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WPK Magazin 1/2011 - Wirtschaftsprüferkammer

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38 Analysen und Meinungen <strong>WPK</strong> <strong>Magazin</strong> 1/<strong>2011</strong><br />

Analysen und Meinungen<br />

Öffentliche Aufsicht, Qualitätskontrolle und<br />

Disziplinarsystem im dänischen Revisionswesen<br />

Prof. Dr. Reiner Quick, Prof. Dr. Bent Warming-Rasmussen<br />

Die Autoren stellen das dänische Wirtschaftsprüfungswesen<br />

vor. Die öffentliche Beaufsichtigung<br />

der wirtschaftsprüfenden Berufsstände, externe<br />

Qualitätskontrollen und das Disziplinarsystem<br />

stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.<br />

Problemstellung<br />

Zwischen Wirtschaftsprüfern beziehungsweise<br />

Abschlussprüfern<br />

und den Adressaten ihrer Dienstleistungen<br />

herrscht eine asymmetrische<br />

Informationsverteilung,<br />

das heißt die Prüfer verfügen über<br />

mehr, bessere und frühere Informationen.<br />

Die Qualität ihrer Leistungen<br />

lässt sich aufgrund der<br />

immateriellen Natur in den wenigsten<br />

Fällen unmittelbar überprüfen<br />

(hidden action). Auftraggeber<br />

und Öffentlichkeit sind daher<br />

in besonderem Maße auf die Vertrauenswürdigkeit<br />

der Berufsan-<br />

gehörigen angewiesen. Es besteht<br />

die Gefahr, dass Prüfer ihren Informationsvorsprung<br />

zu ihren Gunsten<br />

und zu Lasten ihrer Mandanten<br />

und Dritter ausnutzen, indem<br />

sie zum Beispiel Prüfungen von<br />

unzureichender Qualität durchführen<br />

(moral hazard). Zur Reduzierung<br />

solcher Agency-Probleme 1<br />

haben Normengeber Berufspflichten<br />

und allgemeine Berufsgrundsätze<br />

erlassen, die Kriterien einer<br />

vertrauenswürdigen Berufsausübung<br />

beinhalten.<br />

1 Stellvertretend für die Fülle an Literatur zur Agency-Theorie<br />

vgl. Ewert, Ralf: Wirtschaftsprüfung und asymmetrische Information,<br />

Berlin 1990.<br />

Normen allein reichen jedoch<br />

nicht aus, um eine adäquate Prüfungs-<br />

und Dienstleistungsqualität<br />

zu gewährleisten. Es ist vielmehr<br />

auch erforderlich, dass die Einhaltung<br />

dieser Regeln überwacht wird<br />

und Verstöße sanktioniert werden.<br />

Neben den Kräften des Marktes,<br />

dessen Nachfrageverhalten von<br />

der Reputation des Prüfers beziehungsweise<br />

der Prüfungsgesellschaft<br />

beeinflusst wird, wirken die<br />

strafrechtliche Verantwortlichkeit<br />

und die zivilrechtliche Haftung<br />

verhaltenssteuernd. Im Mittelpunkt<br />

der nachfolgenden Untersuchung<br />

stehen die öffentliche

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