ECHO Top500 2018

GESUNDE
WÄRME
JETZT AUCH AM
ARBEITSPLATZ
„Mit Staaten, die vergleichbare
Standards haben, z. B. bezogen
auf Umwelt, Sicherheit
oder Soziales, müssen wir
aber auf jeden Fall freie Handelsbeziehungen
anstreben.“
DER NEUE
I-MEDIC
INFRAROT-
BÜROSTUHL
ECHO: Wie wird sich der Tiroler
Export durch die voranschreitende
Digitalisierung verändern?
Swarovski: Seit der industriellen
Revolution werden Maschinen
immer schneller, rationeller
und neuerdings auch immer
kommunikationsfähiger. Die
Digitalisierung geht aber weit
über das Thema Produktion
hinaus. Selbstverständlich wird
das Produktionsvolumen mit leistungsstärkeren
Maschinen weiterwachsen.
Ob unser Exportanteil
höher wird, ist schwer zu
sagen. Dass er allerdings sehr
hoch bleiben wird, davon bin ich
überzeugt. Jedenfalls wird sich
das Anforderungsprofil an die
Mitarbeiter ändern und wir werden
mehr digitalaffine Fachkräfte
brauchen.
ECHO: Ist nachhaltiger und
klimafreundlicher Export ein
Widerspruch in sich?
Swarovski: Ich denke, in Tirol
gibt es ein sehr ausgeprägtes Interesse
für den Schutz der Natur
und seit vielen Jahrzehnten wird
in unserem Land sehr großer
Wert auf umweltschonende
Produktion gelegt. Hier haben
wir eine weltweite Vorreiterrolle.
Schon in den frühen 70er Jahren
verwendete man in Tirol beispielsweise
„Heizöl leicht“, und
das, obwohl es viel teurer war
und es dafür auch keinen gesetzlichen
Zwang gab. Der mahnende
Zeigefinger manch politischer
Vertreter ist nicht erforderlich,
um Interesse an einer gesunden
Natur und einer damit verbundenen
hohen Lebensqualität zu
haben. Hohe Löhne, hohe Sozialstandards,
eine tolle Infrastruktur
und vieles mehr sind relativ
unbedeutend, wenn das Leben
aufgrund einer verschmutzen
Umwelt negativ beeinträchtigt
wird. Das möchte keiner!
ECHO: Weltweit erstarken
protektionistische Strömungen.
Doch ist erfolgreiches Wirtschaften
ohne Welthandel heute tatsächlich
noch vorstellbar?
Swarovski: Ich habe mich immer
dann sehr offen für Zölle
oder ein anderes wirtschaftspolitisches
Regulativ ausgesprochen,
wenn Länder durch massive
staatliche Intervention die eigenen
Unternehmen im internationalen
Wettbewerb besserzustellen
versuchen. Dann ist kein fairer
Wettbewerb möglich. Mit Staaten,
die vergleichbare Standards
haben, z. B. bezogen auf Umwelt,
Sicherheit oder Soziales, müssen
wir aber auf jeden Fall freie
Handelsbeziehungen anstreben.
Zu diesen Staaten zählen beispielsweise
Japan, Kanada oder
auch die USA. Das sind darüber
hinaus meist Volkswirtschaften,
deren Kaufkraft häufig stark ist.
Der kanadische Ministerpräsident
Trudeau meinte zu CETA,
mit wem die EU denn überhaupt
Handel treiben wolle, wenn nicht
mit Staaten wie Kanada. Da hat
er wohl recht! Freier Handel belebt,
belegt die Geschichte. Die
Handelsabkommen mit Japan
oder Kanada sind darum zu unterstützen,
aber ungeachtet dessen
muss man auch hier genau
hinsehen, insbesondere im Bereich
Gesundheit. Die Rede von
genmanipulierten Lebensmitteln
beunruhigt mich ebenso wie viele
andere Menschen in unserer Bevölkerung.
Deswegen allerdings
den Handel undifferenziert zu
erschweren, wäre nicht gut.
ECHO: Wie wichtig sind Länder
wie China oder Russland für
den Tiroler Export?
Swarovski: Die wirtschaftliche
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