11.12.2012 Aufrufe

WPK Magazin 1/2011 - Wirtschaftsprüferkammer

WPK Magazin 1/2011 - Wirtschaftsprüferkammer

WPK Magazin 1/2011 - Wirtschaftsprüferkammer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>WPK</strong> <strong>Magazin</strong> 1/<strong>2011</strong><br />

hen. Wesentliche Punkte möchte<br />

ich kurz ansprechen.<br />

Es gibt praktisch keine Befürworter<br />

des Ansatzes, Prüfungsaufträge<br />

durch den Staat zu vergeben.<br />

Gleiches gilt für eine Honorar-<br />

Festsetzung durch eine staatliche<br />

Behörde.<br />

Etwas differenzierter sieht es<br />

beim Thema Joint Audits aus. Die<br />

<strong>WPK</strong> hat sich dazu in ihrer Stellungnahme<br />

bewusst nicht positioniert,<br />

weil hier im Grunde der<br />

Markt betroffen ist. Die externe<br />

Rotation wird auch im Beruf unterschiedlich<br />

gesehen. Es gibt<br />

durchaus Stimmen aus dem Berufsstand<br />

und auch aus der Wirtschaft,<br />

die eine externe Rotation<br />

befürworten. Insbesondere wird<br />

erwogen, zwischen dem § 319 a<br />

HGB- und dem § 319 HGB-Bereich<br />

zu differenzieren, also eine externe<br />

Rotation nur bei den Inhabern<br />

von § 319 a HGB-Mandaten einzuführen.<br />

Eine für diesen Bereich<br />

entwickelte Best Practice kann allerdings<br />

unter Umständen sehr<br />

schnell auf den gesamten Pflichtprüfungsbereich<br />

herunter gebrochen<br />

werden.<br />

Prüfung und Beratung bilden<br />

ein weiteres Stichwort. Reine Prüfungsgesellschaften<br />

werden in<br />

den mir bekannten Stellungnahmen<br />

nicht gefordert. Aber auch<br />

hier gibt es wieder Abgrenzungsfragen<br />

im Hinblick auf zulässige<br />

und unzulässige Beratung. Wie<br />

hoch soll das Beratungsvolumen<br />

sein? Kann der Aufsichtsrat hier<br />

vermitteln, genehmigen usw.?<br />

Durchgängig abgelehnt wird eine<br />

Öffnung für Fremdbeteiligungsmöglichkeiten.<br />

Die Frage ist jetzt: Was macht<br />

die EU-Kommission daraus? Man<br />

wird davon ausgehen müssen,<br />

dass gewisse Maßnahmen am<br />

Ende auch umgesetzt werden.<br />

Starken regulatorischen Eingriffen<br />

stehen die wirtschaftspolitischen<br />

Ansätze der meisten EU-Länder<br />

entgegen. Was in den deutschen<br />

Stellungnahmen immer wieder<br />

hervortritt, ist die Befürwortung<br />

des deutschen Prüfungsberichts<br />

in Ergänzung/Erweiterung<br />

der Fassung des Bestätigungsvermerks.<br />

Auch aus unserer Sicht<br />

wäre dies ein vernünftiger Ansatz.<br />

Zwischen diesen beiden Polen,<br />

also den starken regulatorischen<br />

und den eher fachlich gebotenen<br />

Eingriffen, wird es möglicherweise<br />

zu moderaten Strukturveränderungen<br />

kommen.<br />

Der Zeitplan der EU-Kommission<br />

sieht vor, dass die Entscheidungen<br />

im Laufe des Jahres zusammengeführt<br />

werden und die<br />

Umsetzung dann im Rahmen einer<br />

Ergänzung oder Änderung der<br />

Abschlussprüferrichtlinie erfolgen<br />

soll. Für eine Umsetzung in<br />

nationales Recht wird man wohl<br />

in Richtung der Jahre 2014/2015<br />

schauen müssen.<br />

Neuordnung von Berufsaufsicht<br />

und Qualitätskontrolle<br />

Wir hatten in der gestrigen Vorstandssitzung<br />

ein zweites größeres<br />

Thema, nämlich die Frage, wo<br />

wir mit der Neuordnung der Berufsaufsicht<br />

und der Qualitätskontrolle<br />

stehen. Sie wissen, dass<br />

wir uns vor allen Dingen in den<br />

Jahren 2008/2009 sehr intensiv<br />

Aus der Arbeit der <strong>WPK</strong> 7<br />

mit diesem Thema befasst haben.<br />

Zwischen IDW und <strong>WPK</strong> konnte<br />

ein Konsens gefunden werden,<br />

der von der APAK mitgetragen<br />

wird. Das darauf basierende Konzept<br />

haben APAK, IDW und <strong>WPK</strong><br />

im Januar 2010 im Bundeswirtschaftsministerium<br />

vorgestellt.<br />

Im Herbst zeichnete sich ab, dass<br />

das Ministerium zunächst die Diskussion<br />

des Grünbuchs abwarten<br />

möchte.<br />

Nun ist es aber so, dass in unserem<br />

Konzept auch Vorschläge<br />

enthalten sind, die beispielsweise<br />

die Angleichung der Methodologie<br />

von Qualitätskontrolle und<br />

Sonderuntersuchungen betreffen<br />

oder eine weitergehende Berichterstattung<br />

über die Berufsaufsicht<br />

als bisher (Stichwort Transparenz).<br />

Zudem besteht Bedarf für<br />

einige technische Änderungen.<br />

Der Vorstand hat ausführlich darüber<br />

beraten, ob wir diese gesonderten<br />

Punkte nun vorziehen und<br />

vom Thema der Neuordnung von<br />

Berufsaufsicht und Qualitätskontrolle<br />

abkoppeln sollten. Wir sind<br />

nach längerer Diskussion zu der<br />

Auffassung gelangt, den letzten<br />

Punkt – also die eher technischen<br />

Änderungen – dem Ministerium<br />

vorzuschlagen, hingegen zu den<br />

strukturrelevanten Regelungen einer<br />

Neuordnung erst einmal abzuwarten,<br />

welche Einschätzung<br />

unsere Vorschläge durch das Bundeswirtschaftsministeriumerfahren<br />

und was sich auf europäischer<br />

Ebene tut.<br />

Verehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

damit endet mein Bericht.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Online-Formular unter<br />

k www.wpk.de/qk/mitteilung.asp

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!