Psychotherapeutenjournal 2/2007 (.pdf)
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Saarland<br />
Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
des Saarlandes<br />
KJP-Befragung<br />
FORUM 17/18 (Sept./Nov. 2006)<br />
Der Ausschuss KJP der<br />
Psychotherapeutenkammer<br />
des Saarlandes hat<br />
im vergangenen Jahr eine<br />
Befragung der KinderundJugendlichenpsychotherapeutendurchgeführt.<br />
Die Umfrageergebnisse sind im folgenden<br />
Artikel zusammengefasst.<br />
Der Fragebogen beinhaltete 13 Fragen, die<br />
Fragen zwei und drei wurden zusammengefasst<br />
in einer Auswertung dargestellt:<br />
1. In welchen Institutionen arbeiten Sie?<br />
2. Welche Tätigkeiten üben Sie aus?<br />
3. Wie viel Prozent was?<br />
4. Arbeiten Sie überwiegend mit Kindern<br />
und Jugendlichen oder mit Erwachsenen?<br />
5. Mit welchen Störungsbildern haben Sie<br />
zu tun?<br />
6. In welcher Therapierichtung wurden<br />
Sie ausgebildet?<br />
7. Besitzen Sie weitere Spezialisierungen?<br />
8. Welchen Berufsverbänden gehören Sie<br />
an?<br />
9. Haben Sie ergänzende oder alternative<br />
Vorstellungen zu der Arbeit in Ihrer<br />
Institution?<br />
10. Welche konkreten Fortbildungsangebote<br />
interessieren Sie?<br />
11. Welche Erwartungen haben Sie an die<br />
Kammerarbeit?<br />
12. Möchten Sie sich in irgendeiner Form<br />
persönlich an der Kammerarbeit beteiligen?<br />
13. Möchten Sie zu unserem zweimal im<br />
Jahr geplanten Stammtisch zur näheren<br />
Bekanntschaft und zum Informationsaustausch<br />
kommen?<br />
Die Fragen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 12 und 13<br />
wurden quantitativ betrachtet und die Fragen<br />
7, 9, 10 und 11 qualitativ ausgewertet.<br />
208<br />
Die Gruppe<br />
der KJP-approbierten Mitglieder bestand<br />
zum Zeitpunkt der Befragung im Februar<br />
2006 aus 71 Mitgliedern (Sept. 2006: 74).<br />
Zum Vergleich: zu Beginn der Kammerarbeit<br />
zählten wir um die 50 approbierte<br />
KJP. Hier ist also ein rasanter Zuwachs zu<br />
verzeichnen. Von den derzeit 74 Mitgliedern<br />
sind 55,4 % (41) weiblich, 44,6 %<br />
(33) männlich. 21 KollegInnen (28,4 %)<br />
haben eine weitere Approbation als PP<br />
(„Doppelapprobierte“).<br />
Die Befragung<br />
Von 71 Mitgliedern konnten per Telefon<br />
56 KollegInnen erreicht werden – 54 davon<br />
erklärten sich bereit, an der Befragung<br />
teilzunehmen – immerhin 76 % der KJP-<br />
Mitglieder. Damit fanden wir uns in der<br />
Wahl unseres Befragungsmediums bestätigt<br />
(zum Vergleich: bei einer schriftlichen<br />
Umfrage ist erfahrungsgemäß ein Rücklauf<br />
von 25 % zu erwarten – eine Größenordnung,<br />
die bei der kleinen Gruppe<br />
keine auswertbaren Ergebnisse erbracht<br />
hätte). Die Interviewer riefen durchschnittlich<br />
2,5 mal bei den Befragten an bis das<br />
Interview geführt werden konnte. Die Interviews<br />
dauerten im Schnitt ca. 20 min.<br />
Das Berufsbild<br />
47 % der Befragten (also 26 von 54<br />
KollegInnen) arbeiten selbständig – sowohl<br />
niedergelassen als auch ohne Niederlassung<br />
freiberuflich. Weitere 26 % sind<br />
in der Beratungsarbeit tätig, 13 % arbeiten<br />
angestellt in einer Klinik, einige Wenige<br />
arbeiten in einer sonst nicht weiter spezifizierten<br />
Ambulanz, an der Uni und sonstigen<br />
Einrichtungen. Nur 2 der Befragten<br />
(3,7 %) arbeiten in zwei Jobs gleichzeitig.<br />
Die meiste Arbeitszeit verbringen die befragten<br />
Mitglieder mit Psychotherapie<br />
(45 %). Beratung wird mit 21 % der<br />
Gesamttätigkeit angegeben, Diagnostik mit<br />
11 %. Sozialarbeit ist mit 2 % der am geringsten<br />
besetzte Tätigkeitsanteil.<br />
Häufig nannten die Befragten dafür wirtschaftliche<br />
Gründe („lohnt sich nicht“) und<br />
Abrechnungshürden – einen größeren<br />
Bedarf sahen fast alle. Vielen wäre es lieber,<br />
wenn Sie hier mehr Honorarspielraum<br />
hätten.<br />
Klientel<br />
Interessant für die Kammer war die Frage,<br />
ob die meisten KJP auch wirklich mit Kindern<br />
und Jugendlichen arbeiten.<br />
Immerhin 56 % der Befragten gaben dies<br />
als ihr Hauptarbeitsfeld (gemeinsam mit<br />
Erwachsenentherapie) an, wobei weitere<br />
24 % ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen<br />
arbeiten. Andererseits arbeiten<br />
auch 20 % der KJP Approbierten ausschließlich<br />
mit Erwachsenen.<br />
Wir können davon ausgehen dass sich<br />
diese Gruppe einerseits aus Angestellten<br />
<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2007</strong>