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Eine sichere Berufswahl

Um eine fundierte Berufswahl treffen zu können, benötigen Oberstufenschülerinnen und -schüler systematische schulische Unterstützung. Die Handreichung bietet Anregungen und zentrale Elemente, die für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Berufs- und Studienorientierung erforderlich sind: wissenschaftliche Perspektiven, erprobte Instrumente sowie der Blick auf das Thema Schulentwicklung. Erfahrene Lehrkräfte wie auch Lehramtsstudierende erhalten wichtige Grundlagen und vertiefende Informationen.

Um eine fundierte Berufswahl treffen zu können, benötigen Oberstufenschülerinnen und -schüler systematische schulische Unterstützung. Die Handreichung bietet Anregungen und zentrale Elemente, die für eine
erfolgreiche Weiterentwicklung der Berufs- und Studienorientierung
erforderlich sind: wissenschaftliche Perspektiven, erprobte Instrumente
sowie der Blick auf das Thema Schulentwicklung. Erfahrene Lehrkräfte
wie auch Lehramtsstudierende erhalten wichtige Grundlagen und vertiefende
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„Doing Gender“ zugrunde liegen. Ein gendersensibler Unterricht dagegen erfordert<br />

die Bereitstellung von expliziten Informationen, vor allem aber der Reflexion von alltäglichen<br />

Zuschreibungen. Dies ist nicht allein eine Frage der Zurverfügungstellung<br />

von Zeit, sondern auch eine, die Genderkompetenz voraussetzt (ebd., S. 254 f.).<br />

Genderkompetenz impliziert nach Margitta Kunert-Zier drei Aspekte: Wollen, Wissen<br />

und Können (Kunert-Zier, 2005). Es bedarf zunächst einmal des Wollens, geschlechtsbezogene<br />

Ungleichheiten abzubauen. Die Motivation, an Veränderungen mitzuarbeiten<br />

kann auf der Basis gefühlter Ungerechtigkeiten entstehen, relevanter ist<br />

jedoch ein fundiertes Wissen darum, welche Geschlechterdifferenzen existieren<br />

sowie wie sie entstehen. Für Lehrkräfte sind solche Kenntnisse Voraussetzung für<br />

die Fähigkeit, Schüler/-innen darüber aufzuklären und ihnen zu einer eigenen reflektierten<br />

Position zu verhelfen. Weil die Vermittlung von Berufsorientierung allein<br />

bereits einen Anspruch an Lehrkräfte stellt, für den sie in der Regel nicht ausgebildet<br />

wurden, haben wir auf der Basis der Erkenntnisse aus den genannten Forschungsprojekten<br />

eine Handreichung für Akteure/-innen im Feld der Berufs- und Studienorien<br />

tierung entwickelt (Faulstich-Wieland und Scholand, 2017a). Sie bietet relevante<br />

Informationen über Berufs- und Studienmöglichkeiten, die den Blick auf die Genderrelevanz<br />

verdeutlichen sowie Möglichkeiten für einen gendersensiblen Unterricht<br />

aufzeigen. Insbesondere beim Einfluss auf die <strong>Berufswahl</strong> sehen Lehrkräfte sich<br />

tenden ziell als nicht relevante Akteure/-innen und unterschätzen damit sowohl ihre<br />

im alltäglichen „Doing Gender“ erfolgende Verstärkung „normaler“ Geschlechterdifferenzen<br />

sowie ihre Möglichkeiten für aktive Aufklärungsarbeit.<br />

Handreichung „Gendersensible Berufsorientierung<br />

– Informationen und<br />

Anregungen“ für Akteure/-innen im Feld<br />

der Berufs- und Studienorientierung<br />

(Faulstich-Wieland und Scholand, 2017a).<br />

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Handreichung werden im Folgenden<br />

zunächst Informationen gegeben, die auf die Relevanz des Genderthemas verweisen.<br />

Sie betreffen die nach wie vor vorhandene Geschlechtersegregation in schulischer<br />

Bildung, dualer Ausbildung und im Studium ebenso wie die Bedeutung von Gendersozialisation<br />

in Bezug auf die Wahl eines Berufs.<br />

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