ECHO Top500 2018
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Top 500 | start-up<br />
Jonglieren mit 15 Bällen<br />
Start-up. BHS Technologies entwickelt durch Technologiesynergien<br />
ebenso innovative wie weitsichtige medizintechnische Lösungen.<br />
Im Jahr 2017 gründeten Michael Santek,<br />
Gregor Burger und Mark Capelli BHS<br />
Technologies. Das Start-up verbindet verschiedene<br />
Kompetenzbereiche und entwickelt<br />
mit und für Unternehmen medizintechnische<br />
Lösungen von der Skizze bis zur Umsetzung, in<br />
den Domänen Mechatronik/Mechanik, Software<br />
und Qualitätsmanagement.<br />
Technologie-Synergie<br />
BHS Technologies entwickelt Ideen, Konzepte,<br />
Managementsysteme und Komplettlösungen,<br />
unterstützt bei der Erfüllung gesetzlicher Normen<br />
und begleitet bis zur Marktzulassung und<br />
Serienproduktion. Michael Santek, CTO, erzählt:<br />
„Unser Team ist in verschiedenen Fachgebieten<br />
sehr kompetent und bringt Jahre bis<br />
Jahrzehnte Erfahrung mit. Darum können wir<br />
ein komplexes Technologiespektrum anbieten.<br />
Deshalb können wir schnell und innovativ<br />
arbeiten. Uns geht es nicht darum, eine Technologie<br />
zu verkaufen, wir wollen kein Produkt<br />
entwickeln, das niemand braucht. Die Bedürfnisse<br />
des Nutzers stehen an erster Stelle. Was<br />
wir sinnvoll und gut finden, machen wir. Was<br />
wir nicht machen wollen, machen wir nicht.<br />
Das klar zu definieren, ist sehr wichtig. Gute<br />
Mitarbeiter findet man nur dann, wenn die<br />
Tätigkeit interessant und sinnvoll ist, die Aufgaben<br />
lösbar sind. Derzeit haben wir drei große<br />
internationale Aufträge, in Wien, der Schweiz<br />
und Australien. Wir denken weltweit und das<br />
müssen wir auch.“<br />
Medizinprodukt der Zukunft<br />
Neben dieser vielfältigen Kompetenzpalette<br />
forscht BHS Technologies zeitgleich an einem<br />
eigenen, hochinnovativen Medizinprodukt.<br />
„Aus unserem Umfeld wussten wir, dass der<br />
Bedarf gegeben ist. Wir entwickelten ein Proof<br />
of Concept und verstanden, dass das Projekt<br />
funktioniert, die Idee gut und ausgereift ist. Da<br />
war uns klar, wir müssen es versuchen“, erzählt<br />
Santek. Das innovative mikrochirurgische<br />
Michael Santek, Gregor Burger, Mark Capelli<br />
Werkzeug der Zukunft ist hochkomplex und<br />
vereint wie das erzeugende Unternehmen<br />
verschiedene Technologien. „Klassischen Maschinenbau,<br />
Bildverarbeitung, Robotik, Mechatronik,<br />
Sensorik, Elektronik und Software“, wie<br />
Santek erörtert. Zum Ärger der Gründer nutzen<br />
diese herkömmlichen Geräte seit den 50er Jahren<br />
unverändert dieselbe veraltete Technologie.<br />
Santek erläutert: „Wir machen es anders. Aber<br />
wir halten uns noch bedeckt. Mitte 2020 ist die<br />
Marktzulassung geplant, bei Medizinprodukten<br />
ist das immer ein langwieriger Prozess.“<br />
Motivation & Haltung<br />
„Andere Hersteller machen nicht, was wir machen.<br />
Wir waren es leid, den Stillstand der Branche<br />
zu beobachten. Wenn einem etwas nicht<br />
gefällt, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Es akzeptieren<br />
oder es verändern. Wir wollten es nicht<br />
akzeptieren, darum ändern wir es jetzt. Die<br />
Selbstständigkeit war nicht das primäre Ziel,<br />
aber es ist schön zu tun, was man für richtig hält.<br />
Die Entscheidungswege sind kurz.“ Die Werte<br />
der Gründer sind im Unternehmen tief verankert.<br />
„Wir glauben, dass Hightech-Produkte<br />
wie unsere, die von Experten genutzt werden,<br />
nicht zwingend hochkompliziert sein müssen.<br />
Die Usability ist wichtig. Zudem sind viele sehr<br />
gute Medizinprodukte preislich unerreichbar.<br />
Wir glauben, dass gute Medizintechnik nicht<br />
unglaublich teuer, sondern verfügbar sein muss.<br />
Wir sehen uns selbst nicht als klassisches Startup.<br />
Das ist ein Unwort. Jede Neugründung wird<br />
heute Start-up genannt. Man kann jede Woche<br />
irgendwo auf einer Bühne stehen und pitchen,<br />
aber das wollen wir nicht. Uns geht es nicht darum,<br />
uns zu profilieren und herzuzeigen, sondern<br />
darum, ein gutes Produkt auf den Markt<br />
zu bringen“, erklärt Santek.<br />
Magic Moments oder<br />
Jonglieren mit 15 Bällen<br />
Bisher läuft es sehr gut, denn, wie Santek erzählt,<br />
hat bisher nichts so gar nicht funktioniert.<br />
Santek beschreibt: „Viele Dinge machen einen<br />
guten Weg aus. Nicht ein Moment war der<br />
Durchbruch. Jeden Tag erleben wir großartige<br />
Momente, manche sind gravierender als andere,<br />
manche zeigen ihre Auswirkungen erst auf<br />
den zweiten Blick. Man jongliert mit 15 Bällen,<br />
15 Bälle sind gleichzeitig in der Luft. Irgendeiner<br />
kommt runter, den wirft man weiter. Irgendeiner<br />
fällt auf den Boden. Dann wirft man einen<br />
weiteren in die Luft. Innovation darf scheitern,<br />
Innovation muss auch scheitern. Wer etwas<br />
entwickelt und kein bisschen auf die Schnauze<br />
fällt, hat nicht genau genug über die scheinbare<br />
Innovation nachgedacht.“Amata Steinlechner<br />
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Rechtsform: BHS Technologies GmbH,<br />
gegründet: 2017<br />
Geschäftsführung: Michael Santek<br />
MitarbeiterInnen: derzeit 10<br />
Adresse: Mitterweg 60, 6020 Innsbruck<br />
E-Mail: office@bhs-technologies.com<br />
Web: www.bhs-technologies.com/<br />
Fotos: BHS<br />
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