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Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

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Spezielle biomedizinisch-technische Verfahren<br />

59<br />

Abb. 3: (A) Knorpeldefekt Grad 2 (*maximal 50 %<br />

der Knorpeldicke einnehmend) an der medialen<br />

Patellafacette mit erhöhten oberflächlichen<br />

T2-Werten (B). Zwei Wochen nach Behandlung<br />

mittels thermischer „Versiegelung“ der Ober fläche<br />

kommt es zu einer Abnahme der T2-Werte (C). Im<br />

weiteren Verlauf jedoch von (D) vier Monaten und<br />

(E) zwölf Monaten dürfte die entstandene Narbe<br />

aufbrechen und es kommt zu einem deutlichen<br />

Anstieg der T2-Relaxationszeiten im Sinne einer<br />

Zunahme des Knorpeldefekts.<br />

„Mittels T2-Mapping können Knorpelschäden<br />

und deren Progredienz nicht nur<br />

quantifiziert, sondern auch vorausgesagt<br />

werden. Darüber hinaus eignet sich diese<br />

Methode, Knorpeltherapien nicht invasiv<br />

zu observieren und zu evaluieren.“<br />

Dr. Sebastian Apprich<br />

onszeit eines definierten Areals des Knorpelgewebes ableiten. Im physiologisch<br />

gesunden hyalinen Knorpelgewebe ergeben sich so typische T2-Relaxationszeiten,<br />

welche einerseits vom Wassergehalt und andererseits von der Ausrichtung<br />

der kollagenen Fasernetzwerke in Relation zum Magnetfeld abhängig sind.<br />

Kommt es im Zuge von Knorpeldefekten zu einer Veränderung (meist Zunahme)<br />

des Wassergehalts sowie einer zunehmenden An-Isotropie der kollagenen<br />

Fasern, führt dies zu einer Zunahme der T2-Relaxationszeiten, welche<br />

mittels T2-Mapping quantitativ zum Ausdruck gebracht werden können. So<br />

konnte gezeigt werden, dass die T2-Zeiten des Knorpels mit zunehmenden<br />

Defektgrad (Klassifikation der International Cartilage Repair Society) signifikant<br />

ansteigen.<br />

Ebenfalls interessant zu beobachten war, dass es – nach einer Belastung<br />

des Knorpels durch normales Gehen und einer anschließenden Ruhephase<br />

von etwa einer halben Stunde – zu Veränderungen in den T2-Zeiten kommt,<br />

die offensichtlich auf der Wiederaufnahme von Wassermolekülen in das<br />

Knorpelgewebe beruhen. In diesem Zusammenanhang konnten wir ebenfalls<br />

zeigen, dass die Zunahme der T2-Werte unter Entlastung in den geschädigten<br />

Knorpelarealen signifikant größer war als im gesunden Knorpel.<br />

Quantitatives T2-Mapping als prädiktiver Marker<br />

Eine weitere Fragestellung, der in einer rezenten Arbeit nachgegangen wurde,<br />

ist die Möglichkeit, das quantitative T2-Mapping als prädiktiven Marker<br />

für die Entstehung von Knorpeldefekten einzusetzen. Zu diesem Zweck wurden<br />

30 PatientInnen mit beginnenden, unbehandelten Knorpeldefekten an<br />

der Kniescheibenrückfläche zu einer Folgeuntersuchung nach einem mittleren<br />

Follow-up von vier Jahren eingeladen. Wir konnten in diesem Kollektiv<br />

zeigen, dass jene PatientInnen, in welchen die Knorpelschäden zugenommen

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