ECHO Top500 2018
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Top 500 | Digitalisierung<br />
Industrie 4.0<br />
Digitalisierung. Werner Ritter, Leiter der Plattform Industrie 4.0 in Tirol und Direktor<br />
der Siemens-Niederlassung Innsbruck, glaubt nicht, dass die zukünftige Industrie<br />
ohne Menschen auskommen wird. Aber sie werden höchstwahrscheinlich andere<br />
Rollen wie im Hier und Jetzt erfüllen müssen.<br />
Einen gewichtigen Einschnitt hat die<br />
Industrie schon hinter sich. In den<br />
70ern und 80ern führte die Automatisierung<br />
dazu, dass Industrie-Unternehmen<br />
rationaler, effizienter und kostengünstiger<br />
produzieren konnten. Daraus resultierten<br />
auch Personaleinsparungen. Folglich glaubt<br />
Werner Ritter auch nicht daran, dass es im<br />
Bereich der Produktion einen weiteren<br />
Sprung geben wird. „Wir haben einen so<br />
hohen Stand erreicht, dass jede weitere Automatisierung<br />
teuer wird“, sagt er. Entwicklungen<br />
in diesem Bereich sind zwar möglich,<br />
Verschiebungen denkbar. Aber eine Zäsur<br />
wie damals wird es laut Ritter wohl eher<br />
nicht geben.<br />
Will man einen klaren Blick auf die Zukunft<br />
„Ich habe mittlerweile von<br />
jedem Produkt eine komplette<br />
Aufzeichnung.“ <br />
<br />
Werner Ritter<br />
der Industrie-Branche haben, dann muss<br />
man sich die vielmehr Nebenbereiche der<br />
Produktion ansehen. Seit geraumer Zeit<br />
gebe es einen „digitalen Zwilling“ des Produktes,<br />
so Ritter. Man muss in dieser Hinsicht<br />
nur daran denken, dass nicht nur das<br />
Ein- und Auslagern vollautomatisch vonstattengeht,<br />
sondern auch die Bestellungen<br />
und die Auftragsbestätigungen elektronisch<br />
funktioniert. Man kennt darüber hinaus<br />
durch die Digitalisierung das Produkt, das<br />
Material dahinter, Chargennummern, Lieferanten<br />
oder ähnliches mehr. „Ich habe mittlerweile<br />
von jedem Produkt eine komplette<br />
Aufzeichnung, etwa über die Entwicklung<br />
und die Fertigung“, führt Ritter in diesem<br />
Kontext aus.<br />
Die Gegenwart der Industrie ist somit von<br />
enormen Datenmengen gekennzeichnet. Es<br />
ist natürlich nicht davon auszugehen, dass es<br />
in Zukunft weniger Daten sein werden. Die<br />
Daten sind da, sind archiviert. Auch Daten<br />
über die Lebensdauer des Produktes und<br />
dem Einsatz des Produktes beim Kunden<br />
sind nämlich generierbar. Es ist nur allzu<br />
leicht vorstellbar, dass auf der Grundlage<br />
Foto: fotolia<br />
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