05.04.2019 Aufrufe

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? - Das SHE works! Magazin im April 2019

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

Humanismus 4.0 - Und wo bleibt der Mensch? Mensch und Maschine – eine Verbindung, die in den vergangenen Jahren immer enger geworden ist. Kaum ein Gebiet, das nicht ohne Roboter, künstliche Intelligenz oder Automation auskommt. Und die Einsatzbereiche werden größer. Ob im Job, in der Freizeit oder zuhause – die Technik ist umfassend im Vormarsch und umgibt uns schon jetzt, ohne dass wir es immer wahrnehmen. Wo bleibt da der Mensch mit seinen Fähigkeiten?

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diese Arbeitsentlastung gelinge nur, wenn die<br />

Gesellschaft an <strong>der</strong> Wertschöpfung durch Robotik<br />

und KI angemessen beteiligt würde.<br />

Unternehmer, Speaker und Autor Jörg Heynkes<br />

Foto: © André Bakker<br />

Kunden herzustellen.“ <strong>Das</strong> bedeute<br />

beispielsweise, so Heynkes, dass die<br />

Rahmenbedingungen es nicht erlauben dürften,<br />

best<strong>im</strong>mte Kunden einfach nicht mitzunehmen –<br />

weil sie beispielsweise „falsch“ gewählt o<strong>der</strong><br />

kritisch gepostet haben.<br />

„Es darf nicht passieren, dass ein best<strong>im</strong>mtes<br />

Wohlverhalten eingefor<strong>der</strong>t wird, damit Dienste<br />

genutzt werden können. Wenn wir <strong>wo</strong>llen, dass so<br />

etwas nicht passiert, müssen wir uns kümmern.<br />

Wir werden das erkämpfen müssen! Solche<br />

Fragen lassen sich nur auf politischer Ebene lösen;<br />

und das nicht nur national, son<strong>der</strong>n europäisch.“<br />

Der Umgang mit <strong>der</strong> neuen Technik und die<br />

daraus resultierenden gesellschaftlichen Fragen<br />

müssen politisch entschieden werden, ist sich<br />

Heynkes sicher. „Die Technik ist da. Keine Technik<br />

seit Erfindung des Feuer ist je wie<strong>der</strong><br />

verschwunden. Gibt es eine Technik, wird sie auch<br />

genutzt. Die Frage ist jetzt, wie.“<br />

Wertschöpfung für die Gesellschaft<br />

sichern<br />

Doch es ist alles auch eine Frage <strong>der</strong><br />

Betrachtungsweise, findet Heynkes. „Dank<br />

digitaler Technik wird es möglich, dass wir uns von<br />

sinnentleerten, stumpfsinnigen Tätigkeiten<br />

befreien. Vielleicht arbeiten wir bald alle nur noch<br />

15 Stunden die Woche und haben so weitaus<br />

mehr Zeit für unsere eigene Entfaltung.“ Auch hier<br />

kommen wie<strong>der</strong> gesellschaftliche und damit<br />

politische Fragen ins Spiel, betont Heynkes. Denn<br />

„Wenn in Deutschland 50 Millionen Roboter<br />

arbeiten, die keine Lohnsteuer, keine<br />

Sozialabgaben und keine Rente zahlen, sind wir<br />

bald am Ende. Die Wertschöpfung durch die<br />

geleistete Arbeit findet ja trotzdem statt. Also<br />

müssen Politik und Gesellschaft entscheiden, wie<br />

die Verteilung stattfinden kann: über eine<br />

Roboter- o<strong>der</strong> Algorithmussteuer o<strong>der</strong> über eine<br />

Finanztransaktionssteuer? Da gibt es noch keine<br />

perfekte Lösung, son<strong>der</strong>n diese Aufgabe muss<br />

kreativ angegangen werden.“ Ein fairer Anteil<br />

müsse in die Gesellschaft zurückfließen, damit alle<br />

davon profitieren können, betont Heynkes.<br />

Soll die digitale Revolution nicht in einem digitalen<br />

Desaster enden, ist es dringend nötig, die<br />

Entwicklungen und Prozesse zu kontrollieren. Jörg<br />

Heynkes ist sicher: „Wir brauchen klare Grenzen,<br />

in denen sich KI bewegen darf. Die Technik ist<br />

<strong>im</strong>mer nur so gut o<strong>der</strong> schlecht wie ihr Anwen<strong>der</strong>.<br />

Also ist die Frage nicht: Wie schützen wir uns vor<br />

<strong>der</strong> Technik? Son<strong>der</strong>n: Wie schützen wir uns vor<br />

bösartigen Anwen<strong>der</strong>n? Politik und Gesellschaft<br />

müssen sich dringend diesen Fragen stellen,<br />

müssen Geld in die Hand nehmen, Kompetenzen<br />

entwickeln, Debatten führen und Strategien,<br />

Leitlinien und Gesetze entwickeln – damit wir alle<br />

von <strong>der</strong> digitalen Revolution profitieren.“<br />

<strong>Das</strong> Buch “Zukunft 4.1” von Jörg Heynkes finden<br />

Sie in unseren Buchtipps ab Seite 80.<br />

Annemike Düvel hatte <strong>im</strong>mer die Nase in einem<br />

Buch… So war es bei mir schon als Kind! Was liegt da<br />

näher, als vom Lesen zum Schreiben zu kommen? So<br />

stand mein Berufswunsch „Journalistin“ schon sehr<br />

früh fest. Heute betreue ich als Journalistin, Texterin,<br />

Coach und Trainerin einen breit gefächerten<br />

Kundenstamm und freue mich jeden Tag wie<strong>der</strong> über<br />

die Vielfalt an Themen und Aufträgen.<br />

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