19.06.2019 Aufrufe

Kompendium 2018 Forschung & Klinik

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

Die erfolgreiche Zusammenlegung zur neuen Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Wiener AKH unter der Leitung von o. Prof. Dr. Reinhard Windhager fand im Jänner 2018 statt. In diesem Kompendium werden die Fortschritte in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung in Form eines Jahresberichtes vorgestellt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Spezielle biomedizinisch-technische Verfahren<br />

71<br />

Methodik die RSA zugrunde lag. Jahr für Jahr folgen zahlreiche weitere<br />

wissenschaftliche Arbeiten zur Thematik der RSA.<br />

RSA-Studie an der <strong>Klinik</strong> in Wien<br />

Durch die Erfassung von Mikromigrationen von Implantaten hat sich die RSA<br />

besonders als prädiktive Methode für aseptische Lockerungen in der Hüftund<br />

Knieendoprothetik etabliert. Derzeit wird die RSA an der Universitätsklinik<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie zur Evaluierung des Migrationsverhaltens<br />

von zementfreien Hüftgelenkspfannen angewandt. Hierzu wird das<br />

Migrationsmuster der Allofit-IT ® -Hüftpfanne evaluiert, welche in Kombination<br />

mit dem Avenir ® -Schaft (Zimmer, Centerpulse, Schweiz) bei fortgeschrittener<br />

Coxarthrose ihre Verwendung findet.<br />

Die Daten werden im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten<br />

Studie erhoben. Die Studienkohorte, bestehend aus 40 TeilnehmerInnen,<br />

wird in zwei Gruppen randomisiert. Bei einer Gruppe (n=20) wird<br />

eine Schraube eingebracht, welche die Hüftgelenkspfanne im Azetabulum<br />

zusätzlich fixieren soll. Bei der zweiten Gruppe (n=20) wird dasselbe Hüftpfannensystem,<br />

jedoch ohne zusätzliche Schraubenfixierung, implantiert.<br />

Bei allen 40 StudienteilnehmerInnen wird zwei bis vier Wochen präoperativ<br />

eine Knochendichtemessung durchgeführt, womit der Knochenstatus der<br />

StudienteilnehmerInnen erhoben werden kann, was für eine spätere Analyse<br />

der Migrationsdaten in Bezug auf die Schraubenfixierung wichtig ist.<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Stihsen<br />

Autor:<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Stihsen,<br />

schloss das Jus practicandi<br />

2009 ab und begann 2010<br />

mit der Facharztausbildung<br />

für Orthopädie am <strong>Klinik</strong>um<br />

Klagenfurt am Wörthersee und<br />

wechselte 2011 an die Univ.-<br />

<strong>Klinik</strong> im AKH Wien. Seit 2015<br />

ist er Facharzt für Orthopädie<br />

und Orthopädische Chirurgie,<br />

seit <strong>2018</strong> Oberarzt; <strong>2018</strong><br />

Ernennung zum Privatdozenten<br />

an der MedUni Wien; Leiter des<br />

<strong>Forschung</strong>sclusters RSA an der<br />

Univ.-<strong>Klinik</strong> für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie.<br />

Das Ziel der Studie ist, durch das Migrationsverhalten der Hüftpfannen, welches<br />

mit der röntgenstereometrischen Analyse berechnet werden soll, Rückschlüsse<br />

auf die Verankerung (verschraubt vs. unverschraubt) zu schließen.<br />

Führt die Verwendung von einer Spongiosaschraube bei modernen Pressfit-<br />

Pfannen zu einer zusätzlichen Stabilität? Des Weiteren soll im Rahmen dieser<br />

prospektiven, nicht-komparativen, multizentrischen Post-Marketing-Studie die<br />

langfristige Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Allofit IT HXPE Bearing<br />

Systems analysiert werden. Dies wird mittels Überlebensraten und klinischer<br />

Ergebnisse gemessen. Die Sicherheit wird anhand der Frequenz und Art der<br />

Komplikationen beurteilt. Die Leistungsfähigkeit wird anhand von Schmerzskalen,<br />

Funktionalitäts- und Lebensqualitäts-Scores und radiografisch abgefragt.<br />

Zukunftsaussichten der RSA<br />

Die RSA ist eine sich weiterentwickelnde Technik, die in der Vergangenheit<br />

einen großen Einfluss auf die klinische <strong>Forschung</strong> hatte. Durch ständige<br />

technische Weiterentwicklungen können für die RSA immer breitere Einsatzgebiete<br />

erschlossen werden. So können mit der neuesten RSA-Technik<br />

dynamische In-vivo-Studien durchgeführt werden, bei welchen die<br />

Gelenks kinematik präzise analysiert werden kann. Diese Techniken<br />

können in naher Zukunft bei Pathologien wie Kreuzbandrupturen,<br />

Rotatorenmanschettenläsionen oder Hüftimpingement ihren Einsatz<br />

finden. Weiters kann die RSA an Kadavern oder an biomechanischen<br />

Modellen zur Anwendung gebracht werden. Biomechanische Modelle integrieren<br />

die muskulären Eigenschaften eines sich bewegenden Körpers und<br />

können damit auch die zugrunde liegenden Ursachen der kinematischen<br />

Bewegungen untersuchen, was in naher Zukunft auch an der Universitätsklinik<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie ihren Einsatz finden soll.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!