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Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

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Spezielle biomedizinisch-technische Verfahren<br />

70<br />

Bei einer RSA werden zwei Röntgenröhren mit<br />

Fokus auf die zu untersuchende Region gerichtet.<br />

Der Kalibrierungskäfig befindet sich unterhalb<br />

des Patienten und beinhaltet die zwei benötigten<br />

Röntgenfilme. Dadurch ist eine Konstruktion eines<br />

dreidimensionalen Koordinatensystem möglich.<br />

Die Prothese kann exakt vermessen werden.<br />

Die weltweit anerkannte Methode RSA wurde 1974 von Göran Selvik in<br />

Schweden entwickelt. Selvik definierte die RSA als „Wissenschaft von der<br />

Anfertigung von dreidimensionalen Bildern aus zweidimensionalen Röntgenaufnahmen,<br />

um primär geografische Charakteristika eines Objekts zu bestimmen“.<br />

Die Idee der dreidimensionalen Positionsbestimmung eines Objekts im<br />

Raum geht auf das Jahr 1897 zurück. Davidson und Hedley benutzten 1897<br />

eine Röntgenröhre, die auf einer Schiene frei beweglich befestigt wurde.<br />

Dreidimensionales Bild aus Röntgenstrahlen<br />

Es wurden zwei Aufnahmen eines Gegenstandes bzw. eines Patienten, der<br />

sich nicht bewegen durfte, aus zwei unterschiedlichen Perspektiven angefertigt,<br />

sodass erstmals in der Geschichte ein dreidimensionales Bild mittels<br />

Röntgenstrahlen rekonstruiert werden konnte. Mit einer für die damalige<br />

Zeit innovativen Technik benutzte Piazolla-Beloch 1936 zwei im 90°-Winkel<br />

zueinander orientierte, separate Röntgenquellen, die eine zeitgleiche Röntgenaufnahme<br />

ermöglichten. Beide Methoden fanden niemals eine klinische<br />

Anwendung in Studien. Im Jahr 1974 experimentierte Selvik erstmalig mit<br />

der von ihm so benannten RSA und präsentierte seine Ergebnisse 1989.<br />

Zahlreiche <strong>Forschung</strong>sgruppen setzten in den darauffolgenden Jahren diese<br />

Technik in Kadaverstudien, in tierexperimentellen Studien und in klinischen<br />

Studien am Menschen ein, um einen dreidimensionalen Blick in den Körper und<br />

auf das muskuloskelettale System zu werfen. Um RSA-Messungen vornehmen<br />

zu können, müssen zwei simultane Röntgenaufnahmen in 40°-Angulation<br />

durchgeführt werden. Unter der Tischplatte befindet sich der Kalibrierungskäfig,<br />

welcher eine festgelegte Anzahl von Tantalum-Kügelchen an definierten<br />

Positionen besitzt. Somit ist die Konstruktion eines dreidimensionalen Koordinatensystem<br />

möglich. Zusätzlich muss auch der die Prothese umgebene Knochen<br />

mit Tantalum-Kügelchen markiert werden. Tantalum ist ein röntgendichtes<br />

Metall aus der Vanadium-Gruppe, welches eine hohe Röntgendichte und<br />

Biokompatibilität besitzt. Langzeitstudien haben keinerlei Beeinträchtigung<br />

der PatientInnen durch die Implantation der Tantalum-Kügelchen gezeigt.<br />

Allein bis zum Jahr 2005 wurden bereits weltweit über 5.000 PatientInnen<br />

in RSA-Studien eingeschlossen. Über 300 wissenschaftliche Publikationen<br />

wurden zu den unterschiedlichsten Themen veröffentlicht, welchen in der

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