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Synagogen in Nordrhein-Westfalen

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Dornenbusches. Die Farben des reflektierenden Fensters akzentuieren den

gesamten Bereich um den Thoraschrein. Von der Frauenempore aus ist die

Gestaltung des Innenraumes hinter dem Thoraschrein besonders gut zu

erkennen. Die geschwungene Wand zeigt Öffnungen zu beiden Seiten, in denen

Treppen nach unten führen. Diese gewundene Form und die weiße, ebenmäßige

Erscheinung der Wand rufen Assoziationen zu einer Thorarolle hervor, bei der

sich der Text in der Mitte zwischen den beiden wellenartigen Teilen befände,

also dort, wo tatsächlich der Thoraschrein und damit die Thorarollen platziert

sind. An der Westseite, unterhalb der Frauenempore, ist eine Gedenktafel für die

Opfer des Nationalsozialismus an der Wand angebracht.

Im Innenraum der Synagoge fällt zudem besonders seine Helligkeit auf.

Er wird durch die großen Lichtfelder an der Nord- und Südseite illuminiert

(Abb. 2). Guttmann veröffentlichte in dem Band „Die neue Synagoge in Düsseldorf.

Zur Einweihung am 7. September 1958“ den Aufsatz „Das Düsseldorfer

Gemeindezentrum“. Hier beschreibt der Architekt, dass es ihm darum gegangen

sei, durch die helle Gestaltung des Innenraums „eine düstere Stimmung zu

vermeiden“ (Guttmann 1958, S. 30). Acht Jahre später ergänzt er, dass es sein

Ziel sei, „das Element der Furcht vom Gotteshaus fernzuhalten und dafür die

Naturverbundenheit und damit die große Hoffnung hineinzutragen.“ (zit. nach

Suchy; Knufinke 2013, S. 51). Auch betont Guttmann in seinen Schriften die

Bedeutung eines an die Synagogen gekoppelten Gemeindezentrums als Basis

für ein neues, jüdisches Leben (Ebd.).

Heute gibt es in Düsseldorf zudem einen jüdischen Kindergarten und eine

jüdische Schule, letztgenannte benannt nach dem ehemaligen israelischen

Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin (1922-1995).

Verwendete Literatur

Suchy, Barbara; Knufinke, Ulrich: Synagogen in Düsseldorf. Von 1712 bis zur Gegenwart.

Düsseldorf 2013.

Suchy, Barbara: Synagogen in Düsseldorf. In: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf (Hg.):

Aspekte jüdischen Lebens in Düsseldorf und am Niederrhein. Düsseldorf 1997, S. 60-75.

Klei, Alexandra: Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland. Der Architekt Hermann Zvi

Guttmann. Berlin 2017.

Guttmann, Hermann Zvi: Das Düsseldorfer Gemeindezentrum. In: Synagogengemeinde

Düsseldorf (Hg.): Die neue Synagoge in Düsseldorf. Zur Einweihung am 7. September 1958.

Düsseldorf 1958.

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