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Psychotherapeutenjournal 2/2007 (.pdf)

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Anhaltspunkte dafür, dass die<br />

Tätigkeit des Supervisors als<br />

solche mit der Tätigkeit des<br />

Vertragspsychotherapeuten<br />

nicht zu vereinbaren ist, sind<br />

m.E.n. jedoch nicht ersichtlich.<br />

Dies dürfte auch ungeachtet<br />

der Frage gelten, ob es sich bei<br />

der Tätigkeit des Supervisors<br />

letztlich um eine „ärztliche Tätigkeit“<br />

im Sinne der obigen<br />

Vorschrift handelt.<br />

bb) Allerdings hat der Gesetzgeber<br />

im Zuge der Änderungen<br />

des Vertragsarztänderungsgesetzes<br />

in dem neu<br />

eingeführten § 19a Ärzte-ZV<br />

geregelt, dass die Zulassung<br />

den Vertragsarzt verpflichtet,<br />

die „vertragsärztliche Tätigkeit<br />

vollzeitig auszuüben“. „Vollzeitig“<br />

soll hier nach der Auffassung<br />

der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung heißen,<br />

dass der Vertragsarzt wenigstens<br />

20 Stunden allein an<br />

Sprechstundenzeiten in seiner<br />

Praxis zur Verfügung steht.<br />

Gemäß § 19a Abs. 2 Ärzte-ZV<br />

ist der Arzt jedoch berechtigt,<br />

„seinen Versorgungsauftrag<br />

durch schriftliche Erklärung gegenüber<br />

dem Zulassungsausschuss<br />

auf die Hälfte des<br />

Versorgungsauftrages zu beschränken“.<br />

Mit dieser neuen<br />

Regelung betreffend die „Teilzulassung“<br />

wollte der Gesetzgeber<br />

einerseits die beruflichen<br />

Betätigungsmöglichkeiten<br />

(insbesondere von Ärztinnen<br />

und Psychotherapeutinnen)<br />

flexibilisieren und andererseits<br />

teilweise bestehende Unterversorgungssituationen<br />

besser<br />

bewältigen. (vgl. hierzu Schirmer,<br />

Anmerkungen der KBV<br />

vom 10.01. <strong>2007</strong> zum Gesetz<br />

zur Änderung des Vertragsarztrechts<br />

und anderer Gesetze<br />

vom 22.12.2006, S. 50 ff.) Will<br />

TS in unserem Fall also nicht<br />

Gefahr laufen, dass ihm der<br />

Zulassungsausschuss nicht<br />

„teilweise“ seine Zulassung<br />

<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2007</strong><br />

entzieht (was nach der neuen<br />

Gesetzeslage gemäß § 95<br />

Abs. 6 S. 2 SGB V möglich ist)<br />

sollte er sich daher mit dem<br />

Gedanken tragen, seine vertragsärztliche<br />

Tätigkeit rechtzeitig<br />

zu beschränken. Alternativ<br />

dazu könnte er – nach Rücksprache<br />

mit seiner KV – einen<br />

„Teil“ seiner Zulassung zunächst<br />

für einige Monate ruhen lassen,<br />

um sich erst danach endgültig<br />

zu entscheiden, in welchem<br />

Umfang er künftig als<br />

Vertragspsychotherapeut tätig<br />

sein will oder kann. In diesem<br />

Zusammenhang könnte er z.B.<br />

auch in Betracht ziehen, andere<br />

Berufskollegen mit in seine<br />

Praxistätigkeit einzubeziehen.<br />

Die durch das Vertragsarztänderungsgesetz<br />

zum 01.01.<br />

<strong>2007</strong> eingeführten Neuerungen<br />

enthalten dazu – etwa mit<br />

Blick auf die Möglichkeiten<br />

neuer Kooperationsformen<br />

und die weitreichenderen<br />

Befugnis zur Anstellung von<br />

Kollegen einige Vorschläge.<br />

2. Supervision in der Ausbildung<br />

als heilberufliche Tätigkeit<br />

im Sinne des UstG<br />

In (Umsatz-) steuerrechtlicher<br />

Hinsicht weist die Sachverhaltskonstellation<br />

ebenfalls<br />

kleinere Besonderheiten auf.<br />

a) Dass Supervisionsleistungen<br />

im Bereich der Psychotherapie<br />

spätestens seit der Entscheidung<br />

des Finanzgerichts Köln<br />

vom 29.11.2002 (Az.: – 5 K –<br />

2725/89), die der Bundesfinanzhof<br />

am 30.06.2005 bestätigt<br />

hat, grundsätzlich der<br />

Umsatzsteuerpflicht unterliegen,<br />

ist offenbar noch nicht<br />

allen Supervisoren geläufig. Das<br />

Finanzgericht hat dazu ausgeführt,<br />

dass derartige Leistungen<br />

in der Hauptsache der Professionalisierung<br />

und der Bewältigung<br />

spezifischer Probleme<br />

therapeutischer Arbeit dienten.<br />

Der Umsatzsteuer-Befreiungstatbestand<br />

des § 4 Nr. 14 UStG<br />

ist daher in diesen Fällen mangels<br />

„unmittelbar heilberuflicher<br />

Tätigkeit“ nicht anwendbar. Da<br />

für Supervisionsleistungen gegenüber<br />

approbierten Therapeuten<br />

ein anderer Steuerbefreiungstatbestand<br />

nicht ersichtlich<br />

ist, gilt es hier also vorsichtig<br />

zu sein; zumal die Umsatzsteuerproblematik<br />

auch<br />

manchen Steuerberatern nicht<br />

hinreichend bekannt ist. Das<br />

Finanzamt kann in derartigen<br />

Fällen die Nachzahlung der<br />

nicht vereinnahmten und dem<br />

gemäß auch nicht weitergeleiteten<br />

Umsatzsteuer rückwirkend<br />

für vier Jahre beanspruchen.<br />

Der betroffene Supervisor<br />

müsste dann also 19 % seines<br />

Honorars (bzw. 16 % sei-<br />

M. Seiters<br />

nes Honorars der vergangenen<br />

Jahre) an das Finanzamt<br />

abführen. In unserem Fall kann<br />

sich TS allerdings ggf. auf die<br />

Regelung des § 19 UStG<br />

„Kleinunternehmer“ berufen,<br />

wenn seine umsatzsteuerpflichtigen<br />

Einnahmen nicht die<br />

dort beschriebenen Grenzen<br />

überschreiten.<br />

b) Die Supervisionsleistungen,<br />

die TS im Verhältnis zu den<br />

Ausbildungskandidaten erbringt,<br />

sind dagegen bereits<br />

unter dem Gesichtspunkt des<br />

§ 4 Nr. 21 b) UStG von der<br />

Umsatzsteuer befreit – soweit<br />

die Leistungen den Ausbildungskandidaten<br />

tatsächlich<br />

zugute kommen und das Institut<br />

eine Bescheinigung der<br />

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