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DER KONSTRUKTEUR 4/2018

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ULTRASCHALL MACHT<br />

LEICHTBAUROBOTER<br />

SAFE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Sensorik auf Ultraschallbasis findet<br />

ein weites Anwendungsfeld in der<br />

Automatisierungstechnik und jetzt auch in der<br />

Sicherheitstechnik. In der Anwendung an einem<br />

Leichtbauroboter für die Aggregatmontage<br />

ermöglicht sie die sichere und effiziente<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration.<br />

Die effiziente und sichere Zusammenarbeit von Mensch<br />

und Roboter wird möglich durch die Entwicklung des<br />

fehlersicheren Ultraschall-Safety-Sensors von Mayser. Er<br />

ist laut Hersteller als einziger Ultraschallsensor weltweit<br />

nach ISO 13849-1:2015 Kategorie 3 PL d für den Personenschutz<br />

zugelassen. Nun wurde gemeinsam mit Thyssenkrupp System Engineering<br />

ein Leichtbauroboter mit dem sicheren Ultraschall ausgerüstet.<br />

Er schützt den Menschen in der Kollaboration mit dem<br />

Roboter zuverlässig vor dem Effektor.<br />

MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATION<br />

Ein wichtiges Hilfsmittel für die automatischen bzw. halbautomatischen<br />

Prozesse in der Fließbandmontage sind seit etwa 40 Jahren<br />

neben der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) die Industrieroboter.<br />

Eine vollständige Automatisierung der Montage ist aber<br />

– auch heute noch – nicht immer sinnvoll oder möglich.<br />

Mayser und Thyssenkrupp System Engineering haben es sich<br />

daher zur Aufgabe gemacht, Lösungen für die Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration zu entwickeln, bei denen die Stärken des Menschen<br />

und die Stärken des Roboters vereint werden.<br />

Mit Leichtbaurobotern ist es möglich, typische Handarbeitsplätze<br />

mit Robotik auszurüsten. Dabei muss auch die Kollaborationsfähigkeit<br />

der Peripherie, zum Beispiel des Effektors, den Ansprüchen einer<br />

sicheren Mensch-Roboter-Kollaboration genügen. Da in der Regel<br />

kein Einfluss auf die Werkzeuggeometrie und das Bauteil genommen<br />

werden kann, besteht ein Lösungsansatz darin, das Werkzeug mittels<br />

einer virtuellen Schutzhülle in Form eines Sensorfelds abzusichern.<br />

Dieser Weg wurde mit dem Ultraschall Safety von Mayser realisiert.<br />

DEZENTRAL ANGEORDNETE WANDLER<br />

Die Ultraschallsensorik erkennt sowohl Menschen als auch Objekte,<br />

berührungslos und unbeeinflusst von Schmutz, Fremdschall, Luftströmungen<br />

und Feuchtigkeit. Das besondere Merkmal des Ultraschallsystems<br />

von Mayser sind die sehr kleinen Ultraschallwandler,<br />

die flexibel und geometrisch unabhängig von der Elektronik<br />

positioniert und damit direkt auf dem Roboterarm oder Greifer<br />

platziert werden können.<br />

Die Sensoren messen in einem elliptischen Schallfeld und<br />

erfassen selbst kleinste Objekte. Zudem ermöglicht eine Teach-<br />

In-Funktion das Einlernen der kompletten Messumgebung als<br />

Standardumgebung. Dadurch reagiert das System nur auf Abweichungen<br />

vom Sollzustand.<br />

Die Wandler des Ultraschall Safety bauen jeweils ein Schallfeld<br />

um den Effektor auf, das in einen Warn- und einen Schutzbereich<br />

aufgeteilt ist. Die Messdistanz im Warnfeld beträgt maximal 250 cm.<br />

Dringt der Roboter in das Warnfeld ein, wird er antriebsschonend<br />

abgebremst. Wird eine Person im Schutzfeld detektiert, das eine<br />

maximale Messdistanz von 200 cm hat, stoppt der Roboter – eine<br />

Kollision mit der Person wird verhindert. Nähert sich der Endeffektor<br />

dem Werkstück, kehrt der Roboter zur sicheren Geschwindigkeit<br />

zurück und das Schutzfeld wird deaktiviert.<br />

Dies ermöglicht dem Roboter, bei einer drohenden Kollision mit<br />

einer Person rechtzeitig zu stoppen, ohne die zulässigen Kräfte und<br />

Drücke zu überschreiten. Bereits ein Wandler erfüllt durch die<br />

Schutzfelder die Kriterien für die Zulassung nach ISO 13849-1:2015<br />

Kategorie 3 PL d für den Personenschutz.<br />

Der Leichtbauroboter für die Montage bei Thyssenkrupp wurde mit<br />

vier Wandlern ausgestattet, da dies die Geometrie des Effektors erforderte.<br />

Die Parametrisierung der Ultraschallsensoren erfolgt über<br />

ein grafisches Interface, das auf einem Rechner installiert werden<br />

kann. Der Anschluss des Ultraschall Safety erfolgt dabei über USB.<br />

www.mayser.com<br />

68 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>

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