Develop³ Systems Engineering 02.2016
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der Wissenschaft: Prof. Reinhard Hüttl, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), und Dipl.-Ing. Arno Kühn, Fraunhofer IEM
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der Wissenschaft: Prof. Reinhard Hüttl, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), und Dipl.-Ing. Arno Kühn, Fraunhofer IEM
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />
AUS DER<br />
Bild: GfSE<br />
World-Café-Ergebnis zum Thema Industrie 4.0 und SE<br />
SpecIF, Tag des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s (TdSE) und SE-Weltkonferenz<br />
Breite Palette an <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />
Lassen sich Systemmodelle im <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> zusammenführen? Ja, mit dem Specification<br />
Interchange Format (SpecIF) kann das gelingen, denn damit soll der bereits vorangeschrittene Wandel<br />
von einer Dokumenten- zu einer Artefakt-zentrierten Arbeitsweise unterstützt werden. Mehr zum<br />
neuen Produkt im nachfolgenden Text verbunden mit einem Überblick über die noch folgenden<br />
<strong>Systems</strong>-<strong>Engineering</strong>-Konferenzen in 2016.<br />
Täglich stellt eine Vielzahl methodischer Ansätze im <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />
(SE) ihren Nutzen unter Beweis. Dazu gehören beispielsweise<br />
das Anforderungsmanagement, die Modellierung von Aufbau<br />
und Verhalten etwa mit UML/SysML sowie die Simulation unter Verwendung<br />
von Modelica und anderen Sprachen. Es gibt Informationen<br />
aus unterschiedlichen Quellen und Formaten, die mehr oder weniger<br />
starken Einfluss auf die Systemkonzeption und -entwicklung haben.<br />
In der Praxis gelingt es nicht oder nur mit Mühe, diese Daten in Verbindung<br />
zu setzen, denn die Informationen in getrennten Umgebungen<br />
(„Silos“) sind häufig inhaltlich inkonsistent. Verbreitete Modellierungs-<br />
Standards (etwa UML/SysML) sind Notationen, überlassen jedoch die<br />
Semantik den Werkzeugherstellern und Anwendern. Zum Datenaustausch<br />
gibt es viele Ansätze die Syntax, jedoch nur sehr wenige die Semantik<br />
betreffend. Hier setzt der Gedanke des Specification Interchange<br />
Format (SpecIF) an, mit dem der bereits vorangeschrittene<br />
Wandel von einer Dokumenten- zu einer Artefakt-zentrierten Arbeitsweise<br />
unterstützt werden soll. Dazu wird eine einfache und auf fundamentalen<br />
Eigenschaften beruhende logische Sprache für Systemmodelle<br />
definiert, die textuelle und graphische Inhalte in einen gemeinsamen<br />
Kontext zu stellen vermag. Syntax und Semantik sind Basis für jede<br />
Sprache und müssen somit klar formuliert werden. SpecIF schafft hierbei<br />
eine logische Ebene der Verständigung für die bekannten techni-<br />
schen Formate und Protokolle und ermöglicht auf diese Weise den Brückenschlag<br />
zwischen den Silos. Zudem unterstützt das die Verständigung<br />
zwischen den Disziplinen.<br />
Mit SpecIF wird eine Semantik für SE-Modelle erarbeitet, die eine übergreifende<br />
Suche und Navigation sowie einen automatischen Austausch<br />
zwischen verschiedenen Systemumgebungen ermöglicht. Der Nutzer<br />
gewinnt einen schnelleren und besseren Einblick in die Zusammenhänge,<br />
während er die ihm bekannten Sichten (Listen, Texte, Modelldiagramme...)<br />
wahrnimmt. Erste praktische Projekte haben bereits gezeigt,<br />
wie Geschäftsprozesse (BPMN), Systemlandschaften (FMC) und<br />
Anforderungen inhaltlich in Zusammenhang gebracht werden können.<br />
Im nächsten Schritt ist die Einbindung von SysML-Modellen bereits in<br />
Arbeit. Hierzu gibt es von Mitgliedern der GfSE viele Aktive im Projektumfeld<br />
und es werden weitere Teilprojekte definiert, zudem soll die Forschung<br />
eingebunden werden. Die GfSE bietet hier die Plattform, dieses<br />
Open-SE-Modell als Standard der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.<br />
Somit werden alle Ergebnisse unter Creative Commons 4.0 CC BY-<br />
SA veröffentlicht.<br />
Die Initiative steht allen Interessenten offen, insbesondere auch Nutzern<br />
mit konkreten Anwendungsfällen, die eine weitere Ausgestaltung<br />
und Validierung erlauben. Hervorzuheben ist hier Dr.-Ing. Oskar von<br />
Dungern als Initiator und Treiber der Initiative – ihm sei an dieser Stelle<br />
im Namen des Vorstands der GfSE gedankt. Die ersten Schritte hat er<br />
auf der Website http://specif.de/ veröffentlicht, welche nun auf der neu-<br />
20 develop 3 systems engineering 02 2016