urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier
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Eva Stelzner
Wege zum bezahlbaren
Bauen und Wohnen
Aktuelle Herausforderungen
und Lösungsansätze
Wohnen ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Vor allem
Städte und Ballungsräume stehen unter hohem Nachfragedruck.
Zwar hat die Bautätigkeit in den letzten Jahren wieder zugenommen,
doch es fehlt vor allem an bezahlbarem Wohnraum.
Deutschlandweit werden in den Jahren 2019 und 2020 schätzungsweise
341.700 neue Wohnungen benötigt, um den hohen
Bedarf zu decken (Henger, Voigtländer 2019). Bei teilweiser Berücksichtigung
des aufgestauten Nachholbedarfs unter Variation
der Zuwanderung liegt die Bedarfsprognose sogar noch höher.
Auf Bundesebene und in Nordrhein-Westfalen
gibt es verschiedene
Instrumente, um die Schaffung der
dringend benötigten Wohnungen voran
zu treiben. Die Zusammenhänge
sind komplex und die Lösungsansätze
vielfältig. Wichtig ist das aufeinander
abgestimmte Handeln von Bundesregierung,
Länder, Kommunen und aller
am Wohnungsbau beteiligten Akteure
in den jeweiligen Handlungsfeldern.
MOBILISIERUNG VON BAULAND
Wohnungsneubau erfordert vor allem
verfügbares Wohnbauland. Damit ist
die Baulandmobilisierung zum prioritären
Thema geworden, um Grundstückspreise
zu dämpfen und damit die
Grundlage für bezahlbaren Wohnungsbau
zu tragbaren Kosten zu schaffen.
Bauland darf nicht ein Engpass für
Wohnen sein. Sämtliche Flächen sind
in Betracht zu ziehen: sowohl Freiflächen
für neue Quartiere und Vorhaben,
aber auch vorhandene Potentiale
zur Nachverdichtung.
Nordrhein-Westfalen macht sich mit
einer Vielzahl von Initiativen, Programmen
und Instrumenten für die Reaktivierung
von Brachflächen und die
Entwicklung neuer Flächen stark. Auf
Bundesebene hat die Expertenkommission
Nachhaltige Baulandmobilisierung
und Bodenpolitik unter Vorsitz von
Marco Wanderwitz, Parlamentarischer
Staatssekretär beim Bundesministerium
des Innern, für Bau und Heimat,
die Arbeit aufgenommen. Aufgabe der
Expertenkommission war es, Vorschlägen
zur Änderung des Bauplanungsrechts
auszuarbeiten und konkrete
Handlungsoptionen für eine bessere
und schnellere Aktivierung von Grundstücken
für den Wohnungsbau zu erarbeiten.
Nun gilt es, die erarbeiteten
Vorschläge zügig umzusetzen.
46 Strukturen & Akteure