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Synagogen in Nordrhein-Westfalen

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der Innenhafen heute zu einem der neuen Hotspots zählt, war der Platz in den

1990er Jahren unbeliebt: Das Gebiet war zur Zeit des Synagogen-Neubaus

noch in großen Teilen unbewohnt und der 1994 eingereichte Masterplan des

Londoner Architektenbüros Sir Norman Foster noch bis 2013 nicht vollständig

umgesetzt. Mittlerweile ist das Areal jedoch zu großen Teilen bebaut und

verbindet Gastronomie, Wohnen und Grünanlagen miteinander. Die jüdische

Kultusgemeinde hat sich den Standortbedingungen und -anforderungen

angepasst und vermietet das Gemeindehaus für externe Veranstaltungen.

Sie setzt zudem auf eine aktive Gemeindearbeit, betreut einen Kindergarten,

führt eine Sonntagsschule und ein Jugendzentrum. Es handelt sich um eine

Einheitsgemeinde; sowohl orthodoxe als auch liberale Gläubige besuchen den

Gottesdienst, der in orthodox-traditioneller Ausrichtung praktiziert wird.

Der Grundriss

Der Grundriss beruht auf fünf fächerförmig angeordneten, dreigeschossigen

Riegeln, die das Bauwerk horizontal strecken (Abb. 2). Insgesamt hat das Gebäude

eine Nutzfläche von 16.000 Quadratmetern. Es unterteilt sich in zwei Haupttrakte,

die durch zwei Treppenanlagen im Innen- sowie im Außenraum miteinander

verbunden sind. Bei der Gestaltung stand vor allem die Multifunktionalität

im Vordergrund. Zvi Hecker vereinte Gebetsräume, Gemeindezentrum und

Außenraum in einem Bauwerk. Der Grundriss spielt zudem auf zwei symbolische

Formen an: ein offenes Buch, aber auch eine ausgestreckte Hand, die mit

ihren Fingern auf die ehemaligen Standorte jüdischen Lebens, wie etwa die

Gemeindezentren in Ruhrort und Hamborn, verweisen will. Hecker legte mehrere

Ein- und Ausgänge an, die das Gebäude mit seiner Umgebung zu verbinden

versuchen, darunter eine lange Treppe an der Parkseite. Diese ist jedoch

mittlerweile ungenutzt. Ein weiteres Merkmal sind die vielen Zwischenräume,

die im Außenraum entstehen, wie etwa der Vorhof, der den Pförtnerbereich mit

dem Eingangsbereich der Synagoge unterteilt.

Das Gebäude

Die fünf großen Blöcke strukturieren das Gebäude nach außen und geben ihm

seine Form. Der verwendete, unverputzte Beton dominiert dabei die Gestalt

der Fassade. Daneben verbaute Hecker auf der Park-Fassadenseite Glas,

Metalltreppen sowie eine schwarze Schieferwand. Der westliche Gebäudetrakt

nimmt im Inneren einen großen Saal mit einer koscheren Küche auf. Er bietet

Abb. 2

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