05.04.2019 Aufrufe

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? - Das SHE works! Magazin im April 2019

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

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Grün<strong>der</strong>innen <strong>im</strong> Porträt - Linda Dietze &<br />

Christiane Germann haben Amt 2.0 gegründet<br />

Ämter und Social Media- das passt<br />

zusammen<br />

Linda Dietze und Christiane Germann sind<br />

Kommunikations- und Social Media-Expertinnen<br />

mit langjähriger Behörden-Erfahrung. Mit ihrer<br />

Gründung Amt 2.0, Social Media für Behörden<br />

haben sie einen außergewöhnlichen Weg gewählt.<br />

Social Media und Behörden, Frau Germann und<br />

Frau Dietze, passt das?<br />

Linda Dietze: Ja, sehr gut sogar. Gerade auch<br />

unter demokratischen Gesichtspunkten ist es<br />

unbedingt notwendig, dass Behörden soziale<br />

Medien nutzen. Demokratie setzt Transparenz<br />

und Teilhabe <strong>der</strong> Bürger an<br />

Entscheidungsprozessen voraus. Dazu müssen<br />

aber Behörden dort informieren, <strong>wo</strong> sich <strong>der</strong><br />

Bürger befindet – das ist <strong>im</strong>mer stärker auch in<br />

den sozialen Netzwerken <strong>der</strong> Fall. Staatliches<br />

Handeln muss den Bürgern erklärt werden.<br />

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen viele Bürger<br />

sich vom Staat abwenden, muss <strong>der</strong> Staat mit<br />

seinen Bürgern stärker in den Dialog treten, um<br />

Vertrauen zurückzugewinnen – das geht zum<br />

Beispiel über Social Media.<br />

Amt 2.0 bedeutet demnach was?<br />

Christiane Germann: Amt 2.0 ist <strong>der</strong> Name eines<br />

Blogs, den ich 2014 gestartet habe – damals noch<br />

als Hobby. Ich war zu <strong>der</strong> Zeit selbst noch Beamtin<br />

und Teil des Social-Media-Teams <strong>im</strong> Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge. Wir waren eine <strong>der</strong><br />

ersten Bundesbehörden, die ihre Kommunikation<br />

auch via Facebook und Twitter betrieben. <strong>Das</strong> zog<br />

einige Aufmerksamkeit auf sich. Im Blog gab ich<br />

an<strong>der</strong>en Behörden Einblicke in meine und unsere<br />

Arbeit und persönliche Handlungsempfehlungen.<br />

Den Blog gibt es noch <strong>im</strong>mer und wir haben den<br />

Namen für unsere Akademie behalten. Er ist<br />

<strong>im</strong>mer noch gültig, denn das so genannte Web 2.0<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass Kommunikation<br />

nicht mehr einseitig erfolgt, son<strong>der</strong>n dass jede<br />

Bürgerin und je<strong>der</strong> Bürger Inhalte publizieren,<br />

kommentieren und teilen kann.<br />

Was ist die Herausfor<strong>der</strong>ung, soziale<br />

Kommunikation für Behörden anzubieten?<br />

Linda Dietze: Behörden lassen oft Vorsicht walten<br />

– das ist manchmal auch gut so. Aber dennoch<br />

sollte dies nicht zu einem Hemmnis werden. Viele<br />

Behörden haben zum Beispiel Angst vor einem<br />

Shitstorm und lassen deshalb vielleicht einen<br />

tollen Tweet lieber sein. Hier können wir<br />

beruhigen: Es gibt keine Behörde, die jeden Tag<br />

einem Shitstorm ausgesetzt ist. Im Gegenteil. <strong>Das</strong><br />

passiert relativ selten. Unsere Rolle ist deshalb viel<br />

stärker als es das vielleicht in einem Unternehmen<br />

wäre, Bedenken ernst zu nehmen, unbegründete<br />

Ängste aber zu nehmen. Alles in allem kann eine<br />

Behörde, wenn sie Social Media gut macht, mehr<br />

gewinnen als verlieren.<br />

Wie wird das Angebot von Behörden aber auch<br />

von Social-Media-Nutzern aufgenommen?<br />

Linda Dietze: Sehr gut. Viele sind bereit, sich auf<br />

die neue Art zu kommunizieren einzulassen.<br />

Allerdings fehlen oftmals noch die nötigen<br />

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