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urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier

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ERKENNTNISSE

Ergebnis der Orts- und Freiraumplanung

ist eine Strategie für die Planung von Haushebung

auf Ortsebene, die als Methodik in

einem Handbuch beschrieben wird. Die

Methodik ist übertragbar auf ähnliche Situationen.

Das Handbuch richtet sich an Planende,

Kommunen und projektbeteiligte

Bürger*innen in vergleichbaren Projekten.

Graphic Recording als

Teil des Moderationsdie

Bürger*innen

teams STADTGEeigene

SCHICHTEN aus Berlin.

In einem partizipativen

Workshop entwickelten

Entwurfsansätze.

Foto: Carsten Schade

gewonnenen Erkenntnisse und Daten

aus der Analysephase wurden schließlich

hinsichtlich ihrer räumlichen Qualitäten,

Schwierigkeiten und Potentiale

für die verschiedenen Maßstabsebenen

ausgewertet. Zeitlich überschnitt sich

die Analysephase mit der Entwurfsphase,

da Erkenntnisse aus der einen Phase

die Anpassung und Erarbeitung von Methoden

aus der anderen Phase bedingten

und umgekehrt. Zur Beantwortung

der Forschungsfragen mussten unterschiedliche

Maßstabsebenen und deren

Schnittstellen betrachtet werden. Infolgedessen

zeichnete sich die Methodik

durch ein häufiges Wechseln der Maßstabsebenen

aus, wodurch das Ineinandergreifen

der Maßstabsebenen und

deren Charakteristika in die Entwurfsvarianten

integriert wurde.

Es lässt sich festhalten, dass ein Partizipationsprozess

für eine Haushebung auf

Ortsebene sinnvoll und notwendig ist.

Die Unterteilung in einzelne Privatgrundstücke,

unterschiedliche Hebehöhen der

Gebäude, der Geländeversprung zum

Nachbargrundstück oder der Anschluss

an den öffentlichen Raum sind nur einige

der Aspekte, die eine Beteiligung aller

Betroffenen einschließlich der Kommune

und Fachplaner*innen erfordern. Die

partizipativen Workshops haben gezeigt,

dass die Eigentümer*innen ihre Partikularinteressen

zurückstellen würden, um

eine gemeinsame Lösung zu finden. Dies

ist hauptsächlich motiviert durch die

hohe Betroffenheit der Eigentümer*innen

von Extremhochwasser und dem

damit verbundenen Wunsch nach einer

schnellen Lösung, um unter anderem

den starken psychischen Belastungen eines

potentiellen nächsten Hochwassers

und dessen Folgeschäden nicht länger

ausgesetzt zu sein. Jedoch spielen auch

Aspekte wie der Erhalt des Ortsbilds und

des nachbarschaftlichen Miteinanders im

Dorf eine Rolle. Sie zeugen von einer hohen

Identifikation der Bewohner*innen

mit ihrem Lebensumfeld. Der Prozess

hat gezeigt, dass Hochwasserschutz nur

als Gemeinschaftsaufgabe zu bewältigen

ist. Eingeordnet in das Stufenmodell der

Partizipationsleiter nach Lüttringhausen

(2000) ist das Mitentscheiden der Betroffenen

in dem Planungsprozess essentiell

für eine spätere Umsetzung der Haushebung.

Dieser Prozess ist jedoch für viele

ungewohnt und erfordert eine subtile

Moderation mit klar formulierten Zie-

126 In eigener Sache

Foto: Carsten Schade

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