11.02.2019 Aufrufe

Develop³ Systems Engineering 02.2016

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der Wissenschaft: Prof. Reinhard Hüttl, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), und Dipl.-Ing. Arno Kühn, Fraunhofer IEM

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der Wissenschaft: Prof. Reinhard Hüttl, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), und Dipl.-Ing. Arno Kühn, Fraunhofer IEM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TITELSTORY<br />

ANWENDUNGEN<br />

Kontakt<br />

INFO<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

Blomberg<br />

Tel. +49 5235 3-12000<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Rundsteckverbinder in den etablierten Größen M8 und M12<br />

bieten eine durchgängige Lösung, um Kommunikationsteilnehmer<br />

der automatisierten Produktion zuverlässig zu verkabeln.<br />

Ob Signale, Daten oder Leistung – dank ihrer Vielseitigkeit können<br />

sie einfach an unterschiedliche Anwendungen angepasst<br />

werden. Damit eignen sie sich auch optimal für die modularen<br />

und skalierbaren Automationskonzepte der Industrie 4.0<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Niebur: Man muss differenzieren. Werden in der klassischen Industrieanwendung<br />

beispielsweise Kamerasysteme eingesetzt, wird<br />

man noch eine Weile mit 10 GBit und der heute verfügbaren Technik<br />

zurechtkommen. An der Schnittstelle zwischen der industriellen Anlage<br />

und dem Office-Bereich werden die Daten weiter verdichtet,<br />

sodass hier auch das Datenvolumen weiter zunehmen wird. Da werden<br />

zukünftig sicherlich Datenraten von 25, 50 oder 100 GBit gefordert<br />

sein. Auch wir entwickeln unsere Komponenten permanent<br />

weiter und bieten heute industrietaugliche Lösungen bis 10 GBit an.<br />

Ein weiterer Schritt besteht darin, die von den einzelnen Normungsgremien<br />

an uns herangetragenen Anforderungen zu erfüllen, wobei<br />

diese im Wesentlichen die Technologie betreffen. Nebensprechen,<br />

Schirmung, etc.; das sind die Herausforderungen, mit denen wir<br />

uns vorrangig befassen. Nächstes Ziel sind dann die 25 GBit.<br />

Knafla: Erste Assoziation ist immer: das hat etwas mit Automatisierung<br />

zu tun. Mit Netzwerktechnik, dem Internet der Dinge und der<br />

Cloud. Andererseits besagt die Definition, dass jede Industrie-<br />

4.0-Komponente ein digitales Abbild hat und dass sie eindeutig<br />

identifizierbar ist. Gebe ich Reihenklemmen oder Steckverbindern<br />

einen digitalen Zwilling und definiere ich, in welcher Instanz und in<br />

welcher Verbindung das Bauelement eingesetzt wird, wie ich außerdem<br />

über eine eindeutige Differenzierung den Zugang zu diesem digitalen<br />

Zwilling habe, dann ist auch ein Steckverbinder eine Industrie-4.0-Komponente.<br />

Den Steckverbinder der Zukunft zeichnet aus,<br />

dass er seine technische Funktion erfüllt, anderseits aber eine eindeutig<br />

identifizierte Komponente im System ist.<br />

develop 3 : All diese Aspekte machen eines deutlich: Modularität<br />

und Kommunikation in modernen Anlagen werden deutlich zunehmen.<br />

Bedeutet das auch, dass der Bedarf an Steckverbindern<br />

wachsen wird?<br />

Niebur: Einerseits sind es die elektromechanischen Eigenschaften,<br />

wie Staub- und Wasserdichtigkeit in IP65/67 oder ein robuster Aufbau,<br />

die ein Steckverbinder erfüllen muss. Andererseits muss eine<br />

permanente Weiterentwicklung der Steckverbinder erfolgen, beispielsweise<br />

bei den Übertragungseigenschaften. Noch vor kurzem<br />

waren 100 MBit Standard, heute sind bereits Applikationen mit<br />

1 GBit verbreitet und erste Anwendungen werden schon mit<br />

10 GBit aufgebaut. Der Bedarf an geeigneten Steckverbindern wird<br />

deshalb weiter wachsen.<br />

develop 3 : Die Diskussion ‚RJ45 oder M12‘ ist noch gegenwärtig.<br />

X-kodierte M12-Steckverbinder erlauben Datenraten bis<br />

10 GBit/s, S-, T- und Y-kodierte Steckverbinder ermöglichen die<br />

Übertragung von Daten und Leistung. Reicht deren Performance<br />

für Industrie 4.0-Lösungen? Oder befinden sich neue Generationen<br />

schon in der Entwicklung?<br />

develop 3 : Werden sich zukünftige Steckverbinder beispielsweise<br />

in der Bauform von den heutigen unterscheiden?<br />

Niebur: Der Praktiker hat sich an RJ45 und M12 gewöhnt. Davon<br />

werden sich auch zukünftige Lösungen nicht weit entfernen. Im Vordergrund<br />

unserer Bemühungen steht, die verfügbaren Steckverbinder<br />

so weiterzuentwickeln, dass sie für die nächst höhere Datenübertragungsrate<br />

ertüchtigt werden. Dass auch die Miniaturisierung<br />

ein Thema ist, zeigt sich bei M8. Dort ist ein Trend zur 100-MBit-<br />

Übertragung zu erkennen, und es wird der Wunsch geäußert, auch<br />

die 1-GBit-Übertragung auf dem M8 zu realisieren. Eines unserer<br />

letzten Projekte war die Entwicklung eines kompakten industriellen<br />

Steckverbinders auf der Basis von RJ45. Um die hohen Anforderungen<br />

zu erfüllen, haben wir die Komponente in ein robustes Metallgehäuse<br />

integriert. Zusätzliche Federn sorgen für Resistenz gegen<br />

mechanische Einflüsse. Auch alle geltenden Vorschriften beim Test<br />

wurden erfüllt. Der Steckverbinder ist als IP20-Variante und als<br />

Push-Pull-Stecker auch in der Variante 14 verfügbar.<br />

develop 3 : Hinzu kommen weitere Codierungen bei M12.<br />

Niebur: Der Vorteil der M12-Hybridvarianten in Y-Kodierung besteht<br />

darin, dass sie Daten und Power gleichzeitig übertragen. Auch mit<br />

den S- und T-kodierten M12-Power-Steckverbindern wurde den Forderungen<br />

nach weiterer Miniaturisierung entsprochen. Sie übertragen<br />

bis zu 16 A und ersetzen zu einem erheblichen Teil M17- und<br />

M23-Steckverbinder. M12 mit K-, L- und M-Kodierungen eignen sich<br />

für spezielle Anwendungen wie Motoren und Kleinsteuerungen.<br />

Interview: Andreas Gees, develop 3 systems engineering<br />

develop 3 systems engineering 02 2016 51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!