausgeber der Zeitung "L´Aurore" bewiesen:<br />

Während der Dreyfus-Affäre mobilisierte er mit Hilfe Émile Zolas die<br />

Öffentlichkeit zugunsten des verleumdeten jüdischen Hauptmanns.<br />

2940104 ZeitZeichen 29. September 1986: Todestag<br />

des Kabarettisten Helmut Qualtinger<br />

Typ: 29 Länge: 14:11 min Produktionsjahr: 2006<br />

Qualtingers Auseinandersetzung mit Adolf Hitler als österreichischem<br />

Kleinbürger war weder Abrechnung noch Anklage, nicht der<br />

Wutausbruch des Opfers, nicht die Kameraderie des heimlichen<br />

Gesinnungsgenossen. Das war seine große Kunst. Hitlers Texte<br />

entlarvten den "Führer des Deutschen Reiches" als schwatzhaften<br />

Kleingeist. Qualtinger trug Hitlers Phrasen von der Reinheit des<br />

deutschen Volkes mit einer fast nicht zu ertragenden Nüchternheit<br />

vor. Er nahm die Bierhausparolen über die Macht des<br />

"Weltjudentums" ebenso todernst wie die völkische Theologie von<br />

der Größe Deutschlands. Qualtingers Hitler-Rezitation vermittelte<br />

einen Einblick in Wesen und Wahnsinn des Nationalsozialismus.<br />

Diese Fähigkeit der Demaskierung hat Qualtinger berühmt gemacht,<br />

aber nicht glücklich. Er war erfolgreich, aber auch ein Getriebener.<br />

2940105 ZeitZeichen 30. September 1996: Schweiz<br />

beschließt Aufklärung über "Nazi-Gold"<br />

Typ: 29 Länge: 13:58 min Produktionsjahr: 2006<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg betrachteten die Siegermächte die<br />

Schweizer als Kriegsgewinnler, die mit den Nazis kooperiert hatten.<br />

Mit dem "Abkommen von Washington" und einer Zahlung von 250<br />

Millionen Schweizer Franken kaufte sich die Schweiz frei. Dafür<br />

wurden Konten entsperrt und die Schwarze Liste der Unternehmen,<br />

die mit den Nazis zusammengearbeitet hatten, wurde gelöscht. Doch<br />

Mitte der Neunzigerjahre wurde die Schweiz gezwungen, sich mit<br />

ihrer Haltung gegenüber den Opfern des Nazi-Regimes auseinander<br />

zu setzen. Anlass waren Vorwürfe insbesondere des Jüdischen<br />

Weltkongresses, aber auch des US-Außenministeriums. Der Grund:<br />

In der Schweiz deponierte Devisen wurden den Erben von im<br />

Holocaust getöteten Personen nicht ausgezahlt, da von den meisten<br />

Opfern keine Sterbeurkunden existierten. Außerdem war nach den<br />

rechtmäßigen Besitzern der Guthaben nie ernsthaft gesucht worden.<br />

Das Schweizer Parlament beschloss am 30. September 1996, eine<br />

unabhängige Expertenkommission einzusetzen, um die Politik des<br />

Landes während des Zweiten Weltkriegs zu analysieren.

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