05.04.2019 Aufrufe

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? - Das SHE works! Magazin im April 2019

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

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Bundesregierung heißt es: „Wichtige Fragen sind<br />

vor allem die Standardisierung von Begriffen und<br />

Klassifizierungen von KI (D<strong>im</strong>ensionen <strong>der</strong><br />

Selbstständigkeit, Selbstständigkeit des Lernens,<br />

mit KI verbundene Risiken) sowie auch von<br />

ethischen Standards („ethics by Design“).“<br />

Auch Studien beschäftigen sich mit dieser<br />

Fragestellung – die Bertelsmann Stiftung setzt sich<br />

zum Beispiel <strong>im</strong> Projekt „Ethik <strong>der</strong> Algorithmen“<br />

mit den gesellschaftlichen Folgen algorithmischer<br />

Entscheidungsfindung auseinan<strong>der</strong>. Dort heißt es:<br />

Nicht das technisch Mögliche, son<strong>der</strong>n das<br />

gesellschaftlich Sinnvolle muss Leitbild sein –<br />

damit maschinelle Entscheidungen den <strong>Mensch</strong>en<br />

dienen.<br />

Für Koppe ist das eine schwierige Frage. <strong>Das</strong> eine<br />

sei die Angst vor Maschinen, die wie <strong>Mensch</strong>en<br />

handeln sollen: „Wenn ich ein System habe, das<br />

eine Entscheidung treffen kann, sagen wir mal in<br />

<strong>der</strong> Medizin, <strong>wo</strong> es um eine best<strong>im</strong>mte Diagnose<br />

und Behandlungsmethode geht, soll ein Patient<br />

diese o<strong>der</strong> jene Behandlung bekommen, soll er<br />

überhaupt eine Behandlung bekommen?“ - dann<br />

ist ein häufiges Argument, dass man nicht weiß,<br />

warum die Maschine genau diese Entscheidung<br />

getroffen hat. „<strong>Das</strong> ist eine Blackbox, da gehen<br />

Informationen rein und da kommt eine<br />

Entscheidung heraus, aber keiner weiß, wie es<br />

dazu gekommen ist“.<br />

sagt Koppe: „Wenn man überlegt, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Mensch</strong> eine Entscheidung trifft, <strong>der</strong> fehleranfällig<br />

entscheidet, von seinen St<strong>im</strong>mungen abhängig ist,<br />

<strong>der</strong> selbst ein tiefes neuronales Netz ist, da<br />

können wir ebenfalls nicht genau sagen, warum er<br />

seine Entscheidung so getroffen hat.“<br />

Viele Entscheidungen, die wir treffen werden laut<br />

Koppe ohnehin durch unbewusste Prozesse<br />

beeinflusst, insofern trifft das Argument da auch<br />

zu. Man müsse sich fragen: Wenn man wisse, dass<br />

die Maschine in so einem Fall in 90 % <strong>der</strong> Fälle<br />

richtig liege, <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> nur in 80 %, warum solle<br />

man den <strong>Mensch</strong>en dann favorisieren? Aber am<br />

Ende seien die Argumente für o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong> gar nicht<br />

so entscheidend, viel wichtiger sei in Bezug auf<br />

künstliche Intelligenz einen<br />

gesamtgesellschaftlichen Konsens zu finden.<br />

Können wir einer Maschine diese Verant<strong>wo</strong>rtung<br />

geben o<strong>der</strong> müsste man da eingreifen? Schwierig<br />

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