Synagogen in Nordrhein-Westfalen
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Christina Krinke
Die Neue Synagoge in Düsseldorf
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Synagogen in Düsseldorf
Aus einem Schutzbrief aus dem Jahr 1677 geht hervor, dass zunächst nur zwei der
vermögendsten jüdischen Familien in Düsseldorf wohnen durften, darunter die
Familie des Obervorgängers der Juden der Herzogtümer Jülich und Berg, Juspa
van Geldern (1653-1727). Dieser wurde 1679 unter dem jungen Landesherren
Johann Wilhelm (1658-1716) zum kurfürstlichen Hoffaktor ernannt. In ebendieser
Zeit entwickelte sich in der Stadt erstmals auch eine kleine, jüdische Gemeinde,
da sich immer mehr jüdische Familien niederließen. 1712 erwarb Juspa van
Geldern ein Grundstück für ein Wohnhaus an der heutigen Neusser Straße und
damit die Genehmigung, dort eine „Juden-Schull“ einzurichten, die als die erste
Synagoge in Düsseldorf gilt. Aufgrund eines allgemeinen Wirtschaftsabschwungs
nach dem Tod von Johann Wilhelm im Jahr 1716 und durch den Tod von Juspa
van Geldern im Jahr 1727 geriet das Gebäude jedoch 1758 in den Besitz des
Militärfiskus. 1772 wurde es zum Hubertushospital umgenutzt.