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urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier

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Laura Bremenkamp

Bürgerbeteiligungsprozesse

und

digitale Medien

Von einer digitalen Bürgerbeteiligung durch

das myField- und das Essigfabrik-Projekt

Lefebvre (2010) beschreibt in seinem Werk Recht auf Stadt drei wesentliche

Komponenten: das Recht auf das städtische Gesamtwerk,

auf Aneignung und auf Beteiligung. Letzteres ist unabdingbar für

das Aufbrechen von festgefahrenen Machtstrukturen in Städten,

wie sie beispielsweise von Foucault (1980) oder Flyvbjerg (1998) beschrieben

werden. Doch wie spiegeln sich diese wichtigen, jedoch

schon lang bekannten Erkenntnisse in der heutigen Zeit wider?

Dieser Artikel setzt sich explorativ mit diesen Fragestellungen einer

gerechten Partizipation innerhalb einer hochdigitalisierten Gesellschaft

auseinander, indem Lösungsansätze in Form von zwei next-

Place-Forschungsprojekten aufgezeigt werden.

Digitale Medien haben in der Vergangenheit

bereits immense Beiträge zur

politischen Teilhabe von Menschen geleistet.

Der arabische Frühling im Jahre

2011 ist wohl eins der prominentesten

Beispiele hierfür (vgl. Gerbaudo 2012).

Auch im Kontext der Stadtplanung ist

„Krumholz (ibid.) konstatiert,

dass Planung durch Beteiligung

dazu befähigt wird, historisch

benachteiligten Menschengruppen,

denen häufig nur wenig oder keine

Teilhabemöglichkeiten zur Verfügung

stehen, ein diverses Setting an Entscheidungsmöglichkeiten

zu bieten.

Laura Bremenkamp M.Phil (Cantab.)

nextPlace

die Eignung der sozialen Medien für

Bürgerengagement weit anerkannt (vgl.

Bendor et al. 2012). So können beispielsweise

öffentliche Meinungen innerhalb

von Städten durch Social Media

Elicitation erfasst werden (vgl. Hosseini

et al. 2018).

Diesen Erfolgserlebnissen, bei welchen

es gelang, Machtstrukturen zu

diffundieren, steht jedoch die häufig

genannte Kritik der fehlenden Repräsentativität

von diversen Gesellschaften

gegenüber: Konkret ist damit die

Exklusion von ethnischen Minderheiten

und jüngeren Menschen gemeint (vgl.

ODPM 2002). Es besteht zudem in der

Planungsliteratur ein allgemeiner Konsens

bezüglich dessen. So wird häufig

beschrieben, dass Informationen zwischen

unterschiedlichen demographi-

60 Strukturen & Akteure

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