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Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

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<strong>Forschung</strong>scluster<br />

27<br />

Einschieben unter den Muskel vereinfacht (Abb.1). In einer Nebenfragestellung<br />

der Studie werden anhand von Ultraschalluntersuchungen, die in enger<br />

Kooperation mit der Universitätsklinik für Radiologie durchgeführt werden,<br />

morphometrische Daten des Muskels erhoben und ausgewertet, um so die<br />

Wertigkeit des pronator-quadratus-schonenden Zugangs zu untersuchen.<br />

Die Kahnbeinfraktur<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des <strong>Forschung</strong>sclusters Hand liegt in der Verbesserung<br />

der Diagnostik und der Versorgung von Kahnbeinfrakturen bzw. Kahnbeinpseudarthrosen.<br />

Kahnbeinfrakturen sind die häufigsten karpalen Frakturen<br />

und betreffen vorrangig junge PatientInnen. Die Schwierigkeit der Behandlung<br />

dieser Frakturen beginnt meist schon bei deren Diagnose. Trotz der verbesserten<br />

diagnostischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel der Dünnschicht-CT-Untersuchung,<br />

werden immer wieder Frakturen des Kahnbeins übersehen. In vielen<br />

Fällen wird dadurch ein langer Leidensweg mit erheblichen Konsequenzen für<br />

die Betroffenen ausgelöst, da eine Kahnbein pseudarthrose zu einer gestörten<br />

Biomechanik des Handgelenks und im weiteren Verlauf zur Arthrose führt.<br />

Abb.1: Beispiel einer eingeschobenen Y-Platte<br />

unter den Pronator-Quadratus-Muskel und des<br />

etablierten Zugangs mit Durchtrennung des<br />

Muskels<br />

Aber auch adäquat diagnostizierte und behandelte Kahnbeinfrakturen<br />

haben häufig einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen.<br />

So erfolgt die konservative Therapie durch eine Gipsruhigstellung über<br />

einen Zeitraum von sechs bis zwölf Wochen und der Zeitraum zur Wiederkehr<br />

in den gewohnten Arbeitsalltag sowie zum Sport ist prolongiert. Neben dem<br />

geringeren Pseudarthroserisikos, insbesondere bei dislozierten Frakturen,<br />

scheint somit der wesentliche Vorteil einer operativen Versorgung die Möglichkeit<br />

einer früheren Mobilisierung zu sein. Um diese Vorteile auch im eigenen<br />

PatientInnengut zu evaluieren, wurde eine retrospektive Datenanalyse durchgeführt,<br />

die zeigte, dass bei den an der Klinischen Abteilung für Unfallchirurgie<br />

operativ behandelten PatientInnen eine Heilungsrate von 98,8 Prozent bei<br />

ausgezeichnetem funktionellen Outcome erreicht werden konnte.<br />

Hochauflösende, periphere, quantitative Computertomografie (HR-pQCT)<br />

Um die Durchbauung von Kahnbeinpseudarthrosen genauer zu evaluieren,<br />

beschäftigt sich die Gruppe um OÄ Dr. in Irena Krusche-Mandl in einer<br />

prospektiven Studie mit dem Vergleich des standardisierten Handgelenk-CTs<br />

und dem HR-pQCT (high resolution peripheral quantitative computed Tomography).<br />

Dieses neuartige Bildgebungsverfahren erlaubt durch höchste<br />

Auflösung die Beurteilung der Knochendichte sowie der architektonischen<br />

und mechanischen Eigenschaften des Knochens. Die vielversprechenden<br />

Ergebnisse dieser Studie führten dazu, über eine Erweiterung des Einsatzes<br />

des HR-pQCT nachzudenken. So soll im kommenden Jahr geprüft werden,<br />

ob das HR-pQCT für die primäre Diagnostik der frischen Kahnbeinfrakturen<br />

geeignet ist. Die Ergebnisse sollen hinsichtlich der Spezifität und Sensitivität<br />

mit Standardröntgenbildern und der MRT-Untersuchung verglichen werden.<br />

In einer weiteren Studie soll der Fokus auf die Erfassung der Frakturheilung<br />

nach Speichenfrakturen mit dem HR-pQCT gelegt werden.<br />

Abb. 2: Kahnbeinpseudarthrose nach Sturz vor neun<br />

Jahren und das radiologische Ergebnis vier Monate<br />

nach Versorgung<br />

Die Beugesehnenverletzung<br />

In seinem <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt widmet sich Dr. Gabriel Halát den klinischen<br />

Aspekten sowie den biomechanischen Charakteristika von Ausrissen<br />

der tiefen Beugesehne. Die Komplexität dieser Verletzung mit traumatischer

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