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urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier

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1

Wohnraum muss vorrangig dort

entstehen, wo schon gewohnt wird.

Dadurch werden bestehende Infrastrukturen

besser genutzt und weniger

Flächen müssen neu versiegelt werden.

2

Das Quartier als strukturelle und

gestalterische Einheit muss Bezugsebene

sein und mit geeigneten Planungsinstrumenten

gestärkt werden.

3

Für lebendige und wirtschaftlich

tragfähige Stadt-Land-Verbünde

müssen kommunale Grenzen und

Landesgrenzen überwunden werden.

4

Chancen der technischen Entwicklung

wie neue, leise Produktion,

selbstfahrende Autos müssen frühzeitig

erkannt und genutzt werden für die

Rückgewinnung von Parkplätzen und Straßenräumen

für Grün- und Lebensräume.

5

Förderprogramme müssen praxisnah

und niedrigschwellig für Kommunen

und Akteure entwickelt werden.

An das Fördern muss die Forderung

an gute Gestaltung geknüpft werden.

6

Bauflächen im Bestand müssen

gezielt identifiziert und aktiviert

werden, dabei müssen auch Wege

beschritten werden, die ggfls. noch

neu und rechtlich unsicher sind wie

die Aufstockung von Wohn- und Nichtwohngebäuden

wie Parkhäuser oder

Supermärkte, die (Teil-) Umnutzung

von Bürobauten oder die Bebauung von

problematischen Zwischenräumen oder

die Qualifizierung von Einfamilienhausgebieten.

Hierzu sollte ein bundesweites

‚Kataster der Potentiale‘ erarbeitet werden,

das zu einem neuen Umgang mit

Strukturen ermutigt und zu einer neuen

funktionalen Vielfalt führen kann.

Für die baulich-räumliche Organisation

unseres Zusammenlebens muss die

europäische Stadt das zentrale Leitbild

sein, die durch die Vielfalt ihrer Bewohner,

die Vielfalt ihrer Nutzungen und die

sorgfältige Gestaltung ihrer Architekturen,

Straßen, Grünräume und Plätze

charakterisiert ist. Die richtige Mischung

mit der richtigen baulichen und sozialen

Dichte und mit hoher gestalterischer

Qualität des Gebauten ist das Erfolgsgeheimnis

einer vitalen, sozialen und

nachhaltigen Stadt: Mischen is possible!

Literatur & Abbildung

Bundesstiftung Baukultur (BSBK) (2018): Besser Bauen in der

Mitte. Ein Handbuch zur Innenentwicklung, Potsdam 2018

KOM (2011): Mitteilung der Kommission an das Europäische

Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und

Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen: Fahrplan

für ein ressourcenschonendes Europa, Brüssel, den 20.9.2011

KOM(2011) 571 endgültig

DASL (2019): Der Boden der europäischen Stadt. Debatten

Papier des Ausschusses Bodenpolitik der Deutschen Akademie

für Städtebau und Landesplanung e.V., Februar 2019

BAK (2019): Baulandkommission.Vorschläge der Bundesarchitektenkammer

(BAK), 2019. <https://www.bak.de/berufspolitik/

bezahlbarer-wohnungsbau-fuer-alle-2/vorschlaege-der-bak-fuer-die-baulandkommission-10042019.pdf>

(letzter Zugriff:

24.07.2019)

BAK (2019): Bezahlbarer Wohnungsbau für alle. Positionspapier

der Bundesarchitektenkammer, 2019. <https://www.

bak.de/w/files/bak/04/preise/dnk-2018/180523_positionspapier-bezahlbarer-wohnungsbau-fuer-alle.pdf>

(letzter Zugriff:

24.07.2019)

Fotos: Till Budde, Berlin

Barbara Ettinger-

Brinckmann

Präsidentin der

Bundesarchitek-

tenkammer

Seit 1980 als freiberufliche Architektin tätig.

Gesellschafterin der ANP Architektur- und

Planungsgesellschaft in Kassel. Von 2004 bis

2013 Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer

Hessen. Seit 2013 Präsidentin der

Bundesarchitektenkammer. Weiterhin stellvertretende

Vorsitzende des Stiftungsrats der

Bundesstiftung Baukultur, Vizepräsidentin des

Bundesverbands der Freien Berufe, Mitglied des

DIN-Präsidiums, des Präsidiums der DGNB, der

Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen

Stiftung Denkmalschutz und des wissenschaftlichen

Beirats des Instituts für Stadtbaukunst.

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