Sprachen (2015)

37. Sprachenvielfalt im geriatrischen Betreuungs- und Pflegesetting
– Herausforderungen und Chancen in einer globalisierten
Welt
Susanne Ogris, Thomas Barth
Hintergrund und Problemstellung
Die globalisierte Welt von heute hat Auswirkung auf alle Lebensbereiche, so
auch auf die Bedingungen im geriatrischen Pflege- und Betreuungssetting.
Waren wir bis vor kurzem primär mit einer multikulturellen Vielfalt im Pflege-
und Betreuungsteam konfrontiert, finden in letzter Zeit aufgrund der
durch die Assimilation verursachten Auflösung traditioneller Familien- und
Sozialstrukturen auch vermehrt alternde MigrantInnen ihren Weg in Pflegeund
Betreuungseinrichtungen. So sind wir dort mit einer Vielfalt an Sprachen,
nonverbalen kulturellen Ausdruckformen, soziokulturellen Deutungsmustern
und Weltbildern konfrontiert, die gegenseitiges Missverstehen
begünstigen und sich auf die Arbeit im Team sowie im Umgang mit den
KlientInnen und damit auf professionelle Pflege- und Betreuungsprozesse
auswirken.
Sprache – verbal und ihre nonverbalen Ausdrucksformen - ist aber bereits in
einer „monokulturellen“ Gesellschaft ein komplexes Medium, nicht zuletzt
deswegen, weil sie immer auch bewusster/unbewusster Ausdruck des dahinter
liegenden Weltbildes und der damit verbundenen impliziten Haltungen
ist. Wie wir die Welt sehen, spiegelt sich in der Weise, wie wir Dinge
benennen und kategorisieren wider. Ebenso finden unsere Wahrnehmungen
und unser Denken im Rahmen unserer sprachlichen Kategorien und
Ausdrucksformen statt [1].
Ziele und Fragestellung
Vor diesem Hintergrund ergeben sich folgende Fragen und Ziele für einen
multikulturellen geriatrischen Betreuungs- und Pflegebereich: Welche Fak-
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