DER KONSTRUKTEUR 4/2018
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DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />
LIVE@<br />
DURCHGÄNGIGE<br />
DATEN<br />
DRUCKFRISCH<br />
SPECIAL<br />
Mehr Freiheiten bei der Konstruktion, mehr<br />
Kosteneffizienz und weiterreichende<br />
Digitalisierung – dort, wo andere<br />
Fertigungsverfahren an ihre Grenzen stoßen,<br />
eröffnet der 3D-Druck neue Möglichkeiten. Als<br />
Basis sind 3D-Modelle notwendig, die hohe<br />
Anforderungen an Konstruktions- und<br />
Simulationstools stellen.<br />
Der Begriff additive Fertigung ist umfassender als 3D-Druck<br />
und ist für das Produktionsverfahren, das die gesamte<br />
Wertschöpfungskette betrifft etwas treffender. Schon bei<br />
der Erstellung von 3D-Datensätzen mit softwaregestützten<br />
Methoden muss additive Fertigung mitgedacht werden und sich<br />
dann weiter über die Bauteiloptimierung, den Druckvorgang selbst<br />
sowie die Nachbearbeitung der gedruckten Teile erstrecken. Um die<br />
dreidimensionalen, physischen Teile aus sehr dünnen Schichten<br />
aufeinander drucken zu können, werden die 3D-Modelle am Bild-<br />
schirm zunächst in Schichten zerlegt. Daraus wird ein Code generiert,<br />
der zum Steuern der Druckmaschine dient. Der große Vorteil:<br />
Die neuesten Maschinen in der additiven Fertigung können schnell<br />
und ohne große Umrüstzeiten jede gewünschte Produktionsmenge<br />
herstellen – bis hin zu Losgröße 1. Es ist momentan besonders interessant,<br />
den 3D-Druck bei kleineren Mengen einzusetzen, da die<br />
durchschnittlichen Stückkosten konstant bleiben. Bei großen<br />
Stückzahlen (Massenfertigung) dagegen bringen die üblichen Fertigungsverfahren<br />
weiterhin durch Economies of Scale Vorteile – zumindest<br />
noch für eine gewisse Zeit. Es zeichnet sich ganz klar ab,<br />
dass auf lange Sicht gesehen der technologische Fortschritt und<br />
sein Optimierungspotenzial die Gewinnspanne der additiven Fertigung<br />
auch bei einer großen Produktionsmenge maximiert. Da die<br />
Stückkosten beim 3D-Druck kontinuierlich reduziert werden, kann<br />
ab einer bestimmten Menge zu den gleichen Kosten produziert<br />
werden wie heute mit der traditionellen Massenfertigung.<br />
Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2017 sind Wachstumsmärkte<br />
für die additive Fertigung vor allem Luftfahrt, Medizin und<br />
Konsumgüter. Die Vorteile des Verfahrens kommen hier besonders<br />
zum Tragen: Massen-Individualisierung wird einfacher. Individuelle<br />
Teile oder Kleinserien können auf Kundenwunsch in kürzester<br />
Zeit gefertigt, die Produktion einer schwankenden Marktnachfrage<br />
schnell angepasst werden. Durch 3D-Druck wird es möglich, die<br />
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