Psychotherapeutenjournal 2/2007 (.pdf)
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keit des Supervisors einerseits<br />
konstitutive Bedeutung für die<br />
Abrechenbarkeit der mittels der<br />
Ausbildungskandidaten erbrachten<br />
Therapieleistung zu.<br />
Andererseits ist sie der eigentliche<br />
und einzige Garant für<br />
eine dem wissenschaftlichen<br />
Standard genügende Behandlung<br />
gegenüber den die Institutsambulanz<br />
aufsuchenden<br />
Patienten. Erst die vertragsärztlich-medizinischeKomponente<br />
verleiht der Supervisionsleistung<br />
daher ihr wesentliches<br />
Gepräge. Dafür sprechen auch<br />
die hohen gesetzlichen Anforderungen<br />
an die Tätigkeit des<br />
Supervisors im Rahmen der<br />
Ausbildung, die sich hinsichtlich<br />
der Approbation aus §§ 2,<br />
12 PsychThG, hinsichtlich des<br />
Tätigwerdens im System des<br />
SGB V aus § 95c SGB V i.V.m.<br />
§ 6 Psychotherapievereinba-<br />
<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2007</strong><br />
rungen und im übrigen aus<br />
§ 4 Abs. 3 PsychTh-APrV ergeben.<br />
Sie verlangen neben<br />
der persönlichen Eignung eine<br />
mindestens fünfjährige psychotherapeutische<br />
Tätigkeit in<br />
einem Richtlinienverfahren bzw.<br />
eine mindestens dreijährige<br />
Tätigkeit an einer Ausbildungsstätte.<br />
Zwar tritt die mit der<br />
Supervisionstätigkeit in diesem<br />
Rahmen einhergehende Ausbildungskomponente<br />
deshalb<br />
nicht in den Hintergrund. Die<br />
Qualifizierung des Supervisors<br />
lediglich als „Lehrer“ i.S.d. § 2<br />
Nr. 1 SGB VI lässt die medizinrechtliche<br />
Komponente indessen<br />
in einer Weise unberücksichtigt,<br />
dass eine Gleichstellung<br />
des Supervisors mit „Dozenten“<br />
im Rahmen der Ausbildung auf<br />
eine Herabstufung in sozialversicherungsrechtlicher<br />
Hinsicht<br />
nicht gerechtfertigt erscheint.<br />
B. Zur Frage der zivilrechtlichen<br />
Haftung<br />
des Supervisors für<br />
das Therapieverhalten<br />
der Kandidaten<br />
im Rahmen der praktischen<br />
Ausbildung.<br />
Sachverhaltskonstellation II.<br />
1. Anlässlich eines Erstgespräches<br />
in der Institutsambulanz<br />
berichtet die Patientin<br />
(P) der Ambulanzleiterin (A)<br />
u.a. von Beziehungsstörungen,<br />
hin und wieder erlebten Depressionen<br />
sowie davon, dass<br />
sie auch schon einmal an sich<br />
herumgeschnibbelt hätte. Deshalb<br />
habe sie sich auch freiwillig<br />
in ein Psychiatrisches Krankenhaus<br />
begeben, wo sie den<br />
Ausbildungskandidaten (K)<br />
kennen gelernt habe. Von diesem<br />
hätte sie gehört, dass er<br />
M. Seiters<br />
kurz vor seiner Approbation als<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
stünde und in der Ambulanz<br />
des Institutes bereits<br />
selbständig Therapien durchführe.<br />
Soweit K, mit dem sie sich<br />
angefreundet hätte, die Therapie<br />
auch bei ihr persönlich<br />
durchführe, wolle sie sich als<br />
GKV-Patientin in der Institutsambulanz<br />
behandeln lassen. A<br />
erläutert der P, dass der<br />
Behandlungsvertrag nicht mit<br />
K, sondern nur mit dem Institut<br />
zustande kommen könne.<br />
Zwar würde K die Therapiestunden<br />
persönlich durchführen.<br />
Die Therapie erfolge jedoch<br />
unter einer Supervision,<br />
in deren Rahmen K seine Therapie<br />
mit professioneller Hilfe<br />
reflektiere.<br />
a) Schon im Laufe der ersten<br />
Sitzungen gelingt es der P zu<br />
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