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ZAP-16-17

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Anwaltsrecht/Anwaltsbüro Fach 23, Seite 1119<br />

Kanzlei-Leitbild<br />

2. Was gefällt Ihnen besonders<br />

• an sich selbst als Kollege/Kollegin/Chef/Chefin,<br />

• an Ihrer Tätigkeit in der Kanzlei,<br />

• an der Kanzlei?<br />

3. Wenn Sie jetzt an unsere Kanzlei denken: Was macht die Kanzlei aus? Was macht uns für unsere<br />

Mandanten besonders? Warum kommen sie zu uns? Was ist es, durch das wir unverwechselbar sind?<br />

4. Welche Wünsche haben Sie für unsere Kanzlei, damit wir mehr Erfolg, mehr Arbeitsfreude und ein<br />

vertrauensvolles Miteinander erreichen/beibehalten können?<br />

In einem zweiten Schritt werden diese Situationen/Geschichten verdichtet. Die Leitfrage kann dabei<br />

sein: „Welche Aspekte sind hier besonders bedeutend?“ Jeder Teilnehmer stellt seinen Interviewpartner und<br />

dessen Geschichte in eigenen Worten kurz vor. Der Interviewte kann korrigieren, falls erforderlich.<br />

Zusammen wird ein Name für die Geschichte gefunden. Nachdem alle Situationen vorgestellt wurden,<br />

werden Gemeinsamkeiten (Aussagen/Richtungen/Werte/Themen etc.) zwischen den Geschichten<br />

gefunden. Es entsteht eine Art Mind-Map, die die einzelnen Situationen miteinander verbindet. Am<br />

Ende kann eine Quintessenz abgeleitet werden, z.B. eine Richtung, ein Ziel oder eine Kernaussage,<br />

welche auch auf die Arbeit in der Kanzlei übertragbar ist. Diese Aussage wird explizit formuliert.<br />

Zusätzlich wird die Leitfrage gestellt: „Was können wir daraus lernen?“ So finden sich Lehren für eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit in der Kanzlei, die aus den Situationen/Geschichten abgeleitet werden<br />

können.<br />

Beispiel: Beruflicher Wiedereinstieg<br />

• Eine Mitarbeiterin beschreibt in einem Interview ihren beruflichen Wiedereinstieg nach der Erziehungspause.<br />

Besonders positiv nahm sie wahr, dass eine ältere Kollegin ihr den Einstieg dadurch erleichterte,<br />

dass sie ihr alle nach dem zwischenzeitlichen Ausscheiden aufgetretenen Änderungen in<br />

Ruhe erklärt hat. Auch im Anschluss war die Kollegin immer wieder bereit, Fragen zu beantworten<br />

und Arbeitsabläufe zu zeigen. Zusätzlich konnte die Mitarbeiterin im aktuellen Kanzlei-Handbuch<br />

nachschlagen. Die hilfsbereite und freundliche Art der Kollegin hat der Mitarbeiterin den beruflichen<br />

Wiedereinstieg leicht gemacht und dazu geführt, dass sie sich schnell integrieren und ihre Arbeit<br />

sogleich mit Freude ausführen konnte. Die Interviewpartnerin findet einen Namen für die Geschichte:<br />

Mentoring für Berufsrückkehrerinnen.<br />

• Eine weitere Mitarbeiterin berichtet sehr positiv von ihrem Neueinstieg in die Kanzlei. Auch bei ihr<br />

war es eine engagierte Kollegin, die ihr den Start leicht gemacht und eine schnelle Einarbeitung<br />

ermöglicht hat. Der Name für die Situation: Begleiteter beruflicher Neueinstieg.<br />

Die Gruppe zieht aus beiden Situationen die Kernaussage, dass eine enge Begleitung durch eine erfahrene<br />

Kollegin für den beruflichen Neu- oder Wiedereinstieg die Einarbeitung deutlich erleichtert. In Zukunft<br />

sollen neue Mitarbeiter und Rückkehrer durch ein Mentoring unterstützt werden.<br />

In einem dritten Schritt werden Visionen formuliert, die das Leitbild tragen. Beispielsweise sollen sich<br />

die Mitarbeiter die Kanzlei im Jahre 2020 vorstellen – die Kanzlei hat sich so entwickelt, wie sie es sich<br />

ausgemalt hatten. Sie werden jetzt dazu aufgefordert, zu beschreiben, wie ihre Arbeitswelt nun<br />

aussieht. Es werden die wichtigsten Themen der zukünftigen Arbeit gesammelt und im Anschluss<br />

konkrete Zukunftsaussagen daraus abgeleitet. Diese Zukunftsaussagen sind die Leitsätze des Leitbildes.<br />

Beispiel „Kommunikation“:<br />

• Wir sprechen offen und ehrlich miteinander.<br />

• Wir teilen Informationen innerhalb der Kanzlei verantwortungsbewusst.<br />

Jetzt können Projekte generiert werden: Was ist zu tun, damit diese Zukunft auch Wirklichkeit wird?<br />

Projektgruppen zu verschiedenen Themen werden gebildet und ein Umsetzungs- und Handlungsplan<br />

festgelegt: Was genau muss erledigt werden? Wer macht was mit wem und bis wann? An dieser Stelle<br />

<strong>ZAP</strong> Nr. <strong>16</strong> 9.8.20<strong>17</strong> 891

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