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Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

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<strong>Forschung</strong>scluster<br />

Infektionen des Knochens<br />

und angrenzender Weichteile<br />

29<br />

<strong>Forschung</strong>scluster<br />

Infektion:<br />

• Koordinator: OA Dr. Florian<br />

Sevelda, Ao. Univ.-Prof. Dr.<br />

Thomas Heinz<br />

• Mitglieder: o. Univ.-Prof. Dr.<br />

Reinhard Windhager, Assoz.<br />

Prof. Priv.-Doz. Dr. Richard<br />

Lass, Dr. Kevin Staats,<br />

Dr. in Irene Sigmund<br />

Teile des muskuloskelettalen<br />

Infektionsboards sind die Universitätsklinik<br />

für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie, die Klinische<br />

Abteilung für Infektionen und<br />

Tropenmedizin (Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin I),<br />

die Universitätsklinik für<br />

Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle,<br />

die Abteilung für<br />

klinische Mikrobiologie (Universitätsklinik<br />

für Labormedizin),<br />

die Abteilung für plastische<br />

Chirurgie (Universitätsklinik für<br />

Chirurgie), das Klinische Institut<br />

für Pathologie und die Universitätsklinik<br />

für Radiologie.<br />

Der häufig sehr lange und meist komplizierte Verlauf ist vor allem<br />

kennzeichnend für alle entzündlichen Erkrankungen des Knochens<br />

und der angrenzenden Weichteile. Wird der Infektionsherd nicht<br />

vollständig saniert, besteht die Krankheit lebenslang fort und es<br />

können auch nach Jahrzehnten Rezidive auftreten. Im vergangenen<br />

Jahr standen neue Diagnosemethoden im Fokus der Arbeitsgruppe.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Bildung eines bakteriellen<br />

Biofilms auf Implantatoberflächen. Dies stellt ein großes Problem<br />

der Behandlung von peripro thetischen Infektionen dar. Hier wurde<br />

die Wirkung von ver schiedenen Beschichtungen der Implantatoberflächen<br />

gegen eine Besiedlung mit Keimen untersucht. Zudem<br />

ist neben den <strong>Forschung</strong>stätigkeiten ein Hauptziel der Arbeitsgruppe<br />

die Standardisierung und Optimierung der Diagnostik und<br />

Therapie von muskuloskelettalen Infektionen.<br />

Entscheidend für die erfolgreiche Behandlung einer periprothetischen Infektion<br />

ist die präoperative Diagnostik mit dem Hauptziel, den ursächlichen<br />

Keim zu isolieren und dessen Empfindlichkeit auf Antibiotika zu kennen. Dies<br />

gelingt meistens durch die Punktion von Synovialflüssigkeit. Diese Flüssigkeit<br />

wird dann auf Agarplatten für 14 Tage kultiviert. Weiters werden aus der<br />

Synovialflüssigkeit die Leukozyten und der Prozentsatz der poly morphkernigen<br />

neutrophilen Zellen bestimmt. Die endgültige Definition einer peri prothetischen<br />

Infektion erfolgt anhand einer Klassifikation.<br />

Neue Diagnosemethode im Test<br />

Eine relativ neue Diagnostik der Synovialflüssigkeit zum Ausschluss einer<br />

periprothetischen Infektion ist die polymerase chain reaction (PCR). Dabei<br />

werden Keime anhand der Amplifizierung ihrer Gene nachgewiesen. Hauptvorteil<br />

dieser Methode ist die Keimisolation mit entsprechendem Antibiogramm<br />

innerhalb von vier Stunden. Im Gegensatz zur mikrobiologischen Bebrütung<br />

beeinflusst eine vorangegangene Antibiotikatherapie das Ergebnis nicht.<br />

In einer kürzlich publizierten Arbeit der Universitätsklinik für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie der MedUni Wien und des AKH Wien in Zusammenarbeit mit<br />

der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin (Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin I) wurde die multiplex-PCR-Diagnostik (mPCR) aus der Synovialflüssigkeit<br />

von 90 PatientInnen mit Verdacht auf eine periprothetische Infektion<br />

mit der bakteriologischen Kultivierung verglichen. In der mPCR konnten<br />

34 Keime in 29 Proben detektiert werden, in der mikrobiologische Kultivierung

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