Finanzberichte 2002 - Trenz AG
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Sportentwicklung<br />
Thesen der Präsidialkommission für einen "Sportplan 2010"<br />
I. Zu erwartende Rahmenbedingungen im Jahr 2010<br />
1. Bevölkerungsentwicklung:<br />
negative Bevölkerungsentwicklung: kontinuierlicher Rückgang der Bevölkerung aufgrund der niedrigen<br />
Geburtenraten<br />
Steigerung der allgemeinen Lebenserwartung<br />
Beschleunigung der demografischen Alterung der Gesellschaft<br />
Einwanderungsraten auf weiterhin hohem Niveau<br />
Die Bevölkerungsstruktur wird sich mittel- und langfristig verändern. Die Sportentwicklung wird sich der<br />
Bevölkerungsentwicklung anpassen. Mitgliederwachstum im Sport wird sich nicht mehr automatisch einstellen,<br />
Vereine müssen zielgruppenorientiert um neue Mitglieder werben. Es wird immer mehr ältere Sporttreibende<br />
geben.<br />
2. Wirtschaftliche Situation:<br />
Grenzen des Wachstums werden spürbar<br />
Wirtschaftswachstum sowie Renditen auf dem Kapital-, Aktien- oder Immobilienmarkt fallen weniger hoch aus<br />
als in der Vergangenheit<br />
Dennoch stehen weiterhin Produktivitätssteigerungen im Mittelpunkt, allerdings mit weniger Positiv-Wirkung<br />
auf die Einkommens- und Arbeitsmarktentwicklung als bisher<br />
Die Menschen werden auch in Zukunft in einem Wohlstandsland leben. Aufgrund der allgemein sinkenden finanziellen<br />
Liquidität des Einzelnen wird dieser in seinem Konsumverhalten rationaler und zurückhaltender. Dieses<br />
wird sich durch eine sinkende Akzeptanz von (hohen) Vereinsbeiträgen äußern.<br />
3. Arbeitszeit:<br />
neoliberale Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik; Liberalisierung der Arbeitszeiten, mehr Flexibilität (räumlich<br />
und zeitlich) wird von den Arbeitnehmern verlangt<br />
Ende der "klassischen Arbeitsbiographie"<br />
Ausweitung des "24-Stunden-Service" im Dienstleistungssektor<br />
Längere Öffnungszeiten im Einzelhandel<br />
Streichung von Feiertagen, Schaffung neuer Freizeiten außerhalb des Wochenendes<br />
Differenzierte und vermehrtes Freizeitaufkommen<br />
Durch die immer flexibler werdenden (und damit kurzfristig unplanbaren) Arbeitszeiten, wird es für die<br />
Sporttreibenden immer schwieriger, kontinuierlich und zeitlich fixiert Sport zu treiben. Dieses gilt insbesondere<br />
für die Mannschaftssportarten, da es in Zukunft wohl kaum noch möglich sein wird, die Freizeiten von mehreren<br />
SportlerInnen für die Ausübung der entsprechenden Sportart sinnvoll miteinander abzustimmen und zu koppeln.<br />
Die geforderte Mobilität der ArbeitnehmerInnen muss zu Strukturänderungen in den Vereinen führen<br />
(Einführung u.a. von Gastmitgliedschaften)<br />
4. Allgemeiner gesellschaftlicher Wertewandel:<br />
Solidarität entsteht nicht mehr selbstverständlich weitere Zunahme von Individualisierungstendenzen<br />
(Vereinzelung)<br />
Soziales Engagement (Ehrenamt) differenziert sich und findet andere Ausprägungen<br />
Freizeitkultur gewinnt an Bedeutung<br />
Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten eine noch größere Bedeutung<br />
Die für das bisherige Vereinsleben wichtigen Werte wie Zusammengehörigkeitsgefühl, soziales Engagement und<br />
die Rückstellung eigener Interessen lösen sich nicht vollends auf, sie verändern sich aber aufgrund von<br />
Individualismus, Vereinzelung und Erlebnisorientiertheit. Die Sportvereine der Zukunft müssen diese Tendenzen<br />
stärker als bisher beachten und sich dementsprechend einstellen.<br />
12 Landessportbund Bremen - Jahresbericht 2004