SOCIETY 372 /2017
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GREEN <strong>SOCIETY</strong><br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Espressotassen und der tragbare<br />
Weducer-Becher aus KAFFEEFORM<br />
Zaubermittel Kaffeesatz<br />
Kaffee getrunken, Kaffeesatz in den Müll – muss das<br />
sein? Zwei Start-ups zeigen Alternativen auf.<br />
Hut & Stiel-Inhaber Florian Hofer<br />
und Manuel Bornbaum<br />
INFO<br />
HUT & STIEL<br />
Innstraße 5, Top 1<br />
1200 Wien<br />
office@hutundstiel.at<br />
www.hutundstiel.at<br />
KAFFEEFORM<br />
Choriner Strasse 54<br />
D-10435 Berlin<br />
mail@kaffeeform.com<br />
www.kaffeeform.com<br />
•<br />
Hut & Stiel - Die Wiener Pilzkultur<br />
Das Start-up „Hut & Stiel“ steht für Landwirtschaft<br />
in der Stadt, unter Einsatz lokal verfügbarer<br />
Ressourcen und umweltschonender Prozesse.<br />
Kern des Projekts ist die Zucht von Speisepilzen<br />
auf Kaffeesatz. Der Kaffeesatz, der anderenfalls<br />
meist mit dem Restmüll entsorgt und verbrannt<br />
wird, wird via Lastenfahrrad von Wiener Kaffeehäusern,<br />
Restaurants, Hotels und Altenheimen<br />
eingesammelt und in einem Altbaukeller im 20.<br />
Wiener Bezirk zu Pilzsubstrat weiterverarbeitet.<br />
Die frisch geernteten Pilze werden direkt mit<br />
dem Fahrrad ausgeliefert oder auf Märkten verkauft.<br />
Die kurzen Transportwege garantieren<br />
höchste Qualität und Frische. Das Substrat wird,<br />
nachdem es die Pilzzucht verlassen hat, kompostiert<br />
und kann somit als nährstoffreicher Dünger<br />
dem Boden zurückgegeben werden. Auch weniger<br />
hübsche Pilze finden bei diesem ganzheitlichen<br />
Projekt ihre Verwendung. Sie werden zu<br />
geschmackvollem Pilz-Pesto, Pilz-Sugo und Pilz-<br />
Aufstrichen weiterverarbeitet.<br />
•<br />
Julian Lechner und sein<br />
unternehmen KAFFEEFORM<br />
Das Unternehmen KAFFEEFORM entstand aus<br />
der einfachen Frage, was mit gebrauchtem Kaffee-<br />
satz geschieht. Produktdesigner Julian Lechner<br />
hatte den Wunsch, diesen guten, natürlichen Rohstoff<br />
noch weiter zu verwerten und hieraus etwas<br />
völlig Neues zu schaffen. Drei Jahre Forschung,<br />
Experimente und Tests waren die Folge, bis das<br />
innovative und vielseitige Material Kaffeeform<br />
entstanden war. Der Kaffeesatz wird in Berlin gesammelt,<br />
in einem eigens entwickelten Verfahren<br />
aufbereitet und in verschiedenen Produktionsstätten<br />
in Deutschland weiterverarbeitet. Als exemplarisches<br />
Produkt wurde zur Einführung von<br />
KAFFEEFORM 2015 zunächst die Espressotasse auf<br />
den Markt gebracht, seit 2016 ergänzt die Cappuccinotasse<br />
das Sortiment. Der tragbare Weducer Becher,<br />
der ab Dezember <strong>2017</strong> bestellt werden kann,<br />
ist der nächste logische Schritt im ganzheitlichen<br />
Ansatz des Unternehmens. Außerdem überzeugen<br />
die KAFFEEFORM-Tassen durch folgende Eigenschaften:<br />
das leichte Gewicht, die hohen isolierenden<br />
Eigenschaften, die Waschbarkeit in der<br />
Spülmaschine, die Bruchsicherheit bei Fallhöhen<br />
bis 1.5m, die leicht immanente Kaffeenote und die<br />
ressourcenschonende Herstellung. Auch kümmert<br />
sich eine Berliner Behindertenwerkstatt um den<br />
Versand der Produkte. Und wer die Tassen eines<br />
Tages nicht mehr braucht? Der kann sie einfach<br />
zurückschicken und KAFFEEFORM bastelt etwas<br />
Neues draus.<br />
•<br />
Fotos: Kaffeeform, elena seitaridis, karin hackl photography, hut & stiel<br />
120 | <strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2017</strong>