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Zahlen für Nutzen<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
W<br />
er seinen Dienstwagen privat<br />
wenig nutzt, sollte auch<br />
weniger Steuern zahlen. Ein<br />
einfacher Gedanke, <strong>de</strong>m so niemand wi<strong>de</strong>r-<br />
sprechen wür<strong>de</strong>. Das Mittel, dies umzusetzen,<br />
ist das Fahrtenbuch. Doch gibt es ein tief sit-<br />
zen<strong>de</strong>s Misstrauen <strong>de</strong>s Finanzbeamten gegen-<br />
über <strong>de</strong>n Aufzeichnungen <strong>de</strong>s Nutzers. Im<br />
Übergang zum elektronischen Zeitalter war<br />
dieser gut beraten, wenn er das handschrift-<br />
liche Fahrtenbuch akkurat führte. Schon bei<br />
i<strong>de</strong>ntisch scheinen<strong>de</strong>n Handschriften schöpfte<br />
<strong>de</strong>r Fiskus Verdacht, es könnte sich um nach-<br />
trägliche Eintragungen han<strong>de</strong>ln.<br />
Von handschriftlichen Fahrtenbüchern<br />
spricht heute fast schon keiner mehr – hier<br />
droht nahezu immer Ärger. Aber auch bei<br />
<strong>de</strong>n elektronischen Helfern sollte man genau<br />
hinsehen: Die einfachste Variante, die Excel-<br />
Tabelle, schei<strong>de</strong>t wegen ihrer Verän<strong>de</strong>rbar-<br />
keit von vornherein aus. Bleiben also noch<br />
die elektronischen Fahrtenbücher. Aber auch<br />
diese liefern keine Garantie dafür, dass <strong>de</strong>r<br />
Steuerprüfer sie fraglos akzeptiert. Vielmehr<br />
hat unser Autor Clemens Velten im Verlauf<br />
seiner Recherchen festgestellt, dass auch die<br />
elektronischen Aufzeichnungen nicht immer<br />
niet- und nagelfest sind – und dann kann es<br />
passieren, dass <strong>de</strong>r Prüfer sie nicht anerkennt.<br />
Die Absicht ist klar: Der Fiskus möchte<br />
ein Steuer-Schlupfloch schließen. Am bes-<br />
ten, alle versteuern nach <strong>de</strong>r Ein-Prozent-<br />
Metho<strong>de</strong>, dann gibt es weniger zu kontrollie-<br />
ren und mehr einzunehmen, so <strong>de</strong>r Gedanke<br />
dahinter. Be<strong>de</strong>nken sollten die Finanzbeam-<br />
ten aber, dass es sich hierbei nicht um ille-<br />
gale Steuertricks han<strong>de</strong>lt. Wer wenig privat<br />
fährt, zieht auch weniger Nutzen aus seinem<br />
Dienstwagen. Und dann ist es nur gerecht,<br />
dass man weniger zahlt. Schließlich muss<br />
man an <strong>de</strong>r Supermarktkasse auch nur das<br />
bezahlen, was im Wagen liegt.<br />
Wir raten: Nicht unterkriegen lassen. Wie<br />
wir ab Seite 58 ausführen, gibt es zahlreiche<br />
Systeme, die laut Angaben ihrer Hersteller <strong>de</strong>n<br />
Vorgaben <strong>de</strong>s Fiskus entsprechen. Und not-<br />
falls muss <strong>de</strong>r Anwalt ran. Damit dieser gute<br />
Chancen hat, sollte man einige Regeln beach-<br />
ten. Auch die listen wir in <strong>de</strong>m Artikel auf.<br />
Hans-Joachim Mag, Chefredakteur<br />
fuHrpark + ManageMent 10-2010 3