urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier
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„Ebenso wichtig ist es, in diesem
Zusammenhang nicht die Dichotomie
zwischen Stadt und Land
herauszustellen, sondern viel
mehr an gemeinsamen Lösungen zu
arbeiten, die Stadt und Land gemeinsam
denken und somit dazu beitragen, für
den regionalen Ausgleich (neue) Lösungswege
zu erarbeiten.
Dr. Svenja Haferkamp
VdW Rheinland Westfalen
Im Projekt werden daher Impulse erarbeitet,
die die bestehenden Instrumente
und Förderprogramme weiterqualifizieren
sollen, die auch für die Wohnungswirtschaft
von zentraler Bedeutung sind.
WIRTSCHAFTLICHE ATTRAKTIVITÄT
UND LEBENSWERTIGKEIT IN
EINKLANG BRINGEN
Wie eingangs angedeutet, stehen im
Projekt der Fallstudie Südwestfalen, an
der die Arbeitsgemeinschaft Die Wohnungswirtschaft
in Südwestfalen im Wesentlichen
beteiligt ist, die Herausforderungen
einer eher ländlich geprägten
Region im Fokus des Erkenntnisinteresses.
Dass in Südwestfalen 153 Weltmarktführer
beheimatet sind, steht
selten im öffentlichen Fokus. Dies wirft
daher die Frage auf, wie es gelingen
kann, die wirtschaftliche Attraktivität der
Region und die Attraktivität als Wohnstandort
künftig stärker in Einklang zu
bringen. Gerade mit Blick auf schrumpfende
Einwohnerzahlen, ist dies eine
wichtige Aufgabe – auch für die Wohnungswirtschaft
– und erfordert die Auseinandersetzung
mit integrierten und
ganzheitlichen Lösungen der regionalen
Entwicklung. Im Projektzusammenhang
wird daher geprüft, welche Möglichkeiten
es gibt, die Themen Wohnen, Gesundheit
und Mobilität künftig intensiver
zusammen zu denken und hierfür die
nötigen Allianzen zu schmieden.
START-UPS FÖRDERN UND RAH-
MENBEDINGUNGEN FÜR JUNGE
GRÜNDERSZENE SCHAFFEN
Auch für die Anwerbung von qualifizierten
Fachkräften ist dies von großer
Bedeutung, wie anhand des Beispiels
der Aufbaugemeinschaft Espelkamp für
die Region Ostwestfalen-Lippe deutlich
wird. Das kirchliche Wohnungsunternehmen
beschäftigt sich aktuell intensiv
mit der Frage, wie es gelingen kann,
junge Fachkräfte sowie Start-Up-Firmen
– insbesondere aus der IT-Branche – für
die Region zu gewinnen. In Espelkamp
sucht man daher den Dialog mit den örtlich
ansässigen Unternehmen, um hier
gemeinsam Lösungen und neue, innovative
Wohn- und Arbeitsformen zu entwickeln.
Ebenso wird in Lemgo mit der
Wohnbau Lemgo eG die Frage nach den
Handlungsfeldern einer möglichen regionalen
Wohnungspolitik gestellt. Damit
sind aus der Arbeitsgemeinschaft Die
Wohnungswirtschaft Ostwestfalen-Lippe
gleich zwei Unternehmen an dem bundesweiten
Kooperationsprojekt beteiligt.
WILLE, KOOPERATION
UND MUT SIND GEFRAGT
Die Zwischenergebnisse aller Teilprojekte
zeigen bislang, dass zur Stärkung
des regionalen Ausgleichs nicht nur der
Schulterschluss einer Vielzahl von Akteuren
gefordert ist. Es wird viel mehr
deutlich, dass dafür auch der politische
Wille und Rückhalt gefragt sind, um –
auch unter Beteiligung der Wohnungswirtschaft
– neue Kooperationen einzugehen
und Allianzen zu schmieden.
Eine besondere Herausforderung stellt
in dem Zusammenhang insbesondere
die Gleichzeitigkeit ungleicher Entwicklungen
in der Bundesrepublik eine große
Herausforderung dar, die ein umfassendes
und flexibles Maßnahmenpaket
erfordert, das diesen unterschiedlichen
Rahmenbedingungen gleichermaßen
Rechnung trägt.
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