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Fokus<br />

Eine Million Elektroautos<br />

bis zum Jahr 2020.<br />

Zehn Jahre später sollen<br />

es bereits fünf Millionen<br />

Fahrzeuge sein, die elektrisch<br />

angetrieben auf<br />

<strong>de</strong>utschen Straßen unterwegs<br />

sind. Das je<strong>de</strong>nfalls sieht <strong>de</strong>r 2009 von<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung beschlossene „Nationale<br />

Entwicklungsplan Elektromobilität“<br />

vor. Zwar fahren Elektroautos vor Ort<br />

emissionsfrei, doch eben nur dort. Denn um<br />

zu fahren, benötigen diese Gefährte Strom<br />

– und <strong>de</strong>r wird auch zu großen Teilen noch<br />

aus Kohle gewonnen. Nur wenn <strong>de</strong>r komplett<br />

aus erneuerbaren Quellen stammen<br />

wür<strong>de</strong>, könnte die Vision vom emissionsfreien<br />

Autofahren Wirklichkeit wer<strong>de</strong>n.<br />

Im I<strong>de</strong>alfall wäre das die Solaranlage<br />

im Eigenheim, die mit ihrer von <strong>de</strong>r Sonne<br />

gespeisten Energie die Batterien <strong>de</strong>s E-Autos<br />

auflädt. In einem solchen Fall könnten sich<br />

die Stromer die Note sehr gut beim Klimaschutz<br />

auf die Fahnen schreiben. Das allerdings<br />

dürften auch in Zukunft die Ausnahme<br />

sein. Sonne, Wind o<strong>de</strong>r auch Biomasse<br />

sorgen in Deutschland in<strong>de</strong>ssen gera<strong>de</strong> ein-<br />

56 <strong>fuhrpark</strong> + management 10-2010<br />

elektRoautos<br />

Begrenzte wirkung<br />

Sind elektroautos die heilsbringer?<br />

nicht unbedingt, da sind sich viele Wissenschaftler und umweltschützer einig.<br />

mal für etwa 15 Prozent <strong>de</strong>r gewonnenen<br />

Energiemengen. Rund 45 Prozent stammen<br />

aus Braun- o<strong>de</strong>r Steinkohlekraftwerken, die<br />

Kernenergie trägt einen Anteil von etwa<br />

23 Prozent bei. „Grüner Strom“ ist das<br />

also keinesfalls, <strong>de</strong>r da aus <strong>de</strong>n Steckdosen<br />

kommt.<br />

ganzheitliche Betrachtung gefor<strong>de</strong>rt<br />

Entsprechend lei<strong>de</strong>t die Umweltfreundlichkeit<br />

<strong>de</strong>r E-Autos. Um <strong>de</strong>m Klimaschutz<br />

tatsächlich gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssten diese<br />

Fahrzeuge ganzheitlich betrachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

mahnen Kritiker wie Greenpeace. Von <strong>de</strong>r<br />

Energiequelle bis zum Rad – Well-to-Wheel<br />

– heißt dieses Prinzip in <strong>de</strong>r Fachsprache.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n dann nicht nur die Emissionen,<br />

die das Auto auf <strong>de</strong>r Straße verursacht,<br />

son<strong>de</strong>rn alle Umwelt- und Klimabelastungen<br />

entlang <strong>de</strong>r Kette <strong>de</strong>r Stromerzeugung<br />

berücksichtigt.<br />

Das beginnt bei <strong>de</strong>r Gewinnung <strong>de</strong>r Primärenergie,<br />

beinhaltet die Umwandlung<br />

zu Elektrizität sowie <strong>de</strong>ren Transport bis<br />

zu <strong>de</strong>n Steckdosen <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>stationen und<br />

en<strong>de</strong>t schließlich bei <strong>de</strong>r Speicherung in <strong>de</strong>r<br />

Batterie sowie <strong>de</strong>r Umwandlung <strong>de</strong>r Energie<br />

in Bewegung. In allen Prozessen gibt<br />

es Verlust, weil Kraftwerke, Leitungen und<br />

Batterien stets nur einen Teil <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />

Energiemenge nutzen könnten. Selbst<br />

mo<strong>de</strong>rnste Kohlekraftwerke erreichen <strong>de</strong>rzeit<br />

nur einen Wirkungsgrad von maximal<br />

46 Prozent. Mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Anlagen verarbeiteten Energie bleibt also<br />

ungenutzt und entweicht als Kohlendioxid<br />

(CO2) in die Atmosphäre.<br />

Der Strommix mit <strong>de</strong>m Hauptanteil aus<br />

Kohle belastet die Umweltbilanz <strong>de</strong>s Elektroautos<br />

damit erheblich. Das än<strong>de</strong>rt allerdings<br />

nichts daran, dass die Stromer noch<br />

<strong>de</strong>utlich besser abschnei<strong>de</strong>n als die herkömmlichen<br />

Verbrennungsmotoren. Wie die<br />

tatsächlichen Schadstoffwerte <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Antriebskonzepte aussehen, lässt sich mit<br />

einem Umweltrechner darstellen, <strong>de</strong>n die<br />

Schweizer Firma Protoscar gemeinsam mit<br />

Daimler entwickelt und im Internet unter<br />

www.daimler.com/go/optiresource veröffentlicht<br />

hat. Relativ schnell und einfach<br />

informiert das Programm über die jeweilige<br />

Umweltbilanz. Benziner wer<strong>de</strong>n dabei<br />

ebenso berücksichtigt wie Diesel, Hybri<strong>de</strong>,<br />

(fotos: eisenhans ,meV

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