DER KONSTRUKTEUR 4/2018

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STANDPUNKT
WAS KOMMT NACH DER
DIGITALISIERUNG?
KATHRIN STADLER
IST TRENDSCOUT UND WISSENSMANAGER
BEI DER MINDBREEZE GMBH, LINZ (A)
SPECIAL
Digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet of Things –
diese Buzzwords haben sich schon längst in unserem
Sprachgebrauch etabliert. Im Grunde beschreiben all
diese Worte einen Umschwung im geschäftlichen Alltag
aller Branchen.
Daten müssen immer und überall verfügbar sein und Mitarbeiter
zu jeder Zeit handlungsfähig. Diese Veränderung stellt auch
Unternehmen im Bereich der Konstruktion vor neue Herausforderungen.
Die enorme Entwicklungsgeschwindigkeit von Innovationen
und Technologien sowie die damit einhergehende stetig
wachsende Menge an Daten führen häufig dazu, dass Unternehmen
einen digitalen „Datenschatz“ besitzen, der ihnen gar
nicht bewusst ist.
Damit Produktionsprozesse intelligent ablaufen können, müssen
alle Systeme untereinander kommunizieren können. Um eine
vollständige Vernetzung zu ermöglichen, ist vor allem der richtige
Umgang mit den digitalen Daten entscheidend. Nur die adäquate
Verwaltung sowie Verarbeitung von Informationen und Fakten
führt dazu, dass Maschinendaten korrekt erfasst, übertragen und
ausgewertet werden können. Etwaige Probleme lassen sich so
frühzeitig erkennen, Maschinenstillstände vermeiden, Rüstzeiten
optimieren und Kosten erheblich senken. Um die durch die
Digitalisierung entstandene Informationsflut entsprechend
bewältigen zu können, sind jedoch leistungsfähige Werkzeuge
erforderlich.
Eine ideale Basis bieten dafür Insight Engines. Es handelt sich
dabei um intelligente Technologien, die auf Enterprise Search
basieren und sich um die zentrierte Bündelung und Nutzbarmachung
des vorhandenen Unternehmenswissens in Form von
Daten kümmern.
Das System erschafft eine 360 ° -Sicht auf alle relevanten Informationen
eines Unternehmens, die Anwendern einen wertvollen
Überblick über Lieferanten, Pläne, Maschinen, Bauteile, Verantwortlichkeiten
oder Systeme ermöglicht. Dadurch können Prozesse
beschleunigt oder angepasst sowie Entscheidungsgrundlagen
gewonnen werden.
INSIGHT ENGINES WERDEN
DIE DIGITALE DATENFLUT
NUTZBRINGEND BEWÄLTIGEN
Die Implementierung einer Insight Engine gelingt unkompliziert
mit wenig Aufwand und bietet anschließend großen Nutzen. Sie
bietet Integrationsmöglichkeiten für eine Vielzahl an Applikationen.
Diese Verknüpfung spielt vor allem bei der Abwicklung von
Prozessen eine bedeutende Rolle. Während des Konstruktionsprozesses
können so wichtige Daten und Informationen wie
Berechnungen, Simulationen, Daten aus der Produktdatenbank
und anderen Quellen in Sekundenschnelle an den Anwender
geliefert werden.
Weil die intelligente Lösung in der Lage ist, Eingaben inhaltlich
zu analysieren und zu interpretieren, können sowohl automatische
Plausibilitätsprüfungen und Fehlertests während des Konstruktionsprozesses
durchgeführt, als auch automatisiert Alternativlösungen
angeboten und etwaige Fragen des Konstrukteurs
beantwortet werden. Dabei arbeitet eine Insight Engine selbstlernend.
Das heißt, dass sie kontinuierlich ihr Wissen erweitert und
so wichtige Informationen proaktiv zur Verfügung stellen kann.
Bislang war es Aufgabe des Menschen, Informationen zu verarbeiten,
zu interpretieren und zu Entscheidungen zu kommen.
Die Digitalisierung beschleunigt diesen Prozess massiv. Von
Menschen getroffene Entscheidungen können nun auf Daten
und Fakten basieren, die automatisiert von Maschinen verarbeitet,
analysiert, interpretiert und im Anschluss daran zur
Verfügung gestellt werden. Mit den richtigen Werkzeugen
können Unternehmen auf Veränderungen flexibel, rasch und
qualitativ hochwertig reagieren.
www.mindbreeze.com
98 DER KONSTRUKTEUR 4/2018