Eine sichere Berufswahl

es erforderlich, dass Lehrkräfte aus ihrer traditionell bewertenden und beurteilenden
Rolle heraustreten und im Sinne einer pädagogischen Begleitung Berufswahlprozesse
Jugendlicher durch Moderation, Coaching und Zielsetzungsmethoden unterstützen.
Studien von Kracke, Hany, Driesel-Lange und Schindler haben darüber hinaus
gezeigt, dass gerade das von Lehrkräften geäußerte Interesse an der Zukunft ihrer
Schüler/-innen bei diesen zu einer stärkeren Bereitschaft führt, sich mit ihrer Berufswahl
zu beschäftigen (Kracke, Hany, Driesel-Lange und Schindler, 2011). An Gymnasien
scheint es diesbezüglich besonderen Unterstützungsbedarf zu geben, herrscht
dort doch vielfach eine auf fachliche Inhalte geprägte und eher distanziertere Haltung
gegenüber den Schülern/-innen vor. 12)
Um junge Menschen im sensiblen Prozess der Berufs- und Studienwahl bestmöglich
zu unterstützen, spielen Empathie und Motivation eine Schlüsselrolle: Die Begleiter/-innen
müssen sich in ihre Lage versetzen können und verstehen, welche individuellen
Erwartungen, Ängste, Wünsche
und/oder Sorgen sie beim Thema Berufsund
Studienwahl umtreiben. Denn diese
ist mit Unsicherheiten verbunden – für
die einen mehr, für die anderen weniger.
Zudem ist sie herausfordernd, hochkomplex
und arbeitsintensiv.
Ebenso wichtig ist das Thema Motivation:
Lehrkräfte sollten die jungen Menschen
motivieren können, den unsicheren
und zugleich spannenden Weg
Lehrkräfte sollten die
jungen Menschen motivieren
können, den unsicheren
und zugleich spannenden
Weg ihrer Berufsund
Studienorientierung
aktiv zu erkunden.
ihrer Berufs- und Studienorientierung aktiv zu erkunden. Ein sehr gutes Beispiel dafür,
wie stark Empathie und Ansporn bei der Unterstützung hineinspielt, bietet die Durchführung
eines Bewerbungstrainings. Geht es hier primär um die Vermittlung von
12) In Untersuchungen hat sich gezeigt,
dass im Vergleich zu anderen Schulformen
die Rolle des Begleiters/der
Begleiterin im längerfristigen Berufsorientierungsprozess
an Gymnasien noch
nicht ausreichend umgesetzt wird: Nur
fast die Hälfte der von Kracke et al. (2011)
befragten Gymnasiasten/-innen nahmen
ihre Lehrer/-innen als an ihrem persönlichen
Werdegang interessiert wahr.
Helsper und Hummerich (2009) führten
dies auf eine auf fachliche Inhalte
fokussierte und eher distanziertere
Haltung der Lehrkräfte gegenüber ihren
Schülern/ ­innen zurück, die an Gymnasien
häufig vorzufinden sei.
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