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Medienstelle Eilenburg - Medienliste

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genießet brüderlich einerlei Mädchen mit ihm." So schreibt der<br />

Übersetzer Johann Heinrich Voss naserümpfend an seine Braut. Seit<br />

der junge Herzog Karl August das Genie aus Frankfurt in seine<br />

Residenz geholt hat, benehmen sich die beiden wie die Wilden. Sie<br />

schmeißen Gläser aus dem Fenster, lassen auf dem Marktplatz die<br />

Peitschen knallen und jagen, in Bettlaken gehüllt, auf ihren Pferden<br />

durch die Nacht, um brave Bauern zu Tode zu erschrecken. Der 18jährige<br />

Herzog amüsiert sich prächtig mit dem neuen Kumpan - so<br />

prächtig, dass er auf seine Gesellschaft bald nicht mehr verzichten<br />

mag. Um Goethe an Weimar zu binden, schenkt Karl August dem<br />

Dichter ein Gartenhaus und gibt ihm einen Posten in seiner<br />

Regierung. Der acht Jahre ältere Goethe wird zum wichtigsten<br />

Berater und Vertrauten des umtriebigen, vergnügungssüchtigen<br />

Fürsten. Ihre Freundschaft hält 53 Jahre - bis zum Tod des Herzogs<br />

am 14. Juni 1828.<br />

2940729 ZeitZeichen 15. Juni 1928: Geburtstag des<br />

Verhaltensforschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt<br />

Typ: 29 Länge: 14:10 min Produktionsjahr: 2008<br />

Bewundert, verachtet, umstritten: Der Verhaltensforscher Irenäus<br />

Eibl-Eibesfeldt polarisiert wie nur wenige seiner Zunft. Seit mehr als<br />

50 Jahren beobachtet der Schüler des großen Konrad Lorenz die<br />

Menschen rund um den Globus - streng wissenschaftlich. Die daraus<br />

entstandene vergleichende Verhaltensforschung am Menschen, die<br />

"Humanethologie", hat ein eigenes Max-Planck-Institut in Bayern,<br />

das Eibl-Eibesfeldt viele Jahre leitete. Liebe und Hass, Krieg und<br />

Frieden, der mehrfache Doktor hat sich mit den großen Themen des<br />

Menschseins beschäftigt. Dabei vertritt der Österreicher einige<br />

kontroverse Thesen: Er warnt vor zuviel Zuwanderung in Europa, hält<br />

Kriege unter Umständen für Art erhaltend und fordert von der Kunst<br />

eine Hinwendung zu mehr Ästhetik. Dafür bekommt er vor allem von<br />

rechts außen viel Applaus, den er nur halbherzig abwehrt.<br />

Gleichzeitig führt der eloquente Wissenschaftler zahlungskräftige<br />

Leser der liberalen Wochenzeitung "Die Zeit" über die Galapagos-<br />

Inseln. Und das mit 80.<br />

2940730 ZeitZeichen 16. Juni 1313: Geburtstag des<br />

italienischen Dichters Boccaccio<br />

Typ: 29 Länge: 14:32 min Produktionsjahr: 2008<br />

Drei große, alle andern weit überragende Dichter hat Italien<br />

hervorgebracht. Dante ist der bahnbrechende Schöpfer, Petrarca ist<br />

der formvollendete Poet, Boccaccio aber ist Italiens großer Spötter.<br />

Im "Decamerone" hat er über die Liebe genial gespottet. Und noch<br />

genialer über die Religion. Dabei ist Spott über die Religion an sich<br />

nichts Geniales. Im Gegenteil: Durch die Jahrtausende, von<br />

Aristophanes über Voltaire bis zur deutschen TV-Comedy, ist dies<br />

das endlos abgeleierte Dacapo-Thema der europäischen Literatur.

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