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Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

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Spezielle biomedizinisch-technische Verfahren<br />

68<br />

Schematischer Rapid-Prototyping-Prozess für<br />

klinische Anwendungen<br />

Modelle können hier zum Vorbiegen von Platten und zur Bestimmung der<br />

Schraubenplatzierung und Schraubenlängen verwendet werden. In der Orthopädie<br />

können an anatomischen Modellen aufwendige Eingriffe, wie großräumige<br />

Tumorresektionen oder Wirbelsäulendeformitäten geplant und geübt<br />

werden. Ähnlich verhält es sich in der Unfallchirurgie, wo der Einsatz solcher<br />

Modelle Operateuren ermöglicht, komplexe Frakturen, wie beispielsweise<br />

Beckenringfrakturen, darzustellen und deren Versorgung zu üben. Dies kann<br />

die Eingriffszeit und den Blutverlust der PatientInnen reduzieren, das Operationsergebnis<br />

verbessern und die Gesamtkosten der Behandlung senken.<br />

Vorteile der dritten Dimension<br />

Dreidimensionale Modelle können verwendet werden, um Chirurgen und Auszubildenden<br />

zu ermöglichen, sich mit der Anatomie und Pathologie der PatientInnen<br />

vertraut zu machen, aber auch, um PatientInnen und deren Familien die<br />

spezifische Pathologie leichter und verständlicher nahezubringen. Beispielsweise<br />

können mit multimedialen 3D-Druckern Haut, Knochen, Sehnen und<br />

Bänder sowie Tumoren simuliert werden. Gedruckte anatomische Modelle<br />

fördern hier eine positive Wahrnehmung der Chirurgen und PatientInnen.<br />

DI Dr. Emir Benca<br />

Autor:<br />

DI Dr. Emir Benca studierte<br />

Maschinenbau an der TU Wien,<br />

promovierte 2017 an der<br />

Medizinischen Universität Wien.<br />

Er leitet aktuell das Adolf<br />

Lorenz Lab for Biomechanics<br />

und ist auch der Koordinator<br />

für Rapid Prototyping an der<br />

Universitätsklinik für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie.<br />

Bei medizinischen Geräten hat Rapid Prototyping den Vorteil, dass die<br />

Erstellung von anatomisch angepassten Prothesen und chirurgischen<br />

Instrumenten (sogenannten patientInnenspezifischen Geräten) durch<br />

die Verwendung der eigenen medizinischen Bildgebung der PatientInnen<br />

erleichtert wird. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Herstellung komplexer<br />

geometrischer Strukturen, die die Herstellung von technisch ausgereiften<br />

porösen Strukturen, gewundenen inneren Kanälen und inneren Stützstrukturen<br />

ermöglicht, die mit herkömmlichen (nicht additiven) Fertigungsansätzen<br />

nicht ohne Weiteres möglich wären.<br />

Verbesserung der Lehre und Ausbildung<br />

Neben den vielen Anwendungen im klinischen Bereich soll der 3D-Druck auch<br />

Studierenden und ÄrztInnen in der Ausbildung zugutekommen. Die Herstellung<br />

isolierter, zerlegbarer anatomischer Modelle ohne umgebendes Weichteilgewebe<br />

soll zum besseren Verständnis der Studierenden über spezielle<br />

Pathologien beitragen. Dabei sollen die Studierenden und ÄrztInnen selbst<br />

in die Planung und Herstellung anatomischer Modelle involviert werden, um<br />

stetig eine schnelle Bearbeitung aktueller klinischer Fälle zu gewährleisten.

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